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wälzen
(sich) herumwälzen; (sich) suhlen (umgangssprachlich); hin und her rollen; (sich) suhlen; schwelgen; schmökern (umgangssprachlich); durchlesen; begutachten; reinziehen (umgangssprachlich); (sich etwas) zu Gemüte führen (umgangssprachlich); studieren; lesen; verschlingen

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wäl|zen ['vɛlts̮n̩]:
1. <tr.; hat langsam rollend auf dem Boden fortbewegen und an eine bestimmte Stelle schaffen:
den Stein zur Seite wälzen; einen Verletzten auf den Bauch wälzen.
Syn.: rollen.
Zus.: abwälzen, fortwälzen, heranwälzen, herwälzen, hineinwälzen, hinwälzen, umwälzen, wegwälzen.
2. <+ sich> sich im Liegen hin und her drehen, hin und her werfen; sich schwerfällig in eine bestimmte Richtung drehen:
ich wälzte mich die ganze Nacht im Bett, weil ich nicht schlafen konnte; der Hund wälzt sich im Gras.
Syn.: sich kugeln, sich rollen.
Zus.: herumwälzen, rumwälzen.

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wạl|zen 〈V.〉
I 〈V. tr.; hat〉 etwas \walzen mit einer Walze bearbeiten, pressen, glätten
II 〈V. intr.; ist; früher scherzh.〉 (Walzer) tanzen
[<ahd. walzan „sich wälzen“; zu idg. *uel- „drehen“; verwandt mit Welle, wallen1]

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wạl|zen <sw. V.> [mhd. walzen = (sich) rollen, drehen, spätahd. walzan = rollen; erwägen, zu 1wallen]:
1. <hat> [zu Walze (3, 4)] im Walzwerk bearbeiten u. in eine bestimmte Form bringen:
Metall, Stahl w.
2. <hat> [zu Walze (3, 4)]
a) mit einer Walze (3, 4) bearbeiten u. glätten;
b) durch Niederwalzen von etw. entstehen lassen.
3. <ist> [eigtl. = müßig hin u. her schlendern] (veraltend, noch scherzh.) wandern, auf Wanderschaft sein.
4. <ist/hat> [eigtl. = mit drehenden Füßen auf dem Boden schleifen, tanzen] (veraltend, noch scherzh.) [Walzer] tanzen.

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Walzen,
 
ein kontinuierliches Verfahren zur Druckumformung metallischer Werkstoffe. Die Umformung erfolgt nach der Bewegungsrichtung der Walzen als Längs-, Quer- oder Schrägwalzen zwischen zwei sich drehenden, zylindrisch geformten Körpern, den Arbeitswalzen. Nach der Umformtemperatur wird zwischen Kalt- und Warmwalzen unterschieden, eine Einteilung nach der Walzgutform trennt in Block-, Blech-, Ring-, Profil-, Rohrwalzen u. a. Der Umformraum zwischen den Walzen hat für das Walzen von Flachprodukten die Form eines rechteckigen Walzspaltes oder für das Walzen von Profilen die Form von speziell gestalteten Kalibern. Das Walzgut wird in den Umformraum eingeführt, von den Walzen durch Reibung eingezogen und auf die dem Walzspalt beziehungsweise dem Kaliber entsprechende Abmessung verformt (Walzstich). Spezielle Walzverfahren sind auch das Drücken und das Walzprofilieren, ein Biegeumformen von Blechstreifen, Bändern oder Ringen zwischen Biegewalzen zu gebogenen oder geraden Profilen. (Walzwerk)

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wạl|zen <sw. V.> [mhd. walzen = (sich) rollen, drehen, spätahd. walzan = rollen; erwägen, zu 1wallen; 1, 2: zu ↑Walze (3, 4); 3: eigtl. = müßig hin u. her schlendern; 4: eigtl. = mit drehenden Füßen auf dem Boden schleifen, tanzen]: 1. im Walzwerk bearbeiten u. in eine bestimmte Form bringen <hat>: Metall, Stahl w. 2. a) mit einer ↑Walze (3, 4) bearbeiten u. glätten <hat>: den Asphalt, den Schotter, die Straße, den Acker w.; der Tennisplatz muss regelmäßig gewalzt werden; b) durch Niederwalzen von etw. entstehen lassen <hat>: bis ... Planierraupen und Panzer einträchtig Schneisen in Getreidefelder walzten (Fels, Kanakenfauna 10). 3. (veraltend, noch scherzh.) wandern, auf Wanderschaft sein <ist>. 4. (veraltend, noch scherzh.) [Walzer] tanzen <ist/hat>: sogar ich tanzte einen Walzer mit Gusti, indes Fritz Strachow mit meiner Frau walzte. Bella walzt vortrefflich (Kesten, Geduld 43); Ein Mädchen walzt ausgelassen zu Tangoklängen durchs Gras (BZ am Abend 8. 11. 76, 8).

Universal-Lexikon. 2012.