Uterus (fachsprachlich)
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Ge|bär|mut|ter [gə'bɛ:ɐ̯mʊtɐ], die; -, Gebärmütter [gə'bɛ:ɐ̯mʏtɐ]:hohles Organ des weiblichen Körpers, in dem sich das befruchtete Ei fortentwickelt:
die Eizelle hat sich in der Gebärmutter eingenistet.
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Ge|bär|mut|ter 〈f. 8u; Biol.; Med.〉 Hohlorgan der Säugetiere u. des Menschen, in dem sich das befruchtete Ei entwickelt; Sy Uterus
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Ge|bär|mut|ter , die <Pl. …mütter>:
(beim Menschen u. Säugetier) Hohlorgan des weiblichen Körpers, in dem sich das befruchtete Ei fortentwickelt; Uterus.
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I Gebärmutter
(Uterus), ein dickwandiges Hohlorgan, in das die Eileiter münden und in dem die Entwicklung des Kindes im Mutterleib von der Einnistung des Embryos bis zur Geburt stattfindet. Bei der jungen Frau, die noch nicht schwanger war, ist die Gebärmutter nur 7 bis 9 cm lang und hat die Form und Größe einer mittelgroßen Birne. Bei einer Frau, die geboren hat, ist sie etwa doppelt so groß. Man unterscheidet den Gebärmutterkörper (Corpus uteri) und den Gebärmutterhals (Cervix uteri, Zervix). Der Gebärmutterhals ragt mit der zapfenartigen Portio (auch Portio vaginalis) in die Scheide hinein. Die von der Gebärmutter umschlossene Gebärmutterhöhle verengt sich nach unten zum inneren Muttermund und läuft in den Gebärmutterhalskanal (Zervixkanal) aus, einen etwa 3 cm langen Kanal mit vielen seitlichen Einbuchtungen. Die beim jungen Mädchen rundliche, nach einer oder mehreren Geburten hingegen schlitzförmige Öffnung des Zervixkanals in die Scheide wird als äußerer Muttermund bezeichnet, der von den Muttermundlippen gebildet wird. Der Muttermund ist durch diese Lippen meistens geschlossen, nur zur Zeit des Eisprungs öffnet er sich, und vor der Geburt wird er stark geweitet.
Die Gebärmutter besteht hauptsächlich aus glatter Muskulatur, die gitterförmig angeordnet ist und bei der Geburt die Austreibung des Kindes bewirkt. Innen ist die Gebärmutter mit einer Schleimhaut, der Gebärmutterschleimhaut ausgekleidet. Die Schleimhaut des Gebärmutterhalskanals bildet den Zervikalschleim, der sich während des Monatszyklus verändert (Billings-Methode).
Häufigere Erkrankungen der Gebärmutter sind der Gebärmutterkatarrh, eine nichteitrige Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, verbunden mit einem klaren bis weißlichen Ausfluss, und Geschwülste der Gebärmutter, die gutartig (z. B. Myom) oder bösartig sein können (Gebärmutterhalskrebs; Gebärmutterkrebs).
Siehe auch: Embryonalentwicklung, Fetalentwicklung, Monatszyklus, Mutterkuchen.
II
Gebärmutter,
lateinisch Uterus, griechisch Hystera, Teil der inneren weiblichen Geschlechtsorgane, in den die Eileiter münden, mit Ausgang zur Scheide. In der Gebärmutter entwickelt sich das befruchtete Ei bis zur Geburt.
Bei den Wirbeltieren war die Gebärmutter durch ihre Entstehung aus dem paarigen Müller-Gang ursprünglich doppelt angelegt. Bei den Kloakentieren und den Beuteltieren ist die Scheide noch doppelt entwickelt, bei ersteren mit getrennten Einmündungen in die Kloake, bei letzteren mit Einmündung in einen gemeinsamen Urogenitalkanal. Bei den plazentalen Säugetieren ist die Scheide unpaar, während die Gebärmutter doppelt vorkommen kann (Uterus duplex; z. B. bei vielen Nagetieren) oder in unterschiedlichem Ausmaß ein Verschmelzungsprodukt der beiden Uteri darstellt. So besitzen z. B. Raubtiere und Schweine einen Uterus bipartitus, bei dem die beiden gemeinsam mündenden Uteri durch ein Septum getrennt sind; bei vielen Huftieren, Halbaffen u. a. ist die Gebärmutter nach oben hin in zwei Schenkel geteilt (Uterus bicornis), während der u. a. bei Affen sowie dem Menschen vorkommende Uterus simplex keine Teilung mehr aufweist. Die verschiedenen Gebärmuttertypen sind weitgehend unabhängig von der systematischen Stellung entstanden, so sind z. B. bei den Fledertieren alle vier Gebärmuttertypen zu finden. Außer bei Wirbeltieren kann eine Gebärmutter auch bei Wirbellosen (z. B. Stummelfüßer) ausgebildet sein.
Die Gebärmutter der Frau ist ein muskulöses, hohles, birnenförmiges Organ in der Mitte des kleinen Beckens zwischen Blase und Mastdarm. Sie ist bei der geschlechtsreifen Frau etwa 7-10 cm lang, 4-5 cm breit, 2-3 cm dick und wiegt etwa 50 g. In der Schwangerschaft steigt das Gewicht auf mehr als das Hundertfache an. Nach den Wechseljahren bildet sich die Gebärmutter stark zurück. Ihr oberer Abschnitt ist in eine quer verlaufende Falte des Bauchfells eingeschlossen. Man unterscheidet den Gebärmutterkörper (Corpus uteri) mit dem Gebärmuttergrund (Fundus uteri) und den etwas nach vorn abgeknickten Gebärmutterhals (Cervix uteri); der unterste Teil des Halses ragt zapfenförmig in das Scheidengewölbe hinein (Scheidenteil der Gebärmutter, Portio vaginalis). Der Gebärmutterhalskanal beginnt mit dem inneren Muttermund und endet mit dem äußeren Muttermund, der in die Scheide mündet. Die Gebärmutterhöhle (Cavum uteri) gleicht im Durchschnitt einem auf der Spitze stehenden Dreieck. Von der Spitze aus setzt sich die Höhle in den Halskanal (Zervikalkanal) fort, der die Gebärmutterhöhle mit der Scheide verbindet. An den beiden oberen Winkeln der Gebärmutterhöhle befinden sich die Einmündungen der beiden Eileiter. Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) der Gebärmutter enthält zahlreiche schlauchförmige Einsenkungen. Der Halskanal besitzt Schleimdrüsen, die einen alkalischen zähen Schleim absondern. Die Gebärmutter und besonders das Endometrium machen während der Menstruation und Schwangerschaft charakteristische Änderungen durch. Die Gebärmutterwand teilt sich in das Endometrium, Myometrium (eng geflochtene Bündel glatter Muskulatur) und Perimetrium (Bauchfellüberzug).
In ihrer Lage gehalten wird die Gebärmutter durch einen Halte- und Bandapparat sowie ihre Verbindung mit der Scheide. Der Halteapparat besteht aus teilweise bandartig verstärkten Bindegewebezügen (Parametrium), die von der Wand des Gebärmutterhalses zur Beckenwand verlaufen. Die Bandverbindungen werden von den runden und breiten Mutterbändern, zwei Querfalten des Bauchfells, die sich an der Seitenwand der Gebärmutter anheften, gebildet; ihnen angelagert sind die Eierstöcke, während die Eileiter in den oberen frei liegenden Teil eingebettet sind. Die runden Mutterbänder ziehen vom Tubenwinkel zum Leistenring und durch den Leistenkanal in die großen Schamlippen. Die Eierstockbänder verbinden die Gebärmutter mit dem unteren Pol des Eierstocks. Eine wichtige Funktion bei der Lagesicherung der Gebärmutter hat auch die Beckenbodenmuskulatur.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Geschlechtsorgane der Frau: Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und Scheide
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Ge|bär|mut|ter, die <Pl. ...mütter>: (beim Menschen u. Säugetier) Hohlorgan des weiblichen Körpers, in dem sich das befruchtete Ei fortentwickelt; Uterus.
Universal-Lexikon. 2012.