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Sarajevo
Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina

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Sa|ra|je|vo:
Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina.

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Sạrajevo,
 
Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, 540 m über dem Meeresspiegel, am Ostrand des Beckens von Sarajevo im Dinar. Gebirge, an der Miljacka (Nebenfluss der Bosna), (1993) 383 000 Einwohner (1991: 415 600 Einwohner; mehrheitlich Muslime); Sitz eines serbisch-orthodoxen und eines katholischen Erzbischofs und des geistlichen Oberhaupts der Muslime von Bosnien und Herzegowina; Universität (seit 1949), Akademie der Wissenschaften und Künste, islamische theologische Hochschule, Kunsthochschule, meteorologisches Observatorium, mehrere Forschungsinstitute und Museen (National-, Stadt-, Revolutionsmuseum, Jüdisches Museum), Bildergalerie, Nationalbibliothek, Theater, Filmstudio. Die traditionelle Industrie mit Tabak-, Leder- und Holzverarbeitung sowie Nahrungsmittel- und Textilindustrie (besonders Teppichweberei) wird ergänzt durch Handwerksbetriebe und die nach 1945 entstandenen Betriebe des Maschinen-, Motoren- und Gerätebaus sowie der elektrotechnisch-elektronischen Industrie; im Stadtteil Ilijaš Braunkohlenbergbau, -verkokung und Eisenhüttenwerk, in Vogošća Automobilbau. Sarajevo ist Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt; südlich der Stadt (bei Vojković) internationaler Flughafen; Seilbahn auf den Trebević (1 629 m über dem Meeresspiegel).
 
Stadtbild:
 
Während sich die Christenviertel am Flussufer entlangziehen und im Westen in moderne Wohnviertel übergehen, liegen die Wohngebiete der Muslime in der 170 m über dem engen Miljackatal gelegenen Oberstadt mit drei Stadttoren, mehreren Moscheen (u. a. die Gazi-Husref-Beg-Moschee von 1530-31), dem Platz Baščaršija und dem Basar. Die orthodoxe Erzengelkirche (16. und 18. Jahrhundert) ist heute Ikonenmuseum.
 
Geschichte:
 
Der Kessel von Sarajevo war schon in neolithischer Zeit von Trägern der Butmir- und Vučedolkultur besiedelt. Aus dem Altertum sind illyrische und römische Siedlungsspuren erhalten; im 7. Jahrhundert zeitweilig von Goten bewohnt. Unter der 1262 erbauten Burg Bosnovár (kroatisch Vrhbosna) entstand ein 1415 erstmals bezeugter Ort, der 1463 unter türkischer Herrschaft fiel und 1507 als Bosna Saraj erwähnt wurde. Das aufblühende Sarajevo war Hauptwaffenplatz der Türken und seit 1850 Sitz der Verwaltung von Bosnien und Herzegowina. 1878 kam es mit Bosnien zu Österreich-Ungarn. Sarajevo war Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1984; während des Bürgerkriegs 1992 erlitt die Stadt schwere Schäden; Wiederaufbau mit internationaler Hilfe.
 
Am 28. 6. 1914 wurde hier der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand ermordet.

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Sa|ra|je|vo: Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina.

Universal-Lexikon. 2012.