Ring
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reif [rai̮f] <Adj.>:1. im Wachstum voll entwickelt und für die Ernte, zum Pflücken geeignet:
reifes Obst, Getreide; die Früchte sind reif.
Syn.: gereift.
2.
a) durch Lebenserfahrung geprägt, innerlich gefestigt:
ein reifer Mann; eine reife Frau; Jugendliche, die noch nicht reif genug sind; du bist inzwischen reifer geworden.
b) durchdacht, hohen Ansprüchen genügend:
eine reife Arbeit; reife Leistungen; reife Gedanken.
3. ☆ reif für etwas sein: einen Zustand erreicht haben, in dem etwas möglich oder notwendig wird:
die Zeit ist reif für diesen Gedanken; die Häuser waren reif für den Abbruch; ich bin reif für den Urlaub.
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reif 〈Adj.〉
2. seelisch u. geistig vollendet (Person)
3. 〈fig.〉 genügend vorbereitet (Angelegenheit)
● in \reiferen Jahren in mittleren, vorgeschrittenen Jahren; die \reifere Jugend 〈scherzh.〉 diejenigen, die die Jugend bereits hinter sich haben, aber noch nicht alt sind; ein \reifer Mensch ● sein: das Obst ist \reif ● die Zeit ist \reif für eine neue Entwicklung, eine Neuerung; der Plan ist (noch nicht) \reif zur Ausführung; die Arbeit ist \reif zur Veröffentlichung [<ahd. rifi, engl. ripe <germ. *reip- zu idg. *rei- „ritzen, reißen“, Grundbedeutung „was geerntet werden kann“; verwandt mit reißen]
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reif <Adj.> [mhd. rīfe, ahd. rīfi, urspr. = etw., was abgepflückt, geerntet werden kann]:
1. im Wachstum voll entwickelt u. für die Ernte, zum Pflücken geeignet:
-e Äpfel, Kirschen, Erdbeeren, Bananen;
-es Obst;
die Pflaumen sind noch nicht, erst halb r.;
das Getreide wird r.;
Ü er brauchte nur die -e Frucht zu pflücken (der Erfolg der Sache fiel ihm ohne eigene Anstrengung zu);
-er (durch Lagerung im Geschmack voll entfalteter) Camembert;
ein -er (abgelagerter), alter Cognac;
das Geschwür ist r. (für einen Eingriff genügend entwickelt);
☆ r. für etw. (ugs.; in einen solchen Zustand geraten, gebracht, dass [zunächst] nur noch etw. Bestimmtes infrage kommt: r. fürs Bett, für den Urlaub, für die Pensionierung, für die Insel sein; die Häuser waren alle r. für den Abriss).
2.
a) erwachsen, durch Lebenserfahrung innerlich gefestigt:
ein -er Mann;
eine -e Frau;
im -eren Alter, in den -eren Jahren (in einem Alter, in dem man bereits Erfahrungen gesammelt hat) urteilt man anders;
ihre Kinder sind inzwischen -er geworden;
er ist für diese Aufgabe, zu diesem Amt noch nicht r. [genug] (noch nicht genügend vorbereitet, dazu noch nicht fähig);
b) von Fähigkeit, Überlegung, Erfahrung zeugend; ausgewogen u. abgerundet:
eine -e Arbeit, Leistung;
ein -es Urteil, Werk;
dafür, dazu ist die Zeit noch nicht r. (die Entwicklung ist noch nicht so weit fortgeschritten).
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Reif,
1) Meteorologie: abgesetzter atmosphärischer Niederschlag in Form von leichten schuppen-, feder- oder nadelförmigen Eiskristallen, der durch Sublimation von Wasserdampf entsteht, wenn die Temperatur der abgekühlten Erdoberfläche oder von Pflanzen und Gegenständen durch Ausstrahlung unter den Gefrierpunkt sinkt; besonders auf exponiertem, schwach wärmeleitendem Material (lockeres Erdreich).
2) Schmuck: ringähnliches Schmuckstück, z. B. Armreif.
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1Reif, der; -[e]s [mhd. rīfe, ahd. (h)rīfo, wahrsch. eigtl. = etw., was man abstreifen kann]: 1. Niederschlag, der sich in Bodennähe, bes. auf Zweigen, u. am Erdboden in Form von feinen schuppen-, feder- od. nadelförmigen Eiskristallen abgesetzt hat: auf den Wiesen lag R.; es ist R. gefallen; Vaters rauchender Atem hatte sich in seinem Schnurrbart als R. abgesetzt (Schnurre, Bart 190); die Zweige, Grashalme sind mit R. bedeckt, überzogen; Ü da fiel ein eisiger R. auf die gesellige Runde, und die gute Stimmung war verflogen. 2. (Jägerspr.) die obersten weißen Spitzen des Gamsbartes; 2↑Reim.
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2Reif, der; -[e]s, -e [mhd. reif, ahd. reif = Seil, Strick, urspr. wohl = abgerissener Streifen] (geh.): ringförmiges Schmuckstück: ein schlichter, mit Edelsteinen besetzter R.; sie zog den R. vom Finger; ihn gelüstet es, die heiße Stirn mit dem goldenen R. einer Kaiserkrone zu kühlen (St. Zweig, Fouché 121).
Universal-Lexikon. 2012.