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Kochsalz
Salz; weißes Gold (umgangssprachlich); NaCl; Natriumchlorid; Steinsalz

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Kọch|salz 〈n. 11; unz.〉 im Wesentlichen aus Natriumchlorid, NaCl, bestehendes, aus Sole gewonnenes, als Speisesalz u. für verschiedene techn. Zwecke verwendetes Salzgemisch

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Kọch|salz; Syn.: Siedesalz: historische Bez. für ursprünglich durch Einkochen ( Abdampfen) gewonnenes Speisesalz ( Natriumchlorid). In diätetischen Lebensmitteln kann dieses durch Cholin-, Kalium-, Calcium- u. Magnesiumsalze anderer Säuren ersetzt werden (Kochsalzersatzmittel). Für Infusionszwecke benutzte isotonische K.-Lsg. bezeichnete man früher als physiologische Kochsalzlösungen.

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Kọch|salz, das <o. Pl.>:
Natriumchlorid.

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Kochsalz,
 
Salz, Bezeichnung für im Handel befindliches, aus natürlichem Vorkommen gewonnenes, mehr oder weniger reines Natriumchlorid (NaCl). Kochsalz ist meist bis zu 3 % mit anderen Salzen (Magnesium- und Calciumchlorid, Sulfate des Magnesiums, Calciums und Natriums) gemischt, von denen Magnesiumchlorid das Feuchtwerden des Kochsalzes bewirkt (reines NaCl ist nicht hygroskopisch); außerdem enthält es verschiedene Spurenelemente. Kochsalz bildet farblose, in Wasser leicht lösliche Kristalle (bei 25 ºC lösen sich 36 g Kochsalz in 100 g Wasser); es kommt in der Natur als Steinsalz in Salzlagerstätten, gelöst in Solen und Salzseen sowie im Meerwasser (durchschnittlicher Anteil 2,7 %) vor. Gewonnen wird Kochsalz durch Vermahlen von bergmännisch abgebautem Steinsalz oder durch Eindampfen von gesättigten Solen in flachen Siedepfannen (Sole- oder Sudsalz), wobei man die natürlichen oder (z. B. durch Herauslösen verunreinigten Steinsalzes mit Wasser gewonnenen) künstliche Solen entweder direkt verkocht oder vorher über Gradierwerke leitet und dadurch an Natriumchlorid anreichert. Bei 60 ºC erhält man das Grobsalz, das durch Zentrifugieren von der restlichen Sole getrennt und dann getrocknet wird, bei Siedehitze das weiße, feinkörnige Siedesalz, das vorwiegend als Speisesalz (Tafelsalz) verwendet wird. Verunreinigungen der Sole (Gips u. a.) scheiden sich zusammen mit dem Natriumchlorid (Anteil über 90 %) als Salz- oder Pfannenstein ab; dieser wird als Düngemittel oder als Lecksalz für Vieh verwertet. Durch Eindunsten von Meerwasser in großen, flachen Becken (Salzgärten, Salinen) gewinnt man in wärmeren Ländern das Meer-, See- oder Baysalz (mit 96 % NaCl).
 
Kochsalz wird technisch zur Herstellung von Natriumverbindungen (u. a. Ätznatron, Natronlauge, Soda) sowie von Salzsäure und Chlor verwendet; es dient als Konservierungsmittel (u. a. zum Einsalzen und Pökeln) und wird außerdem in Kältemischungen, für medizinische Zwecke (bei Soleinhalationen und Salzbädern) sowie als Speisesalz (Tafelsalz) verwendet, wobei es gleichzeitig als Mineralstoff und als Würzmittel dient. Zur Erhaltung der Streufähigkeit dürfen dem Speisesalz ohne Kenntlichmachung z. B. bis zu 10 g kolloide Kieselsäure pro kg zugesetzt werden. Zur prophylaktischen Bekämpfung von Schilddrüsenerkrankungen wird Kochsalz mit Jodverbindungen versetzt (jodiertes Speisesalz, Jodierung). Auch fluoridiertes Speisesalz zur Kariesprophylaxe ist seit 1991 im Handel; es enthält je 1 000 g Salz 250 mg Fluorid und 15 mg Jodid.
 
Das für technische Zwecke, zur Viehfütterung u. a. verwendete Kochsalz wird durch Denaturierung für den menschlichen Genuss untauglich gemacht (denaturiertes Kochsalz), z. B. Viehsalz durch Zugabe von Eisenoxid (0,25 %).
 
Physiologie:
 
Kochsalz ist für Mensch und Tier der mengenmäßig wichtigste Mineralstoff zur Deckung des Bedarfs an Na+- und Cl--Ionen. Es wird dem Körper mit der Nahrung zugeführt und über den Darm ins Blut aufgenommen. Na+- und Cl--Ionen spielen bei der Konstanthaltung der ionalen Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten eine wichtige Rolle (Osmoregulation). Ihre Konzentrationen bestimmen das Volumen der extrazellulären Flüssigkeit. Der durchschnittliche Tagesbedarf für einen Erwachsenen beträgt 3-5 g und kann bei starken Verlusten, z. B. durch Schwitzen, auf bis zu 20 g ansteigen. - In großen Mengen aufgenommen wirkt Kochsalz auf alle Organismen giftig; beim Menschen sind außerdem Zusammenhänge zwischen der Entstehung von Bluthochdruck und zu hoher Kochsalzzufuhr in der Nahrung festgestellt worden. Daher wird eine kochsalzarme Diät bei allen Formen der Hochdruckkrankheit und (wegen der hygroskopischen Eigenschaften des Kochsalzes) bei Erkrankungen, die mit Ödembildungen verbunden sind, sowie bei bestimmten Nierenkrankheiten verordnet.
 
Zur Geschichte und Wirtschaft Salz.
 

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Kọch|salz, das <o. Pl.>: Natriumchlorid.

Universal-Lexikon. 2012.