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Windpocken
Wasserpocken; Varizellen (fachsprachlich); Spitze Blattern; Feuchtblattern; Wilde Blattern; Varizella (fachsprachlich); Schafblattern

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Wịnd|po|cken 〈Pl.〉 gutartige, hauptsächlich im Kindesalter auftretende, pockenartige Krankheit; Sy Varizellen

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Wịnd|po|cken <Pl.>:
bes. bei Kleinkindern auftretende Infektionskrankheit mit einem Hautausschlag in Form kleiner, roter Flecken u. Bläschen:
W. haben, bekommen.

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Windpocken,
 
Wasserpocken, Spitzpocken, Schafpocken, Schafblattern, Varizẹllen [v-], weltweit verbreitete, v. a. als Kinderkrankheit zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr auftretende, durch das Varizellenvirus (Varizella-Zoster-Virus) hervorgerufene Infektionskrankheit mit hoher Ansteckungsgefahr; selten Erstinfektion im Erwachsenenalter.
 
Die Übertragung vollzieht sich meist durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion; Ansteckungsmöglichkeit besteht zwei Tage vor bis etwa fünf Tage nach Auftreten des charakteristischen Ausschlags. Nach einer Inkubationszeit von 12-21 Tagen kommt es bei leichtem Fieber an Rumpf, Gesicht, Kopfhaut und Gliedmaßen sowie an den Mundschleimhäuten zur schubweisen Ausbildung von juckenden, kleinen, roten, voneinander getrennten Flecken, auf denen sich innerhalb von Stunden Papeln und linsen- bis erbsengroße, flüssigkeitsgefüllte Bläschen entwickeln, die leicht zerplatzen. Sie trocknen nach 3-4 Tagen unter Bildung von Krusten ein, die nach 1-2 Wochen abfallen; Narbenbildung tritt nur nach Sekundärinfektion durch Aufkratzen ein.
 
Die Windpocken verlaufen in der Regel gutartig (auch symptomlos mit stiller Feiung) und hinterlassen eine lebenslange Immunität. Jedoch kann es durch Reaktivierung latent in den peripheren Nervenfasern verbleibender Erreger im Erwachsenenalter zur Ausbildung einer Gürtelrose kommen. Schwere (auch tödliche) Verlaufsformen treten bei Immunschwäche (v. a. bei immunsuppressiver Therapie) auf. Bei Infektion in der Schwangerschaft, v. a. zwischen der 8.-21. Schwangerschaftswoche, kann es in seltenen Fällen (etwa 1 %) zu Fehlbildungen des ungeborenen Kindes kommen; bei mütterlicher Erkrankung um den Geburtstermin herum kommt es bei dem Neugeborenen in 35 % der Fälle zu einem tödlichen Verlauf.
 
Die Behandlung beschränkt sich auf Bettruhe (bei Fieber) und symptomatischen Maßnahmen (juckreizstillende Puder). Zur Prophylaxe kann bei Risikopersonen eine Schutzimpfung mit abgeschwächten Viren durchgeführt werden; eine passive Immunisierung mit Immunglobulinen (z. B. bei seronegativen Schwangeren) ist bis maximal fünf Tage nach der Ansteckung möglich.
 

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Wịnd|po|cken <Pl.>: bes. bei Kleinkindern auftretende Infektionskrankheit mit einem Hautausschlag in Form kleiner, roter Flecken u. Bläschen: W. haben, bekommen.

Universal-Lexikon. 2012.