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1wach|sen ['vaksn̩], wächst, wuchs, gewachsen <itr.; ist:a) größer, stärker werden; an Umfang, Ausdehnung zunehmen:
der Junge ist im letzten Jahr sehr gewachsen; er ließ sich die Haare [lang] wachsen; die Erregung im Volk wuchs von Stunde zu Stunde; etwas mit wachsendem Interesse beobachten; ständig wachsende Ausgaben; sie ist gut gewachsen (hat eine gute Figur).
Syn.: im Wachstum begriffen sein, in die Höhe schießen (ugs.).
Zus.: auswachsen, heranwachsen, weiterwachsen.
b) (von Pflanzen) sich entwickeln [können], gedeihen, vorkommen:
auf diesem Boden wachsen keine Reben; überall wächst Unkraut.
Zus.: anwachsen, bewachsen, festwachsen, hinauswachsen, hochwachsen, überwachsen, weiterwachsen.
2wach|sen ['vaksn̩] <tr.; hat:
mit Wachs behandeln, einreiben:
die Skier wachsen; <auch itr.> er hatte zu stumpf gewachst.
Zus.: einwachsen.
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wạch|sen1 〈[-ks-] V. tr.; hat〉 mit Wachs einreiben ● den Fußboden \wachsen; die Skier \wachsen
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wạch|sen2 〈[-ks-] V. intr. 272; ist〉 größer werden, zunehmen, steigen, sich ausdehnen ● die Anforderungen sind (stark) gewachsen; die Einwohnerzahl, der Viehbestand ist gewachsen; seine Energie wächst mit seinen Aufgaben; der Junge ist im letzten Jahr ein großes Stück, tüchtig gewachsen; hier wächst viel Mais, Raps ● sich einen Bart, das Haar \wachsen lassen ● der Baum ist gerade, krumm, schief gewachsen; gut gewachsen sein einen schlanken, gutgebauten Körper haben ● sie ist ihm ans Herz gewachsen er hat sie sehr gern, sehr liebgewonnen; plötzlich stand wie aus dem Boden gewachsen ein Mann vor ihm unerwartet, ohne dass er ihn gesehen hatte; in die Höhe, in die Breite \wachsen (von Pflanzen) ● mit \wachsender Erregung, \wachsendem Interesse zuhören; gewachsener Boden natürlicher, noch unveränderter Erdboden; jmdm. gewachsen sein jmdm. an geistigen Fähigkeiten, Schlagfertigkeit, Körperkraft usw. gleichkommen, es mit jmdm. aufnehmen können; jmdm. nicht gewachsen sein jmdm. unterlegen sein; der Lage (nicht) gewachsen sein die Lage (nicht) beherrschen; einer Sache (nicht) gewachsen sein mit einer S. (nicht) fertigwerden (können) [<mhd. wahsen <ahd. wahsan „größer werden“; verwandt mit wachen, Wucher]
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1wạch|sen <st. V.; ist [mhd. wahsen, ahd. wahsan, urspr. = vermehren, zunehmen]:
1.
a) als lebender Organismus, als Teil eines lebenden Organismus an Größe, Länge, Umfang zunehmen, größer, länger, dicker werden:
schnell, übermäßig, nur langsam w.;
der Junge ist [ziemlich, wieder ein ganzes Stück] gewachsen;
das Gras wächst üppig;
die Haare, Fingernägel sind gewachsen;
ich lasse mir einen Bart, die Haare, (ugs.:) lange Haare w.;
den männlichen Tieren wächst ein Geweih;
Ü der Neubau wächst Meter um Meter (wird Meter um Meter höher);
die Schatten wuchsen (geh.; wurden länger);
diese Pflanze wächst überall [gut], nur auf sandigen Böden, vor allem an schattigen Standorten;
hier wachsen nur Flechten und Moose;
in dem Wald wachsen viele Beeren, Pfifferlinge;
diese Früchte wachsen an Bäumen;
<subst.:> der Baum braucht zum Wachsen ein ganz anderes Klima;
c) sich beim ↑ Wachsen (1 a) in bestimmter Weise entwickeln:
der Baum wächst krumm, schön gerade;
der Busch soll nicht zu sehr in die Breite w.;
er ist schlank gewachsen (ist schlank);
sie ist gut gewachsen (hat eine gute Figur);
d) sich beim 1Wachsen (1 a) irgendwo ausbreiten, in eine bestimmte Richtung ausdehnen:
die Kletterpflanze wächst an der Mauer in die Höhe, bis aufs Dach, über den Zaun;
der Ast wächst in den Garten des Nachbarn.
2.
a) an Größe, Ausmaß, Zahl, Menge o. Ä. zunehmen; sich ausbreiten, sich ausdehnen, sich vermehren:
die Stadt, Einwohnerzahl wächst von Jahr zu Jahr;
sein Vermögen, Reichtum wächst ständig;
sein Vorsprung wächst noch;
seine Familie ist inzwischen gewachsen;
die Flut, das Hochwasser wächst (steigt);
die wachsende Arbeitslosigkeit;
wachsende Teilnehmerzahlen;
seine Erregung, sein Ärger, der Widerstand, sein Zorn, ihr Einfluss wuchs immer mehr;
der Lärm, der Schmerz, die Spannung wuchs ins Unerträgliche;
sein Selbstbewusstsein wächst mit seinem Erfolg;
er ist an seinen/mit seinen Aufgaben gewachsen (er hat an innerer Größe, Stärke zugenommen);
<oft im 1. Part.:> der wachsende Wohlstand des Landes;
sich wachsender Beliebtheit erfreuen;
er hat mit wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen;
sie hörte mit wachsendem Interesse, Erstaunen zu;
c) sich harmonisch, organisch entwickeln, allmählich entstehen:
die Stadt, die Kultur ist in Jahrtausenden gewachsen;
die Gewissheit wächst, dass die Schäden irreparabel sind;
<meist im 2. Part.:> gewachsene Traditionen, Strukturen, Ordnungen, Bräuche;
gewachsener (von Natur aus an Ort und Stelle befindlicher) Fels.
mit Wachs (bes. mit Bohnerwachs, Skiwachs o. Ä.) einreiben, glätten:
den Boden, die Treppe w. und bohnern;
die Skier w.;
gewachste Zahnseide, Schnürsenkel;
<auch ohne Akk.-Obj.:> er hat falsch gewachst (das falsche Skiwachs benutzt).
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1wạch|sen <st. V.; ist [mhd. wahsen, ahd. wahsan, urspr. = vermehren, zunehmen]: 1. a) als lebender Organismus, als Teil eines lebenden Organismus an Größe, Länge, Umfang zunehmen, größer, länger werden: schnell, übermäßig, nur langsam w.; der Junge ist [ziemlich, wieder ein ganzes Stück] gewachsen; das Gras wächst üppig; der Tumor wächst; die Haare, Fingernägel sind gewachsen (länger geworden); ich lasse mir einen Bart, die Haare, lange Haare w.; den männlichen Tieren wächst ein Geweih; Ü der Neubau wächst Meter um Meter (wird Meter um Meter höher); die Schatten wuchsen (geh.; wurden länger); Die Gräfin ... nahm mein Glied in ihre Hand, sah es w. (schwellen; Hilsenrath, Nazi 187); Fühl doch mal nach meiner Stirn, ich fürchte, mir wächst da ein Horn (ich bekomme da eine Beule; Fallada, Herr 124); b) sich ↑entwickeln (2 a) [können], gedeihen: diese Pflanze wächst überall [gut], nur auf sandigen Böden, vor allem an schattigen Standorten; hier wachsen nur Flechten und Moose; in dem Wald wachsen viele Blaubeeren, Pfifferlinge; diese Früchte wachsen an Bäumen; Nördlich von Rom wächst der „Orvieto“ (Horn, Gäste 89); <subst.:> der Baum braucht zum Wachsen ein ganz anderes Klima; c) sich beim Wachsen (1 a) in bestimmter Weise entwickeln: der Baum wächst krumm, schön gerade; der Busch soll nicht zu sehr in die Breite w.; er ist schlank gewachsen (ist schlank); sie ist gut gewachsen (hat eine gute Figur); d) sich beim Wachsen (1 a) irgendwo ausbreiten, in eine bestimmte Richtung ausdehnen: die Kletterpflanze wächst an der Mauer in die Höhe, bis aufs Dach, über den Zaun; die Triebe wachsen aus der Knolle; der Ast wächst in den Garten des Nachbarn; Aus Ohr und Nase wuchs ihm braunes Haar (Bieler, Bonifaz 163); Ü es wuchsen Kastelle aus dem Boden (Thieß, Reich 610); dicke Schweißtropfen wuchsen ihm aus der Stirn (Bastian, Brut 89); Sie (= die Berge) wuchsen in zackigen Konturen aus dem Nebel (natur 10, 1991, 52); Das Feuer der Sonne wuchs schnell aus dem Horizont (Rehn, Nichts 30). 2. a) an Größe, Ausmaß, Zahl, Menge o. Ä. zunehmen; sich ausbreiten, sich ausdehnen, sich vermehren: die Stadt, Einwohnerzahl wächst von Jahr zu Jahr; sein Vermögen, Reichtum wächst ständig; der Vorsprung des Läufers wächst; seine Familie ist inzwischen gewachsen; die Flut, das Hochwasser wächst (steigt); Jeder Eingeweihte weiß, dass Gifttränke bei wachsendem (zunehmendem) Monde gepflückt werden wollen (A. Zweig, Grischa 272); die wachsende Arbeitslosigkeit; wachsende Teilnehmerzahlen; <subst.:> Dieses Wachsen der Wüste findet nicht nur in Afrika ... statt (Gruhl, Planet 86); b) an Stärke, Intensität, Bedeutung o. Ä. gewinnen; stärker werden, zunehmen: seine Erregung, sein Ärger, der Widerstand, sein Zorn, ihr Einfluss wuchs immer mehr; der Lärm, der Schmerz, die Spannung wuchs ins Unerträgliche; die Gefahr wuchs mit jedem Augenblick; sein Selbstbewusstsein wächst mit seinem Erfolg; er ist an seinen/mit seinen Aufgaben gewachsen (er hat an innerer Größe, Stärke zugenommen); Als Dirigent, als Künstler ist er ohne Frage noch gewachsen (ist er zu noch größeren Leistungen fähig geworden; K. Mann, Wendepunkt 364); Der Wind wurde stärker. Er ... wuchs zum Sturm (Plievier, Stalingrad 226); <oft im 1. Part.:> der wachsende Wohlstand des Landes; sich wachsender Beliebtheit erfreuen; er hat mit wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen; sie hörte mit wachsendem Interesse, Erstaunen zu; ... gewinnt die Aquarelltechnik für die Bildnisminiatur wachsend (zunehmend) an Bedeutung (Bild. Kunst III, 14); c) sich harmonisch, organisch entwickeln, allmählich entstehen: die Stadt, die Kultur ist in Jahrtausenden gewachsen; Dazu musste allmählich eine Gewissheit w., dass Deutsche nicht noch einmal versuchen würden, eine Niederlage mit Gewalt zu korrigieren (R. v. Weizsäcker, Deutschland 25); Hier heißt es von einem Buch, es sei „geworden, nicht gemacht, gewachsen, nicht geformt“ (Reich-Ranicki, Th. Mann 172); <meist im 2. Part.:> gewachsene Traditionen, Strukturen, Ordnungen, Bräuche; gewachsener (von Natur aus an Ort und Stelle befindlicher) Fels.
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2wạch|sen <sw. V.; hat [zu ↑Wachs]: mit Wachs (bes. mit Bohnerwachs, Skiwachs o. Ä.) einreiben, glätten: den Boden, die Treppe w. und bohnern; die Skier w.; Zwei glatte, gewachste Tüten, die schunkelnde Milch drinnen lauwarm (B. Vesper, Reise 259); <auch ohne Akk.-Obj.:> er hat falsch gewachst (das falsche Skiwachs benutzt).
Universal-Lexikon. 2012.