Zụccari
[dz-], Zụccaro, italienische Malerfamilie des 16. Jahrhunderts. - Bedeutende Vertreter:
1) Federico, * Sant'Angelo in Vado (bei Urbino) 1540 (?), ✝ Ancona 20. 7. 1609, Bruder von 2); 1574-75 auf Reisen (u. a. in Oberitalien), tätig in Florenz, Rom, 1585-89 in Spanien. Malte in Anlehnung an seinen Bruder, dessen Schüler und Mitarbeiter er war, in akademisch trockenem, spätmanieristischem Stil und vollendete einen Teil der von seinem Bruder Taddeo begonnenen Werke (u. a. die Fresken im Palazzo Farnese in Caprarola). Zuccari war der führende Theoretiker des Manierismus. Er begann 1590 mit dem Bau des Palazzo Zuccari in Rom (heute Sitz der Bibliotheca Hertziana).
Werke: Fresken im Vatikan (Belvedere, Großer Saal; 1561-63); Vollendung des von G. Vasari 1572-74 begonnenen Freskos des Jüngsten Gerichts (1575-79; Florenz, Domkuppel); Vollendung der von Michelangelo begonnenen Ausmalung der Cappella Paolina des Vatikans (um 1580 und um 1583); Altartafeln für die Kirche San Lorenzo (zwischen 1585/88; Madrid, Escorial).
Schriften: L'idea de' pittori, scultori, et architetti (1607); Il passaggio per Italia (1608).
Ausgabe: Scritti d'arte, herausgegeben von D. Heikamp (1961).
2) Taddeo, * Sant'Angelo in Vado (bei Urbino) 1. 9. 1529, ✝ Rom 2. 9. 1566, Bruder von 1); seit 1543 vorwiegend in Rom, führte die dekorative Wandmalerei der Schule Raffaels im manieristischen Sinn fort.
Werke: Fresken in Villa Giulia (ab 1551; Rom); Fresken in San Marcello (1556; ebenda); Fresken in Santa Maria della Consolazione (1556; ebenda); mit seinem Bruder: Fresken im Castello Orsini (ab 1559; Bracciano); Fresken im Palazzo Farnese (ab 1561; Caprarola); Fresken in der Sala Regia des Vatikans (ab 1564).
Universal-Lexikon. 2012.