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Herbst
Herbst [hɛrpst], der; -[e]s, -e:
Jahreszeit zwischen Sommer und Winter:
ein sonniger Herbst; es ist, wird Herbst.

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Hẹrbst 〈m. 1
1. Jahreszeit zw. Sommer u. Winter, beginnt zw. 20.-23.9. u. endet zw. 20.-23.12. (auf der nördl. Halbkugel)
2. 〈fig.〉 Zeit des Welkens, Alterns
● \Herbst des Lebens 〈fig.〉 das beginnende Alter; ein früher, später, kalter, warmer, schöner \Herbst; im \Herbst dieses, nächsten, vorigen Jahres; den \Herbst im Süden verbringen [<ahd. herbist, engl. harvest <germ. *harbista-; zu idg. *(s)ker- „schneiden“]

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Hẹrbst , der; -[e]s, -e [mhd. herbest, ahd. herbist, eigtl. = (am besten) zum Pflücken geeignet(e Zeit), Ernte]:
1.
a) Jahreszeit zwischen Sommer u. Winter als Zeit der Ernte u. der bunten Färbung der Blätter von Laubbäumen:
ein früher, später, regnerischer, kalter, milder, schöner, sonniger, goldener H.;
der Deutsche H. (Jargon; Herbst des Jahres 1977, in dem die terroristischen Aktivitäten der RAF in Deutschland ihren Höhepunkt erreichten);
es wird H.;
ihnen steht ein heißer H. (eine gefährliche, durch Konflikte gekennzeichnete Zeit nach den ereignislosen Sommermonaten) bevor;
[im] vergangenen H., [im] H. 89 waren sie in Meran;
im/zum H. eingeschult werden;
vor H. nächsten, dieses Jahres, vor dem H. ist nicht an die Fertigstellung zu denken;
b) (geh.) [durch Verfall, Niedergang gekennzeichnetes] Ende eines Zeitabschnittes, einer Ära, einer Epoche, Spätzeit:
der H. des Lebens (dichter.; die Zeit des Alterns).
2. (landsch.) Weinlese; Obsternte:
der H. hat begonnen, ist eingebracht;
in den H. gehen (zur Weinlese, Ernte in den Weinberg, Obstgarten gehen).

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I
Herbst,
 
eine der vier Jahreszeiten.
 
II
Hẹrbst,
 
1) Alban Nicolai, Schriftsteller, * Refrath (bei Köln) 7. 2. 1955; 1987-92 Börsenmakler in Frankfurt am Main. Herbst schreibt vorwiegend Prosa, die spielerisch philosophische, historische, ästhetische und literarische Kategorien miteinander verknüpft und dadurch dem Leser originelle Sichtweisen ermöglicht. Besonders mit dem umfangreichen Roman »Wolpertinger oder Das Blau« (1993) erregte er Aufsehen.
 
Weitere Werke: Prosa: Marlboro (1981); Eine sizilische Reise. Fantastischer Bericht (1995).
 
Romane: Die Verwirrung des Gemüts (1983); Die blutige Trauer des Buchhalters Michael Dolfinger (1986).
 
Novelle: Die Orgelpfeifen von Flandern (1993).
 
 2) Hans, auch H. Hẹrbster, Maler, * Straßburg 1470, ✝ Basel November 1552; in Straßburg ausgebildet. 1492 wurde er in die Baseler Malerzunft aufgenommen. Zugeschrieben wird ihm u. a. eine mit H. Herbst signierte »Kreuztragung Christi« (1515; Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle).
 
 3) Johann Andreas, Komponist und Musiktheoretiker, * Nürnberg 9. 6. 1588, ✝ Frankfurt am Main 24. 1. 1666; wirkte als Kapellmeister ab 1614 in Butzbach, ab 1618 in Darmstadt, ab 1623 an der Barfüßerkirche in Frankfurt am Main, ab 1636 an der Frauenkirche in Nürnberg, ab 1644 wieder in Frankfurt am Main; verfasste mehrere wichtige Musiklehren (»Musica practica«, 1642; »Musica poetica«, 1643; »Arte prattica e poetica«, 1653); komponierte Gelegenheitsstücke, deutsche Madrigale, Motetten und Choräle.

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Hẹrbst, der; -[e]s, -e [mhd. herbest, ahd. herbist, eigtl. = (am besten) zum Pflücken geeignet(e Zeit), Ernte]: 1. Jahreszeit zwischen Sommer u. Winter als Zeit der Ernte u. der bunten Färbung der Blätter von Laubbäumen: ein früher, später, regnerischer, kalter, milder, schöner, trüber, klarer, sonniger, goldener H.; der Deutsche H. (Jargon; Herbst des Jahres 1977, als in Deutschland durch bestimmte gesetzgeberische u. administrative Maßnahmen die innere Sicherheit, die durch bestimmte Ereignisse gefährdet schien, gefestigt werden sollte); es wird H.; ihnen steht ein heißer H. (eine gefährliche, durch Konflikte gekennzeichnete Zeit nach den ereignislosen Sommermonaten) bevor; der Boden schmatzt, da fault noch das Laub der verlorenen -e (Frisch, Nun singen 106); [im] vergangenen H., [im] H. 89 waren sie in Meran; im/zum H. eingeschult werden; vor H. nächsten, dieses Jahres, vor dem H. ist nicht an die Fertigstellung zu denken; Ü der H. des Lebens (dichter.; die Zeit des Alterns); H. (geh.; Spätzeit) des Mittelalters (Titel eines Buches v. J. Huizinga). 2. (landsch.) Weinlese; Obsternte: der H. hat begonnen, ist eingebracht; in den H. gehen (zur Weinlese, Ernte in den Weinberg, Obstgarten gehen).

Universal-Lexikon. 2012.