Akademik

Bayerischer Erbfolgekrieg
Kartoffelkrieg (preußisch) (umgangssprachlich); Zwetschgenrummel (österr.) (umgangssprachlich)

* * *

Bayerischer Erbfolgekrieg,
 
1778/79 von Preußen (unter König Friedrich II., der Große) und Sachsen gegen Kaiser Joseph II. geführter Krieg. Joseph II. suchte die Stellung Österreichs im Heiligen Römischen Reich nach dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher (1777, Bayern, Geschichte) durch den Gewinn Niederbayerns und der Oberpfalz zu stärken (Wiener Konvention, 3. 1. 1778). Friedrich der Große ließ am 5. 7. seine Truppen in Böhmen aufmarschieren. Ohne dass es zur Schlachtentscheidung kam (deshalb als »Kartoffelkrieg« verspottet), endete der Bayerische Erbfolgekrieg v. a. durch russisch-französische Vermittlung (Dezember 1778). Im Frieden von Teschen (13. 5. 1779), der von Russland und Frankreich garantiert wurde, erhielt Österreich nur das bayerische Innviertel; Österreich erklärte, sich der künftigen Vereinigung Ansbachs und Bayreuths mit Preußen nicht zu widersetzen, Sachsen erhielt eine Abfindungssumme sowie die Herrschaften Glauchau, Lichtenberg und Waldenburg.

Universal-Lexikon. 2012.