Freitag vor Ostern
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Kar|frei|tag 〈m. 1〉 Tag der Kreuzigung Christi, Freitag vor Ostern [<ahd. chara „Wehklage, Trauer“, engl. care „Sorge“ <germ. karo „Sorge“; zur idg. Wurzel *gar- „rufen, schreien“]
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Kar|frei|tag, der; -[e]s, -e [mhd. karvrītac, zu mhd. kar, ahd. chara = Wehklage, Trauer, zu einem lautm. Verbstamm mit der Bed. »rufen, schreien, jammern«]:
Freitag vor Ostern; Tag, an dem der Kreuzigung Christi gedacht wird.
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Karfreitag
[mittelhochdeutsch harvrītac, zu althochdeutsch chara »Trauer«, »Buße«], Stiller Freitag, der Freitag in der Karwoche, Todestag Jesu; gilt in den evangelischen Kirchen als höchster Feiertag; erst seit dem 2. Vatikanischen Konzil auch katholischer Feiertag; wird traditionell als Bußtag begangen (Fasten, keine Eucharistie). Karfreitag und Ostern als Erinnerung an Leiden und Auferstehung Jesu Christi wurden bereits seit Mitte des 2. Jahrhunderts feierlich ausgestaltet. Nach der lateinischen Liturgie, in der sich noch alte Elemente erhalten haben (Schweigen von Glocken und Orgel; liturgische Farbe Rot und nicht mehr Schwarz), besteht die Feier am Nachmittag aus einem Wortgottesdienst, der der Johannespassion gewidmet ist, den »großen Fürbitten« und der Enthüllung und Verehrung des Kreuzes, zum Teil begleitet von ursprünglich orientalischen Gesängen (Improperien). In den Ostkirchen beziehen die Gottesdienste des Karfreitags u. a. die großen Horen und die Übertragung des Epitaphs Jesu Christi (Tuch mit der Darstellung Jesu im Grabe) vom Altar vor die Ikonostase ein.
In größeren katholischen Orten wurden seit Beginn des 17. Jahrhunderts bis zur Aufklärungszeit Prozessionen veranstaltet, in denen die Bürger die Stationen des Leidens Jesu Christi verkörperten, auch Gestalten des Alten Testaments als Vorbilder und allegorische Figurationen mitzogen, dazu Scharen von Büßern, die sich geißelten oder Kreuze schleppten. Verschiedenenorts wurde die Kreuzigung Jesu auf einer Bühne vorgeführt (Passionsspiele).
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Kar|frei|tag, der; -[e]s, -e [mhd. karvrītac, zu mhd. kar, ahd. chara = Wehklage, Trauer, zu einem lautm. Verbstamm mit der Bed. „rufen, schreien, jammern“]: Freitag vor Ostern; Tag, an dem der Kreuzigung Christi gedacht wird.
Universal-Lexikon. 2012.