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Allegorese
Personifikation; Allegorie; Gleichnis

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Al|le|go|re|se 〈f. 19allegor. Deutung eines Textes [→ Allegorie]

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Al|le|go|re|se, die; -, -n (bild. Kunst, Literaturwiss.):
allegorische Deutung.

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Allegorese
 
die, -/-n, allegorische Deutung, jede Betrachtung eines Textes, die ihn als verhüllende Darstellung eines geistigen Sinnes auffasst. In Griechenland wurden seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. die alten Mythen und selbst die homerischen Epen allegorisch gedeutet, später besonders in der Stoa. Auch in der neuen Zeit hat die Deutung der Mythen als verkleidete Darstellungen von Naturkräften und Naturvorgängen viele Vertreter gefunden. Im Alten Testament finden sich Allegoresen v.a. in den prophetischen und apokalyptischen Büchern (z. B. Hesekiel 16, Daniel 7); im Neuen Testament dienen sie in geringem Umfang der Deutung alttestamentlicher Texte (Galaterbrief 4, 22 ff.) oder der Deutung von Gleichnissen (Matthäus 13, 36 ff.). Im Judentum erlebte die Allegorese von biblischen Texten bei Philon von Alexandria einen Höhepunkt. Im Christentum bildete v. a. Origenes' Lehre vom dreifachen Schriftsinn die Grundlage der allegorischen Schriftdeutung, die in der alten Kirche und im Mittelalter (bis zur Reformation) die vorherrschende Methode der Textauslegung war (Exegese).

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Al|le|go|re|se, die; -, -n: allegorische Deutung.

Universal-Lexikon. 2012.