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Hass
Abscheu

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Hass [has], der; -es:
feindselige Abneigung, starkes Gefühl der Ablehnung und Feindschaft:
wilder, blinder, tödlicher Hass; einen Hass auf/gegen jmdn. haben; von Hass erfüllt sein.
Syn.: Abscheu, Antipathie (bildungsspr.), Aversion (geh.), Ekel, Feindseligkeit, Widerwille.
Zus.: Fremdenhass, Menschenhass.

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Hạss 〈m.; -es; unz.〉 feindl. Gesinnung, heftige, leidenschaftl. Abneigung; Ggs Liebe (I.1) ● mit dieser Bosheit wird er \Hass ernten; damit erweckst du nur seinen \Hass; \Hass im Herzen nähren, tragen; ich möchte mir nicht seinen \Hass zuziehenbitterer, blinder, ohnmächtiger, tödlicher, unversöhnlicher \Hass ● \Hass auf jmdn. haben; das hat er nur aus \Hass gegen mich getan; \Hass gegen jmdn. empfinden, haben, hegen; in \Hass entbrennen gegen jmdn.; jmdn. mit blindem \Hass verfolgen [<ahd. haz <germ. hatiz; zu idg. *kad- „seelische Verstimmung, Kummer, Hass“; verwandt mit hetzen]

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Hạss, der; -es [mhd., ahd. haʒ, eigtl. = Leid, Kummer, Groll]:
heftige Abneigung; starkes Gefühl der Ablehnung u. Feindschaft gegenüber einer Person, Gruppe od. Einrichtung:
wilder, blinder, tödlicher H.;
kalter H. schlug ihm entgegen;
der H. frisst an ihr;
H. bei jmdm. [im Herzen] nähren;
H. auf/gegen jmdn. empfinden, entwickeln;
sich den H. der Kollegen zuziehen;
er tat es aus H.;
ihre Liebe schlug in H. um;
jmdn. mit seinem H. verfolgen;
von H. erfüllt sein;
[einen] H. auf jmdn., etw. haben, kriegen (ugs.; auf jmdn. wütend, über etw. zornig sein, werden: sie hatte H. auf den Burschen, der ihr die Vorfahrt genommen hatte).

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I
Hass
 
[althochdeutsch haʒ, eigentlich »Leid«], intensives Gefühl der Abneigung (Antipathie) und Feindseligkeit gegen Personen oder soziale Gruppen (Völker, Minderheiten u. a.), im Gegensatz zur Liebe. Hass kann sich bis zum Vernichtungswillen (tödlicher Hass) steigern; dabei werden Motive und Eigenheiten des Gehassten nicht mehr wahrgenommen (blinder Hass); insofern wird der Hass vom »gerechten« Zorn unterschieden. Aus oft unangemessenem Anlass kann sich eine hasserfüllte Gestimmtheit in einen akuten Hassausbruch steigern. Die oft unbewussten Motive (Angst, verletztes Selbstgefühl, Indoktrination, Umschlagen von Liebe in Hassliebe als Ambivalenz) können bewusst gemacht und in einem Prozess der Selbstaufklärung seelisch verarbeitet werden. (Aggressivität)
 
Literatur:
 
M. Balint: Die Urformen der Liebe u. die Technik der Psychoanalyse (a. d. Engl., 1966);
 O. F. Bollnow: Einfache Sittlichkeit (41968);
 M. Scheler: Wesen u. Formen der Sympathie (Neuausg. Bern 1974);
 M. Klein u. J. Riviere: Seel. Urkonflikte. Liebe, Haß u. Schuldgefühl (a. d. Engl., Neuausg. 9.-10. Tsd. 1992).
II
Hạss,
 
Hans, österreichischer Zoologe und Meeresforscher, * Wien 23. 1. 1919; Professor an der Universität Wien. Unternahm ab 1937 zahlreiche Unterwasserexpeditionen im Karibischen und Roten Meer, Expeditionen nach Australien und zu den Galápagosinseln. Seit 1965 widmet er sich (v. a. in Zusammenarbeit mit I. Eibl-Eibesfeldt) auch der Erforschung des menschlichen Verhaltens. Neben populärwissenschaftlichen Büchern zahlreiche Filme und Fernsehsendungen.
 
Werke: Wie Haie wirklich sind (1986, mit I. Eibl-Eibesfeldt); Abenteuer unter Wasser. Meine Erlebnisse und Forschungen im Meer (1986); Naturphilosophische Schriften, 4 Bände (1987).

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Hạss, der; -es [mhd., ahd. haʒ, eigtl. = Leid, Kummer, Groll]: heftige Abneigung; starkes Gefühl der Ablehnung u. Feindschaft gegenüber einer Person, Gruppe od. Einrichtung: wilder, blinder, tödlicher H.; kalter H. schlug ihm entgegen; Der Tag war vergällt, und der H. fraß an mir (Gaiser, Schlußball 73); H. bei jmdm. [im Herzen] nähren; Gerade die repressiven Vorlagen ... schüren den H. auf alles Fremde, Schwache (Woche 14. 2. 97, 3); H. auf/gegen jmdn. empfinden, entwickeln; Er war es auch, der Tolstois verblendeten H. auf Shakespeare schlüssig erklärt hat (Reich-Ranicki, Th. Mann 64); sich den H. der Kollegen zuziehen; er tat es aus H.; ihre Liebe schlug in H. um; jmdn. mit seinem H. verfolgen; von H. erfüllt sein; *[einen] H. auf jmdn., etw. haben, kriegen (ugs.; auf jmdn. wütend, über etw. zornig sein, werden): sie hatte H. auf den Burschen, der ihr die Vorfahrt genommen hatte; Man hatte einen H. auf dieses Essen, auf diese matschigen Kartoffeln (Eppendorfer, Ledermann 12).

Universal-Lexikon. 2012.