Akademik

Tag
Kalendertag; vierundzwanzig Stunden

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Tag [ta:k], der; -[e]s, -e:
1. Zeitraum von 24 Stunden, von Mitternacht bis Mitternacht:
die sieben Tage der Woche; welchen Tag haben wir heute?; dreimal am Tag; von einem Tag auf den andern.
Syn.: Datum.
Zus.: Abreisetag, Arbeitstag, Besuchstag, Bußtag, Feiertag, Ferientag, Geburtstag, Gedenktag, Glückstag, Hochzeitstag, Jahrestag, Kalendertag, Markttag, Namenstag, Neujahrstag, Regentag, Ruhetag, Sonnentag, Todestag, Urlaubstag, Vortag, Wandertag, Waschtag, Wochentag, Zahltag.
2. Zeit der Helligkeit zwischen Aufgang und Untergang der Sonne:
ein heller, regnerischer Tag; es wird Tag; die Tage werden kürzer, länger; die Arbeit musst du am/bei Tag machen.
Syn.: Tageslicht.
3. Ehren-, Gedenktag:
Tag der Deutschen Einheit.
4. Zeit, die jmd. durchlebt, erlebt:
sie hat schon bessere Tage gesehen (früher ging es ihr besser).
5. <Plural> (ugs. verhüllend) [Tage der] Menstruation:
sie bekommt/hat ihre Tage.
Syn.: Blutung, Periode, Regel.

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Tag1
I 〈m. 1
1. Zeitspanne einer Erdumdrehung, Zeit von 24 Stunden, von Mitternacht bis Mitternacht gerechnet
2. ein bestimmter Tag im Ablauf des Jahres od. der Jahre, Datum
3. die helle Zeit des Tages
4. Tagewerk, Arbeitszeit an einem Tag (8-Stunden-\Tag)
5. 〈Bgb.〉 Erdoberfläche, Licht, Tageslicht
6. 〈in Zus.〉 Versammlung von Abgeordneten (Reichs\Tag, Bundes\Tag, Land\Tag, Kirchen\Tag)
● er muss jeden \Tag ankommen 〈umg.〉 sehr bald ● es ist noch nicht aller \Tage Abend 〈sprichwörtl.〉 noch ist die Entscheidung nicht gefallen; bei Anbruch des \Tages; die Forderung des \Tages das im Augenblick Nötige, Wichtigste; er war der Held, der Mann des \Tages er stand im Mittelpunkt, wurde gefeiert; der \Tag des Herrn Sonntag; ich habe seit Jahr und \Tag nichts von ihm gehört seit langem; der Lärm des \Tages war vorbei; im Laufe des (heutigen) \Tages; \Tag und Nacht arbeiten; \Tag und Stunde für ein Treffen bestimmen, verabreden, vereinbaren ● abnehmen: die \Tage nehmen ab, nehmen zu, werden kürzer, länger; kein \Tag gleicht dem andern 〈Sprichw.〉; der \Tag graut, erwacht, kommt herauf, zieht herauf; dein \Tag wird (schon noch) kommen der Tag des Erfolges, der Strafe; man soll den \Tag nicht vor dem Abend loben 〈Sprichw.〉 erst wenn der Tag vorüber ist, weiß man, was er gebracht hat, vorher kann noch manches Unvorhergesehene geschehen; der \Tag neigt sich, sinkt, geht zur Neige; sein: morgen ist auch noch ein \Tag 〈fig.; umg.〉 was heute nicht getan wird, kann morgen getan werden; das war heute nicht mein \Tag! 〈umg.〉 heute ist mir vieles nicht gelungen; dem lieben Gott die \Tage stehlen 〈fig.; umg.〉 faulenzen ● alle acht \Tage 〈umg.〉 jede Woche einmal; einige, etliche, ein paar, viele, wenige \Tage; ein bedeutender, großer, historischer \Tag; erholsame, frohe, heitere, unbeschwerte \Tage verbringen; festliche \Tage stehen uns bevor; ich habe den ganzen \Tag auf dich gewartet; ich habe ganze \Tage lang daran gearbeitet; er kam noch am gleichen, selben \Tag; guten \Tag!, 〈umg. a.〉 \Tag! (Grußformel); guten/Guten \Tag sagen grüßen; →a. gut; jmdm. einen guten \Tag wünschen ihn grüßen; er hat heute seinen guten, schlechten \Tag er ist heute gut, schlecht aufgelegt, gelaunt; wir wollen uns einen guten \Tag machen 〈umg.〉 wir wollen es uns einen Tag lang wohl sein lassen, feiern; heißer, klarer, schöner, warmer \Tag; der Jüngste \Tag 〈im Christentum〉 der Tag des Weltgerichts; ein kalter, nebliger, regnerischer, sonniger, trüber, windiger \Tag; der kürzeste, längste \Tag des Jahres der 22.12. bzw. 22.6.; er redet viel, wenn der \Tag lang ist 〈umg.〉 man kann nichts auf seine Worte geben; der letzte \Tag des Jahres Silvester; den lieben langen \Tag faulenzen immerzu; eines schönen \Tages wird es dir gelingen einmal wird es dir gelingen ● die Sonne bringt es an den \Tag 〈Sprichw.〉 macht es offenbar; ein Verbrechen an den \Tag bringen es aufdecken; Rom wurde auch nicht an einem \Tag erbaut 〈sprichwörtl.〉 (zurückweisende Antwort, wenn eine Arbeit in zu kurzer Zeit fertig sein soll); auch das wird an den \Tag kommen offenbar werden; er legte eine überraschende Sachkenntnis an den \Tag zeigte, offenbarte; an manchen \Tagen geht es mir schon recht gut; an welchem \Tag bist du geboren?; am \Tage sieht der Stoff ganz anders aus bei Tageslicht; die Arznei ist zweimal am \Tage zu nehmen zweimal täglich; am folgenden, nächsten \Tag; früh, spät am \Tage; heute ist es auf den \Tag ein Jahr her, seit ... genau ein Jahr; er kommt auf ein paar \Tage zu uns; auf meine alten \Tage, in meinen alten \Tagen fange ich damit nicht mehr an in meinem hohen Alter; wir kamen noch bei \Tage an bei Tageslicht; einen \Tag eher, früher, später; er kommt für ein paar \Tage zu uns; bis (weit) in den \Tag hinein schlafen; wir haben in guten und in schlechten \Tagen zusammengehalten; in den nächsten \Tagen wird es sich entscheiden; in den \Tag hineinleben 〈fig.〉 sorglos, ohne sich Gedanken um die Zukunft zu machen; heute in acht \Tagen in einer Woche; in ein paar \Tagen; über \Tage arbeiten 〈Bgb.〉; heute über acht \Tage in einer Woche; unter \Tags tagsüber, während des Tages; unter \Tage arbeiten 〈Bgb.〉 in der Grube; vor einigen \Tagen; zwei Stunden vor \Tag vor Anbruch des Tages; ein Unterschied wie \Tag und Nacht ein sehr krasser U.; sie ist schön wie der junge \Tag 〈poet.〉 sehr schön; →a. zutage
II 〈Pl.〉 Zeitraum, Lebensabschnitt ● die \Tage der Jugend ● er hat schon bessere \Tage gesehen es ist ihm schon besser gegangen; ewig und drei \Tage 〈umg.〉 lange Zeit; seine \Tage sind gezählt er wird nicht mehr lange leben; das waren goldene \Tage (damals)! 〈fig.〉 eine schöne Zeit; er hat jetzt seine großen \Tage er steht auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, er steht jetzt im Mittelpunktbis die \Tage! 〈umg.〉 bis bald!
III 〈mit Possessivpron.〉 Menstruation ● sie hat ihre \Tage ihre Menstruation
[<ahd. tag; zu idg. *dheguh- „brennen“; urspr. also „die helle Zeit“]
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Tag2 〈[tæ̣g] m. 6 oder n. 15
1. 〈EDV〉 strukturierendes Zeichen innerhalb eines Textes (um bestimmte Textteile zu kennzeichnen u. deren automatische Sortierung o. Ä. zu ermöglichen)
2. gemaltes od. gespraytes Schriftzeichen, Kürzel als Bestandteil eines Graffitis
[engl., eigtl. „Schild, Etikett“]

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Tag: Symbol für Tagatose in Polysaccharidformeln.

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1Tag , der; -[e]s, -e [mhd. tac, ahd. tag, wahrsch. zu einem Verb mit der Bed. »brennen« u. eigtl. = (Tages)zeit, wo die Sonne brennt]:
1. Zeitraum etwa zwischen Sonnenaufgang u. Sonnenuntergang, zwischen Beginn der Morgendämmerung u. Einbruch der Dunkelheit:
ein trüber, regnerischer, hochsommerlicher T.;
die -e werden kürzer, länger, nehmen ab;
der T. bricht an, graut, erwacht (geh.; die Morgendämmerung tritt ein);
der T. neigt sich, sinkt (geh.; die Abenddämmerung tritt ein);
es wird, ist T.;
wir müssen fertig werden, solange es noch T. (hell) ist;
T. und Nacht (ständig);
ein Unterschied wie T. und Nacht (ein krasser Unterschied);
des -es (geh.; tags 1);
am -e;
bei Tag[e] (bei Tageslicht) sieht der Stoff ganz anders aus;
wir kamen noch bei T. nach Hause;
bis in den T. hinein schlafen;
[drei Stunden] vor T. (geh.; vor Tagesanbruch);
R es ist noch nicht aller -e Abend (es kann sich noch vielerlei ändern);
jetzt wird's T.! (jetzt verstehe ich!);
Spr man soll den T. nicht vor dem Abend loben (man soll erst den Ausgang von etw. abwarten, bevor man [positiv] urteilt, sich zu früh freut);
Guten/guten T. /(ugs.:) T. (Grußformel: [zu] jmdm. Guten/guten T. sagen; jmdm. einen guten T. wünschen);
[bei] jmdm. Guten/guten T. sagen (ugs.; bei jmdm. einen kurzen Besuch machen);
etw. an den T. legen (überraschend erkennen lassen, zeigen: er legte einen verdächtigen Eifer an den T.);
etw. an den T. bringen/ziehen (aufdecken, enthüllen);
an den T. kommen (bekannt werden, sich herausstellen);
bei -e besehen (genauer betrachtet);
unter -s (während des Tages, tagsüber);
über, unter Tag[e] (Bergmannsspr.; über, unter der Erdoberfläche: über -e arbeiten);
zu -e (vgl. zutage).
2.
a) Zeitraum von Mitternacht bis Mitternacht, Zeitraum von 24 Stunden, in dem sich die Erde einmal ganz um ihre Achse dreht:
ein schöner, ereignisreicher T.;
der neue T.;
ein halber T.;
ein freier (arbeitsfreier) T.;
ein schwarzer T. (Unglückstag);
heute war ein rabenschwarzer T. für sie;
die sieben -e der Woche;
der T. hat 24 Stunden;
der T. jährt sich heute zum zweiten Mal;
heute ist sein [großer] T. (ein bedeutender Tag für ihn);
T. und Stunde (Datum u. Uhrzeit) des Treffens stehen fest;
welchen T. (welches Datum) haben wir heute?;
sie hat heute ihren/einen guten, schlechten T. (sie ist heute gut, schlecht gestimmt);
sich ein paar schöne -e machen (sich ein paar Tage lang etwas gönnen);
er faulenzt den lieben langen T. (während des ganzen Tages);
ich erwarte die Sendung jeden T. (sie muss bald kommen);
alle drei -e;
dreimal am T. (dreimal täglich);
der Brief muss, kann jeden T. (in Kürze) ankommen;
auf den T. [genau];
früh, spät am Tag[e];
T. für T. (täglich);
in den T. hinein reden (viel Unüberlegtes reden);
am T. vorher;
auf/für ein paar -e verreisen;
in den nächsten -en;
den T. über, über T. (tagsüber);
in guten und bösen -en zusammenhalten;
einen T. um den anderen (jeden zweiten Tag);
es ging von T. zu T. (stetig) aufwärts;
heute in, vor drei -en;
von einem T. auf den anderen (plötzlich);
jmdn. von einem T. auf den andern (fortlaufend) vertrösten;
Ü tun, was der T. (die tägliche Pflicht) fordert;
jmdm. den T. (die Zeit) stehlen;
sich <Dativ> einen guten, faulen T. machen (ugs.; es sich gut gehen lassen, faulenzen);
keinen guten T. bei jmdm. haben (geh.; es nicht gut bei jmdm. haben);
R morgen ist auch noch ein T. (es hat noch Zeit, hat keine Eile);
heute ist nicht mein T.! (heute geht alles schief, klappt nichts!);
der Jüngste T. (Rel.; der Tag des Jüngsten Gerichts; eigtl. = allerletzter Tag);
acht -e (eine Woche);
der T. des Herrn (geh. veraltend; der Sonntag);
T. der offenen Tür (Tag, an dem Betriebe, Verwaltungsstellen usw. von Außenstehenden besichtigt werden können);
viel reden, wenn der Tag lang ist (ugs.; [viele] Dinge sagen, die man nicht ernst nehmen muss, auf die kein Verlass ist);
der T. X (noch unbestimmter Tag, an dem etw. Entscheidendes geschehen wird, durchgeführt werden soll);
eines -es (an irgendeinem Tage, irgendwann einmal);
eines schönen -es (irgendwann einmal);
dieser -e (1. in den nächsten Tagen. 2. in den letzten Tagen, neulich);
auf meine, deine usw. alten -e (in meinem, deinem usw. Alter noch);
in den T. hinein leben (sorglos dahinleben);
b) Ehren-, Gedenktag:
T. des Kindes, der Briefmarke;
T. der Deutschen Einheit (deutscher Nationalfeiertag: seit 1990 am 3. Oktober);
T. der Republik (Nationalfeiertag der DDR; am 7. Oktober);
c) <Pl.> (geh.) Zeit, die jmd. durchlebt, erlebt:
die -e der Jugend;
es kommen auch wieder bessere -e (Zeiten);
er hat schon bessere -e gesehen (früher ging es ihm besser);
seine -e (sein Leben) in Muße verbringen;
seine -e beschließen (geh.; sterben);
Erinnerungen aus fernen -en (aus ferner Vergangenheit);
noch bis in unsere -e (bis in unsere Gegenwart);
jmds. -e sind gezählt (jmd. wird nicht mehr lange leben);
jmds. -e als etw./irgendwo sind gezählt (jmd. wird etw./irgendwo nicht mehr lange sein, bleiben können: seine -e als Kanzler, in der Firma sind gezählt);
die -e von etw. sind gezählt (etw. wird nicht mehr lange andauern, existieren);
d) <Pl.> (ugs. verhüll.) [Tage der] Menstruation:
sie hat ihre -e.
2Tag [tæg ], der; -, -s [engl. tag, eigtl. = Schild, Etikett, (Kenn)zeichen; Anhänger, Anhängsel] (Musik):
angehängter kurzer Schlussteil bei Jazzstücken.
3Tag [tæg ], das; -s, -s [engl. tag, 2Tag] (EDV):
auf dem Bildschirm eines Computers dargestelltes sichtbares Zeichen zur Strukturierung z. B. eines Textes.

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I
Tag
 
[althochdeutsch tag, wohl eigentlich »Zeit, zu der die Sonne brennt«], 1) der Zeitraum zwischen Sonnenauf- und -untergang, im Gegensatz zur Nacht; 2) die Dauer einer Umdrehung der Erde, wobei in der Astronomie nach dem jeweiligen Bezugspunkt zwischen Sonnentag und Sterntag unterschieden wird. Der Tag ist auch eine gesetzliche, SI-fremde Einheit der Zeit, die nahezu gleich dem mittleren Sonnentag ist, jedoch von der Sekunde abgeleitet wird. Ein Tag hat 24 Stunden zu je 60 Minuten zu je 60 Sekunden. Das Einheitenzeichen des Tags ist d, in der Astronomie auch hochgestellt d. (Zeitmessung)
 
In vielen Religionen wird wie die Sonne als Tagesgestirn auch der lichte Tag (Licht) als Zeit und Zeichen des Lebens begangen: Morgen- (Begrüßungs-) und Abendgebete (Abschiedsgebete) geleiten den Tag (im Christentum Stundengebet). Daneben finden sich in allen Religionen heilige Tage und Festtage, die den jeweiligen heiligen Kalender bilden; der Anfang einer neuen Welt wird als »jüngster Tag« oder »Tag des Gerichts« aufgefasst.
 
II
Tag
 
[tæg; englisch »Anhänger«, »Etikett«] das, -s/-s, Informatik: Markierung oder Trennzeichen zur Kennzeichnung variabler Datensätze. Tags können paarweise (als Anfangs- und Endmarkierung) oder einzeln auftreten.
III
Tag
 
[englisch, tæg; wörtlich »Anhang, Zusatz«], an einen Chorus oder das abschließende Thema angefügte Schlusswendung (Ending), meist eine kurze, zweitaktige, häufig wiederholte Harmoniefolge, die zur Tonika hinführt, z. B. in C-Dur ||: Em7 A7 |Dm7 G7:||. Tags können — kollektiv improvisiert — eine wirkungsvolle Schlusssteigerung ermöglichen (wie bei vielen Aufnahmen des Old-Time-Jazz).
 
IV
Tag
 
[sprich: tägg, dt. »Marke«] das, Datenstrukturen: ein Markierungszeichen, das den Zustand (die Benutzbarkeit) von Daten, Datenbereichen oder Dateien kennzeichnet. Tags werden z. B. im Cache eingesetzt.
V
Tag,
 Seitenbeschreibungssprachen: ein Auszeichnungsbefehl in Auszeichnungssprachen. In SGML oder HTML besteht ein solches Tag aus dem in spitze Klammern eingeschlossenen Befehlswort, das die Art der beschriebenen Formatierung und Strukturierung angibt (z. B. bestimmt das Tag die Schriftart oder das Tag den Textkörper usw.). Oft wird das Befehlswort durch ein Attribut noch genauer spezifiziert, beispielsweise kann man das Tag durch Angabe von Schriftgrad, Schriftfarbe usw. präzisieren. Das Tag wird durch ein sog. Ende-Tag wieder aufgehoben; es besteht aus dem in spitze Klammern eingeschlossenen Befehlswort, eingeleitet durch einen Schrägstrich (z. B. , usw.). In Ende-Tags werden meist keine Attribute verwendet.
 
Die Wirkung eines Tags erstreckt sich auf die zwischen Anfangs- und Ende-Tag stehenden Elemente.

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1Tag, der; -[e]s, -e [mhd. tac, ahd. tag, wahrsch. zu einem Verb mit der Bed. „brennen“ u. eigtl. = (Tages)zeit, wo die Sonne brennt]: 1. Zeitraum etwa zwischen Sonnenaufgang u. Sonnenuntergang, zwischen Beginn der Morgendämmerung u. Einbruch der Dunkelheit: ein trüber, regnerischer T.; die -e werden kürzer, länger, nehmen ab; der T. bricht an, graut, erwacht (geh.; die Morgendämmerung tritt ein); der T. neigt sich, sinkt (geh.; die Abenddämmerung tritt ein); es wird, ist T.; wir müssen fertig werden, solange es noch T. (hell) ist; er redet viel, wenn der T. lang ist (ugs.; auf seine Worte kann man nicht viel geben); T. und Nacht (ständig); ein Unterschied wie T. und Nacht (ein krasser Unterschied); des -[e]s (geh.; tags 1); am -e; bei Tag[e] (bei Tageslicht) sieht der Stoff ganz anders aus; wir kamen noch bei T. nach Hause; bis in den T. hinein schlafen; [drei Stunden] vor T. (geh.; vor Tagesanbruch); R es ist noch nicht aller -e Abend (es kann sich noch vielerlei ändern); jetzt wird's T.! (jetzt verstehe ich!); Spr man soll den T. nicht vor dem Abend loben (man soll erst den Ausgang von etw. abwarten, bevor man urteilt); *guten T./(ugs.:) T. (Grußformel): [zu] jmdm. guten T. sagen; jmdm. [einen] guten T. wünschen; [bei] jmdm. guten T. sagen (ugs.; bei jmdm. einen kurzen Besuch machen); etw. an den T. legen (überraschend erkennen lassen, zeigen): er legte einen verdächtigen Eifer an den T.; etw. an den T. bringen/ziehen (aufdecken, enthüllen); an den T. kommen (bekannt werden, sich herausstellen); bei -e besehen (genauer betrachtet); unter -s (während des Tages, tagsüber); über, unter Tag[e] (Bergmannsspr.; über, unter der Erdoberfläche): über -e arbeiten; ∙ sechsmal des -es (am Tag; Mörike, Hutzelmännlein 124). 2. a) Zeitraum von Mitternacht bis Mitternacht, Zeitraum von 24 Stunden, in dem sich die Erde einmal ganz um ihre Achse dreht: ein schöner, ereignisreicher T.; der neue T.; ein halber T.; ein freier (arbeitsfreier) T.; ein schwarzer T. (Unglückstag); heute war ein rabenschwarzer T. für sie; die sieben -e der Woche; der T. der Abreise naht; der T. X (noch unbestimmter Tag, an dem etw. Entscheidendes geschehen wird, durchgeführt werden soll); heute ist sein [großer] T. (ein bedeutender Tag für ihn); der T. hat 24 Stunden; der T. jährt sich heute zum zweiten Mal; T. und Stunde (Datum u. Uhrzeit) des Treffens stehen fest; der Herr Amtsvorsteher hatte einen leutseligen T. (Kühn, Zeit 96); sie hat heute ihren/einen guten, schlechten T. (sie ist heute gut, schlecht gestimmt); welchen T. (welches Datum) haben wir heute?; sich ein paar schöne -e machen (sich ein paar Tage lang etw. gönnen); wir verbrachten den T. am Meer, einige -e in den Bergen; der Brief muss, kann jeden T. (in Kürze) ankommen; ich erwarte die Sendung jeden T.; wievielmal des -es (veraltet; am Tage)?; alle/(md.:) aller acht -e; dreimal am T. (dreimal täglich); früh, spät am Tag[e]; am T. vorher; auf/für ein paar -e verreisen; auf den T. [genau]; T. für T. (täglich); T. für T. war ich unterwegs, um mir ... genaue Unterlagen ... zu besorgen (Jens, Mann 70); in den T. hinein reden (viel Unüberlegtes reden); in guten und bösen -en zusammenhalten; in den nächsten -en; heute in, vor drei -en; In den -en vor Weihnachten 1875 beunruhigte ... etwas den Schlaf des Holzhoftaglöhners (Kühn, Zeit 55); heute über acht -e (in acht Tagen); den T. über, über T. (tagsüber); sie denken nicht über den T. hinaus (denken nicht über den gegenwärtigen Augenblick hinaus); einen T. um den anderen (jeden zweiten Tag); es ging von T. zu T. (stetig) aufwärts; von einem T. auf den anderen (plötzlich); jmdn. von einem T. auf den andern (fortlaufend) vertrösten; Ü tun, was der T. (die tägliche Pflicht) fordert; etw. ist nur für den T. geschrieben (ein schriftstellerisches Erzeugnis von nur aktueller Bedeutung); jmdm. den T. (die Zeit) stehlen; sich <Dativ> einen guten, faulen T. machen (ugs.; es sich gut gehen lassen, faulenzen); keinen guten T. bei jmdm. haben (geh.; es nicht gut bei jmdm. haben); er faulenzt den lieben langen T. (während des ganzen Tages); R morgen ist auch noch ein T. (es hat noch Zeit, hat keine Eile); heute ist nicht mein T.! (heute geht alles schief, klappt nichts!); *der Jüngste T. (Rel.; der Tag des Jüngsten Gerichts; eigtl. = allerletzter Tag); acht -e (eine Woche); der T. des Herrn (geh. veraltend; Sonntag): der Stadtposaunenchor ..., der jeden Samstag von den Münstertürmen den T. des Herrn ankündet (Basler Zeitung 2. 10. 85, 38); T. der offenen Tür (Tag, an dem Betriebe, Verwaltungsstellen usw. vom Bürger besichtigt werden können); eines -es (an irgendeinem Tage, irgendwann einmal); eines schönen -es (künftig irgendwann einmal); dieser -e (1. in den nächsten Tagen: Hunderte von Fans ... pilgern dieser -e nach Urbana ... zur großen Geburtstagsfeier von Hal [Woche 14. 3. 97, 25]. 2. in den letzten Tagen, neulich: Dieser T. wurde die Transaktion von der ungarischen Vermögensagentur genehmigt [Standard 2. 10. 93, 25]); auf meine, deine usw. alten -e (in meinem, deinem usw. Alter noch): Schauspieler Paul Dahlke ... hat auf seine alten -e ein neues Hobby entdeckt (Hörzu 27, 1976, 20); in den T. hinein leben (sorglos dahinleben); b) Ehren-, Gedenktag: der T. des Kindes; T. der Deutschen Einheit (Bundesrepublik Deutschland seit 1990; 3. Oktober); T. der Republik (Nationalfeiertag der DDR; Jahrestag der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949); c) <Pl.> (geh.) Zeit, die jmd. durchlebt, erlebt: die -e der Jugend; es kommen auch wieder bessere -e (Zeiten); er hat schon bessere -e gesehen (früher ging es ihm besser); seine -e (sein Leben) in Muße verbringen; seine -e beschließen (geh.; sterben); Erinnerungen aus fernen -en (aus ferner Vergangenheit); noch bis in unsere -e (bis in unsere Gegenwart); er treibt noch Sport wie in seinen jungen -en (wie in seiner Jugend); *jmds. -e sind gezählt (jmd. wird nicht mehr lange leben); jmds. -e als etw./irgendwo sind gezählt (jmd. wird etw./irgendwo nicht mehr lange sein, bleiben können): seine -e als Kanzler, in der Firma sind gezählt; die -e von etw. sind gezählt (etw. wird nicht mehr lange andauern, existieren); d) <Pl.> (ugs. verhüll.) [Tage der] Menstruation: sie hat ihre -e; Ihre -e bekommt sie (hat sie zum ersten Mal) mit 13 (Schwarzer, Unterschied 74); ∙ e) Gerichtstag: es sollen kaiserliche Kommissarien ernannt und ein T. ausgesetzt werden, wo die Sache dann verglichen werden mag (Goethe, Götz I).
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2Tag [tæg], der; -, -s [engl. tag, eigtl. = Schild, Etikett, (Kenn)zeichen; Anhänger, Anhängsel, urspr. = schmaler herabhängender Stoffstreifen an Kleidungsstücken der Schlitzmode, H. u.] (Musik): angehängter kurzer Schlussteil bei Jazzstücken.
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3Tag [tæg], das; -s, -s [engl. tag, 2Tag] (EDV): auf dem Bildschirm eines Computers dargestelltes sichtbares Zeichen zur Strukturierung z. B. eines Textes.

Universal-Lexikon. 2012.