User Interface; Benutzerschnittstelle; Bedienerschnittstelle; Bedienoberfläche; Nutzeroberfläche; Anwenderschnittstelle; Bedieneroberfläche; Mensch-Maschine-Schnittstelle
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Be|nụt|zer|ober|flä|che 〈f. 19; EDV〉 Oberfläche eines (EDV-)Programmes auf dem Computerbildschirm
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Be|nụt|zer|ober|flä|che, (südd., österr. u. schweiz. meist:) Be|nụ̈t|zer|ober|flä|che, die (EDV):
auf dem Bildschirm eines Computers sichtbare Darstellung eines ↑ Programms (4).
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Benutzeroberfläche
[engl. user interface] (Bedieneroberfläche, Benutzerschnittstelle), der Teil des Betriebssystems oder eines Anwendungsprogramms, der dem Nutzer die Kommunikation mit dem Computer ermöglicht, also die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Die Benutzeroberfläche vermittelt damit zwischen dem Anwender und dem Betriebssystem bzw. den Anwendungsprogrammen. Sie soll nicht nur die Arbeit am Computer ermöglichen, sondern nach Möglichkeit auch erleichtern. Der Wortbestandteil Oberfläche bezieht sich auf den Bildschirm, der dem Benutzer seine Eingaben und die Reaktionen des Rechners anzeigt.
Man unterscheidet zwischen text- bzw. zeichenorientierten Benutzeroberflächen und grafischen Benutzeroberflächen:
Die text- bzw. zeichenorientierte Benutzeroberfläche (befehlsorientierte Benutzerschnittstelle) ist die ursprünglichste Form. Dem Nutzer bietet sich einfach eine leere Bildschirmfläche dar, die über die Tastatur mit Befehlen gefüllt werden kann. Zur Bildschirmdarstellung steht nur ein begrenzter Satz an Zeichen zur Verfügung (Textmodus). Solche Oberflächen sind wenig komfortabel und kaum noch gebräuchlich, da sie keinerlei Hilfen anbieten und die benötigten Befehle gewusst oder nachgeschlagen werden müssen. Beispiele hierzu sind die Benutzeroberflächen des Betriebssystems DOS (DOS-Eingabeaufforderung) und älterer Versionen von Unix.
Grafisch orientierte Benutzeroberflächen (engl. graphical user interface, GUI) gehören heute zu fast allen Betriebssystemen und Anwendungsprogrammen und werden deswegen manchmal als die eigentlichen Benutzeroberflächen angesehen. Der Bildschirm zeigt im Grafikmodus alle Aktionsmöglichkeiten mit Menüs und intuitiven grafischen Symbolen an, aus denen der Nutzer etwa durch Mausklick auswählen kann. Die Betriebssystemoberfläche orientiert sich gewöhnlich an vertrauten Gegebenheiten eines Büros (der Bildschirmhintergrund heißt deswegen Desktop, dt. »Schreibtisch«). So werden etwa Verzeichnisse und Dateisystem als Aktenordner und Schubladenschränke visualisiert, den Aufenthaltsort von gelöschten Dateien kennzeichnet ein Papierkorb oder gar ein Reißwolf. Mit Drag and drop (Ziehen und Ablegen) lassen sich die Objekte auf dem Desktop oder zwischen verschiedenen Aufbewahrungsmodulen verschieben. Sogar das Löschen von Dateien ist dem natürlichen Wegwerfen von Papier nachempfunden: Man zieht die zu löschenden Dateien einfach auf das Papierkorbsymbol.
Die ersten grafischen Benutzeroberflächen für Betriebssysteme boten 1983 die Firmen Xerox mit dem Star 8010 und 1983 Apple mit Lisa, dem Vorläufer des Macintosh, an. Microsoft folgte 1985 mit seinem Betriebssystem Windows. Bis in die 1990er-Jahre hinein setzten noch die Benutzeroberflächen von Macintosh die Maßstäbe für komfortable Bedienung, Microsoft holte jedoch kontinuierlich auf und vertreibt mit Windows heute die bekannteste, am weitesten verbreitete Benutzeroberfläche. Praktisch alle modernen Anwendungsprogramme bieten ebenfalls eine grafische Benutzeroberfläche, die mehr oder weniger intuitiv die Auswahl der gewünschten Aktionen ermöglicht (z. B. eine Heftklammer, um das Anfügen einer Datei an eine E-Mail zu veranlassen).
Grafische Benutzeroberflächen bildeten einen Meilenstein bei der Verbreitung von Computern in den technisch wenig interessierten Kreisen der Bevölkerung.
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Be|nụt|zer|ober|flä|che, die (EDV): auf dem Bildschirm eines Computers sichtbare Darstellung eines Programms (4).
Universal-Lexikon. 2012.