Bec|que|rel 〈[ bɛkərɛ̣l] n.; -s, -; 〉 SI-Einheit für die Stärke der Radioaktivität, 1 Bq entspricht einem radioaktiven Zerfallsakt pro Sekunde [nach dem frz. Physiker H.A. Becquerel, 1852-1908]
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Bec|que|rel [bɛkə'rɛl; nach dem frz. Physiker A. H. Becquerel (1852–1908)], das; -s, -; Einheitenzeichen: Bq: SI-Einheit der ↑ Aktivität (1) radioaktiver Stoffe, ausgedrückt als Zahl der Zerfälle pro Sekunde: 1 Bq = 1 s‒1 (= 2,703 · 10‒11 Ci; ↑ Curie).
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Maßeinheit für die Aktivität ionisierender Strahlung (Zeichen: Bq).
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I Becquerel
[bɛ'krɛl, französisch; nach A. H. Becquerel], Einheitenzeichen Bq, gesetzliche Einheit (SI-Einheit) der Aktivität radioaktiver Substanzen: diejenige Aktivität einer Strahlenquelle, bei der sich im Mittel ein Atomkern eines radioaktiven Nuklids in einer Sekunde umwandelt: 1 Bq = 1 s-1.
Becquerel
[bɛ'krɛl], französische Physikerfamilie:
1) Alexandre Edmond, * Paris 24. 3. 1820, ✝ ebenda 11. 5. 1891, Sohn von 2), Vater von 3); Professor am Conservatoire des arts et métiers (1853-78) und am Musée d'histoire naturelle in Paris; 1880 Präsident der Académie des sciences; arbeitete zunächst mit seinem Vater über Elektrochemie, Dia- und Paramagnetismus, später allein über die Einwirkung von Licht auf elektrochemische Vorgänge und auf Materie, wobei er den photoelektrischen und den fotograf. Becquerel-Effekt entdeckte, sowie über die Phosphoreszenz, die er mit dem 1860 von ihm konstruierten »Phosphoroskop« an vielen Stoffen (v. a. Sulfiden) nachwies; er entdeckte dabei 1873, dass sie von (dadurch nachweisbarer) Infrarotstrahlung ausgelöscht werden kann.
2) Antoine César, * Châtillon-sur-Loing (heute Châtillon-Coligny, Département Loiret) 17. 3. 1788, ✝ Paris 18. 1. 1878, Vater von 1); bis 1815 Ingenieuroffizier, 1837 Professor am Musée d'histoire naturelle in Paris, 1839 auch Präsident der Académie des sciences. Becquerel entdeckte 1819 die Piezoelektrizität, später (1839) auch den photovoltaischen Effekt und erfand 1826 das Differenzialgalvanometer. Bereits 1827 (vor M. Faraday) wies er auf die diamagnetischen Eigenschaften von Wismut und Antimon hin. Seine wichtigsten Arbeiten betrafen die von ihm mitbegründete Elektrochemie, besonders die elektrolytische Leitfähigkeit, die galvanische Stromerzeugung und die galvanische Abscheidung von Metallen (1836).
Werke: Traité de l'électricité et du magnétisme, 7 Bände und Atlas (1834-40); Éléments d'électro-chimie. .. (1843; deutsch unter dem Titel: Elemente der Electro-Chemie. ..); Éléments de physique terrestre et de météorologie (1847, mit A. E. Becquerel).
3) Antoine Henri, * Paris 15. 12. 1852, ✝ Le Croisic (Département Loire-Atlantique) 25. 8. 1908, Sohn von 1); wirkte am Musée d'histoire naturelle sowie an der École polytechnique (seit 1892 als Professor) in Paris; 1908 Präsident der Académie des sciences. Becquerel fand 1876 die magnetische Drehung der Polarisationsebene des Lichts in Gasen und 1883/84 mittels des von seinem Vater 1873 entdeckten Effektes die infraroten Banden im Sonnenspektrum. Er erkannte 1886, dass die Absorption des Lichtes in Mineralen monomolekular erfolgt und unabhängig von der Wirkung der Nachbarmoleküle ist. Begann 1891 mit Untersuchungen der Phosphoreszenzspektren erhitzter Minerale und fand unmittelbar nach Entdeckung der Röntgenstrahlen bei der Untersuchung der Phosphoreszenz von Uranmineralen eine neuartige, vom Uran ausgehende Strahlung (erste Mitteilung an die Pariser Akademie am 24. 2. 1896); die magnetische Ablenkbarkeit der Betastrahlen, eines Teiles dieser radioaktiven Strahlung, wies er 1899 fotografisch nach. Für diese Entdeckung der natürlichen Radioaktivität erhielt er 1903 gemeinsam mit dem Ehepaar P. und M. Curie den Nobelpreis für Physik.
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Universal-Lexikon. 2012.