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Dachziegel
Dach|zie|gel ['daxts̮i:gl̩], der; -s, -:
Stein aus gebranntem Ton zum Decken des Daches:
sie haben sich blaue Dachziegel für ihr Haus ausgesucht.
Syn.: Dachpfanne, Schindel, Ziegel.

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Dạch|zie|gel 〈m. 5gebrannter Ton- od. Lehmziegel zum Dachdecken

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Dạch|zie|gel, der, auch die:
Ziegel, der zum Decken von Dächern verwendet wird.

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Dachziegel,
 
aus Lehm oder Ton geformte, durch Brennen verfestigte, wasserundurchlässige Bauelemente zur Eindeckung von Steildächern; man unterscheidet der Form nach Flach-, Hohl- und Falzziegel. Zu den ebenen Flachziegeln gehören Biberschwanz und Schwalbenschwanz. Zu den Hohlziegeln (Pfannen) mit stark gekrümmten Flächen zählen: 1) rinnenförmige, konische Rinnenziegel (Nonne) und Deckziegel (Mönch); 2) im Querschnitt s-förmig gekrümmte Hohlpfannen mit rechts- oder linksseitiger Krempe, die über den Nachbarziegel greift (beiderseitige Krempe beim Doppelkremper); 3) Firstziegel und Gratziegel zur Eindeckung der Firste und Grate. Zu den Falzziegeln (ebene oder gekrümmte Querschnitte; einfache oder doppelte Falze am Kopf und/oder an den Seiten) zählen: 1) die flache Falzplatte und die hohlpfannenförmige Flachdachpfanne (Dachpfanne, beide mit doppelten Kopf- und Seitenfalzen, für flachere Dachneigungen geeignet); 2) die schwach gewölbten Flachdachziegel und Flachpfannen; 3) die mit zwei muldenförmigen Vertiefungen sowie zwei Kopf- und Seitenfalzen versehenen Muldenfalzziegel; 4) die Klosterpfannen, kombinierte Mönch-Nonnen-Ziegel mit Kopf und Seitenfalz. - Bei den Dachsteinen aus Beton oder Ähnlichem verwendet man häufig die traditionellen Formen der Dachziegel, z. B. Biberschwänze aus Beton oder Asbestzement, Frankfurter Pfannen und Römerpfannen aus Beton. Für alle Arten von Dachziegeln gibt es für verschiedene Zwecke besondere Formsteine, z. B. für den seitlichen Dachabschluss (Ortgangziegel), für die Antennen- und Dunstrohrdurchführung, für die Laufbohlenbefestigung sowie die Belichtung (Glasdachziegel).
 
Geschichte:
 
Aus Ton gebrannte Dachziegel kannte man schon in der Antike (Griechen, Etrusker) sowie in China; die Stirnziegel waren häufig ornamental verziert. Im mittelalterlichen Deutschland soll die erste Ziegeldeckung durch Bischof Bernward von Hildesheim im frühen 11. Jahrhundert erfolgt sein. Die aus Italien stammende »Klosterdeckung« ist seit dem 12. Jahrhundert überall in Mitteleuropa an Großbauten (neben anderen Materialien) belegt, blieb jedoch später auf Süddeutschland beschränkt. Die meist strohgedeckten Bauernhäuser wurden erst seit dem 18. Jahrhundert, später v. a. aufgrund behördlicher Vorschriften, mit Ziegeldeckung versehen.

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Dạch|zie|gel, der: vgl. ↑Dachschindel.

Universal-Lexikon. 2012.