Er|fah|rungs|wis|sen|schaft 〈f. 20〉 nur auf Erfahrung beruhende Wissenschaft, empir. Wissenschaft (bes. die Naturwissenschaften)
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Erfahrungswissenschaft,
empirische Wissenschaft, jede Wissenschaft, die ihre Sätze nicht durch Deduktion aus Hypothesen gewinnt, sondern durch auf Beobachtung gegründete Erfahrung. Die Beobachtung kann (wie in den Naturwissenschaften) eine äußere, d. h. vom inneren Zustand des Beobachters weitgehend unabhängige sein. Diese bietet den Vorteil, in ihrem Inhalt weitgehend reproduzierbar und damit intersubjektiv prüfbar zu sein. Besondere Bedeutung kommt der planmäßigen, instrumentell unterstützten Beobachtung, dem Experiment, zu. Ob sich die auf Erfahrung gründende Erkenntnis durch eine Logik der Induktion verifizieren lässt oder ob sie bloß falsifizierbar ist (Falsifikation), wird in der Wissenschaftstheorie untersucht. Die Geistes- und Sozialwissenschaften stützen sich teilweise auf innere Beobachtung und auf die Erschließung innerer Erlebnisse (»Einfühlung«) anderer Personen (Hermeneutik). Insbesondere in der Psychologie und in den Sozialwissenschaftlichenen wurde im 20. Jahrhundert die Forderung laut, sich weitgehend oder auch ausschließlich auf äußere Erfahrung zu stützen (Behaviorismus, Positivismusstreit).
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Er|fah|rungs|wis|sen|schaft, die (Philos.): auf Erfahrungen aufbauende Wissenschaft, empirische Wissenschaft.
Universal-Lexikon. 2012.