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Ak|zent [ak'ts̮ɛnt], der; -[e]s, -e:1.
a) Betonung einer Silbe, eines Wortes, eines Satzes:
der Akzent liegt auf der zweiten Silbe; die zweite Silbe trägt den Akzent.
Syn.: 2↑ Ton;
☆ den Akzent auf etwas (Akk.) legen: etwas besonders betonen:
sie legt den Akzent besonders auf die Weinauswahl.
b) Zeichen über einem Buchstaben, das Aussprache oder Betonung angibt:
den [französischen] Akzent richtig setzen;
☆ [neue] Akzente setzen: zeigen, worauf das Gewicht gelegt werden muss; richtungweisend für die Zukunft sein:
mit ihrer Doktorarbeit setzt sie neue Akzente bei der Erforschung dieses Themas.
2. bestimmte Art des Artikulierens, Betonens o. Ä.:
mit amerikanischem Akzent sprechen.
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Ak|zẹnt 〈m. 1; 〉
1. Zeichen für Betonung, Qualität od. Quantität eines Lautes, Akut, Gravis, Zirkumflex
2. Betonung, Nachdruck, Schwerpunkt, Gewicht
3. Aussprache, Tonfall, Sprachmelodie
● auf ein Wort, eine Aussage besonderen \Akzent legen; \Akzente setzen ● mit bairischem, österreichischem \Akzent sprechen ● der \Akzent liegt auf der ersten Silbe, auf dem ersten Wort; einen Buchstaben mit einem \Akzent versehen; mit ausländischem, englischem, süddeutschem \Akzent sprechen; → Lexikon der Sprachlehre [<lat. accentus „Betonung“]
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Ak|zẹnt , der; -[e]s, -e [lat. accentus, eigtl. = das An-, Beitönen, zu: accinere = dazu tönen, dazu singen, zu: canere = singen]:
1. (Sprachwiss.)
a) Betonung (einer Silbe, eines Wortes, eines Satzes):
dynamischer, musikalischer A.;
der A. liegt auf der zweiten Silbe;
den A. tragen;
b) Zeichen über einem Buchstaben, das Aussprache od. Betonung angibt.
2. <o. Pl.> bestimmter Tonfall, Aussprache, Sprachmelodie:
mit ausländischem A. sprechen.
3. Betonung, Nachdruck, Gewicht, Schwerpunkt, Bedeutsamkeit:
modische -e sind Rückengurte, Schlitze;
auf etw. einen besonderen A. legen;
nur -e setzen (nur Hinweise, Anregungen geben);
das Jahr 1989 hat neue -e gesetzt (gezeigt, was in Zukunft sein wird, hat eine neue Richtung gewiesen).
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I Akzẹnt
1) allgemein: charakteristische Lautform einer sprachlichen Äußerung; auch nachdrückliche Hervorhebung.
2) Musik: seit dem 16. Jahrhundert die unterschiedliche Betonung der Zählzeiten des Taktes. So ist z. B. im 4/4 -Takt die erste Zählzeit am schwersten, die dritte mittelschwer, die übrigen sind leicht. Solche Betonungsnormen können verstärkt oder verändert und verschleiert werden durch Mittel der Dynamik (Zeichen: sf, », ∨, ∧), des Rhythmus (z. B. langer Zeitwert), der Melodik (Hochton oder Tonverzierung) und der Harmonik (z. B. Dissonanz).
3) Satztechnik: das über oder unter einem Buchstaben stehende Betonungs- oder Lesezeichen, z. B. á, è, ï, ô, ú, ç.
4) Sprachwissenschaft: 1) Betonung, Hervorhebung der Silben durch Haupt- und Nebenakzent im Wort (Wortakzent) oder der Sinn tragenden Wörter im Satz (Satzakzent). Sie wird ausgedrückt besonders durch Verstärkung des Stimmtones (dynamischer Akzent, Druckakzent) oder durch Änderung des Tonverlaufs (musikalischer Akzent). Der grammatische Akzent hebt Wörter und Wortteile nach Sinn und Bedeutung heraus. Liegt der Akzent auf einer bestimmten Wortsilbe (z. B. in den germanischen Sprachen auf der Stammsilbe), so spricht man von einem festen Akzent (z. B. Erstbetonung im Ungarischen); der freie Akzent kann jede Silbe im Wort treffen. 2) individuelle Sprechweise, z. B. als Idiolekt oder als Mundart. 3) Akzentzeichen.
II
Akzent,
Zeichen >: Eine natürliche Folge von Akzenten (Betonungen) ergibt sich aus dem metrischen Gefüge des Taktes (betonte und unbetonte Taktteile; Metrum). Durch Hervorheben eigentlich unbetonter Zählzeiten (»künstliche« Akzentuierung) im melodischen, harmonischen oder rhythmischen Ablauf erfolgt eine Störung, gleichzeitig aber auch eine Belebung beziehungsweise Intensivierung des Metrums, ein Beispiel dafür ist die Synkope. Auch der Beat erfährt durch Akzente zusätzliche Spannung. Durch unterschiedliche Akzentuierung in den einzelnen Stimmen eines Arrangements ergeben sich interessante Kontraste. Diese Betonungen sind meist dynamischer Natur (stärkeres, lauteres Hervorheben), sie können aber auch mit geringer Verzögerung oder Beschleunigung des Tempos verbunden sein. Wiederkehrende, markante rhythmische Akzente sind kennzeichnend für den Begleit- beziehungsweise Grundrhythmus von Volks- und Gesellschaftstänzen, z. B. bei Mazurka (a) und Tango (b).
Oft erhalten melodische Spitzentöne, besonders wenn sie nicht mit den metrischen Schwerpunkten übereinstimmen, zusätzliche Akzente. Ein Beispiel ist der Secondary Rag, vergleiche dazu den »Twelfth Street Rag« (Euday L. Bowman, 1914). Auch Offbeat-Figuren werden meist akzentuiert (a), ebenso mitunter unbetonte, »nebensächliche« Achtel (b) — typisch für die Swing-Stilistik.
»Lullaby of Birdland« (George Shearing, 1952)
Joe Viera (Grundlagen der Jazzrhythmik, Wien 1970) spricht sogar von einem »negativen« oder »Anti«-Akzent, der durch das »Verschlucken« (nur andeutungsweises Spiel von Einzelnoten) entsteht, z. B.
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Ak|zẹnt, der; -[e]s, -e [lat. accentus, eigtl. = das An-, Beitönen, zu: accinere = dazu tönen, dazu singen, zu: canere = singen]: 1. (Sprachw.) a) Betonung (einer Silbe, eines Wortes, eines Satzes): dynamischer, musikalischer A.; der A. liegt auf der zweiten Silbe; den A. tragen; b) Betonungszeichen. 2. <o. Pl.> bestimmter Tonfall, Aussprache, Sprachmelodie, -färbung: sie haben ... einen deutschen A. (Bieler, Mädchenkrieg 237); mit ausländischem A. sprechen. 3. Betonung, Nachdruck, Gewicht, Schwerpunkt, Bedeutsamkeit: modische -e sind Rückengurte, Schlitze; auf etw. einen besonderen A. legen; das Jahr 1969 hat neue -e gesetzt (gezeigt, worauf in Zukunft das Gewicht zu legen ist, hat eine neue Richtung gewiesen); nur -e setzen (nur Hinweise, Anregungen geben).
Universal-Lexikon. 2012.