Appendizitis (fachsprachlich)
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Blịnd|darm|ent|zün|dung 〈f. 20; Med.〉
1. Entzündung des Blinddarms (nicht des Wurmfortsatzes); Sy Typhlitis
2. 〈nicht korrekte Bez. für〉 Entzündung des Wurmfortsatzes des Blinddarms; Sy Appendizitis
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Blịnd|darm|ent|zün|dung, die (volkstüml.):
Entzündung des Wurmfortsatzes; Appendizitis.
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Blinddarmentzündung,
Appendizitis, Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendix vermiformis). Die Bezeichnung Blinddarmentzündung für die Appendizitis ist volkstümlich, aber nicht korrekt. Die Blinddarmentzündung selbst, die Typhlitis, geht von der Appendizitis aus oder ist mit ihr verbunden. Sie ist allerdings wesentlich seltener als die Wurmfortsatzentzündung. Eine Blinddarmentzündung tritt besonders häufig zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr auf und ist v. a. bei Kindern und älteren Menschen bisweilen schwer von anderen Erkrankungen abzugrenzen (z. B. Brechdurchfall, Erkrankungen von Gallenblase, Niere, Harnleiter, Gebärmutter, Eierstöcken, Lunge, Rippenfell).
Die Entstehung der Blinddarmentzündung wird begünstigt durch Verlegung des Wurmfortsatzes (Kotstein, Abknickung); die Krankheitserreger stammen meist aus dem Darm. Sie beginnt mit einer entzündlichen Schwellung des umgebenden Lymphgewebes und der Appendixschleimhaut (akute Blinddarmentzündung); die Entzündung kann die Wand des Wurmfortsatzes durchdringen und eitrig werden; durch Absterben von Gewebeteilen der Wand kann es zum Durchbruch (Perforation) mit Ablaufen des Appendixinhaltes in die freie Bauchhöhle kommen. Dies führt zur lebensgefährlichen diffusen Bauchfellentzündung.
Die Krankheitszeichen der Blinddarmentzündung können in den einzelnen Entwicklungsstadien sehr unterschiedlich sein; zum klassischen Erscheinungsbild rechnet man: Bauchschmerzen, die zunehmend im rechten Unterbauch empfunden werden, Appetitlosigkeit, Übelkeit, auch Erbrechen, Druckschmerz und Abwehrspannung am McBurney-Punkt (Mittelpunkt auf einer gedachten Linie zwischen Nabel und rechtem oberen vorderen Darmbeinstachel), Loslass- oder Erschütterungsschmerz (ausgelöst durch plötzliches Loslassen der eingedrückten Bauchdecke). Es besteht nur wenig bis mäßiges Fieber, besonders typisch ist ein deutlicher Temperaturunterschied zwischen der unter der Achsel und der im After gemessenen Temperatur (rektal-axilläre Temperaturdifferenz). Die Darmtätigkeit wird erst mit ausgeprägter Bauchfellentzündung gestört.
Akute Blinddarmentzündung geht oft in chronische Blinddarmentzündung über. Der Wurmfortsatz ist dann meist in Verwachsungen eingebettet. Anzeichen sind neben den wiederkehrenden Schmerzen im rechten Unterbauch Mattigkeit, Arbeitsunlust, leichte Temperatursteigerung, Stuhlverhaltung.
Die Behandlung erfolgt bei akuter Blinddarmentzündung durch Entfernen der Appendix (Appendektomie) durch Bauchschnitt oder in ausgewählten Fällen durch endoskopische Operation. Bei ständig wiederkehrenden Beschwerden ist auch im Falle der chronischen Blinddarmentzündung eine Operation angezeigt.
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Blịnd|darm|ent|zün|dung, die (volkst.): Entzündung des Wurmfortsatzes; Appendizitis.
Universal-Lexikon. 2012.