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Graffiti
Wandmalerei; Wandschmiererei

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Graf|fị|ti 〈n. 15Malerei od. Parole, die mittels Sprühdose auf eine Wand gespritzt wurde [eigtl. Pl. von Graffito]

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Graf|fi|ti, das; -[s], -s:
Graffito (3).

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Graffiti
 
[italienisch, zu Graffiato], Singular Graffito der oder das, -(s), 1) Kratzputz (Sgraffito); 2) auf Felsen, Mauern, Wandflächen eingeritzte oder aufgekritzelte und aufgezeichnete Texte und Zeichnungen. Bereits aus der Antike sind Graffiti an Hauswänden und in öffentlichen Toiletten bekannt. In den USA erschienen in den 1970er-Jahren zunehmend Graffiti als Ausdruck politischen Protests, der mithilfe von aufgesprühten Farbmitteln u. a. auch an Bussen und U-Bahnen angebracht wurde. In dieser Funktion erhielten Graffiti auch in Europa wachsende Bedeutung (z. B. Graffiti der Berliner Mauer, 1961-89/90, Teile als Denkmal erhalten: u. a. die »East-Side-Gallery«). Durch den als Sprayer von Zürich bekannt gewordenen Harald Naegeli (* 1940) wurden sie ab 1977 als künstlerische Ausdrucksmöglichkeit zur Diskussion gestellt. Jedoch erst in den 80er-Jahren konnte sich eine Graffiti-Art in New York als neue Kunstrichtung mit K. Haring und J.-M. Basquiat als führenden Vertretern etablieren. Ihr vergleichbar sind die Tendenzen der »figuration libre« in Frankreich, die u. a. durch Robert Combas (* 1958) und Hervé di Rosa (* 1959) repräsentiert wird.
 
Literatur:
 
H. Schmidt-Brümmer: Wandmalerei. Zw. Reklamekunst, Phantasie u. Protest (1982);
 
G. Wandkunst u. wilde Bilder, hg. v. P. Bianchi (Basel 1984);
 
Coming from the Subway, New York graffiti art. Gesch. u. Entwicklung einer außergewöhnl. Bewegung, bearb. v. F. Hoekstra (1992);
 B. van Treeck: G.-Lex. (1993);
 B. Suter: G. (31994);
 
G. Art, hg. v. O. Schwarzkopf u. U. Mailänder, 4 Bde. (1-31995);
 
Hall of fame. G. in Germany, bearb. v. B. van Treeck u. M. Todt (1995, dt. u. engl.).

Universal-Lexikon. 2012.