Ex|plo|rer 〈[ıksplɔ:-] m. 3〉 Name mehrerer US-amerikan. künstl. Erdsatelliten, die zur Erforschung der kosm. Strahlung usw. dienten [engl.; zu explore „erforschen“]
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Explorer
[dt. »Entdecker«] der, zentraler Bestandteil aller Windows-Betriebssysteme seit Windows 95, der als Nachfolger des Dateimanagers für die Verwaltung von Dateien und Ordnern zuständig ist (unter Windows NT als »Windows-NT-Explorer«). Der Explorer tritt zunächst in zweierlei Gestalt in Erscheinung: in einer ausführlichen, zweigeteilten Ansicht und in einfachen sog. Ordnerfenstern. Die zweigeteilte Ansicht zeigt in der linken Hälfte die Verzeichnisstruktur des Rechners als Baumdiagramm. Dabei ist die Wurzel des Baums nicht das Root-Verzeichnis der (ersten) Festplatte, sondern der Windows Desktop. Dies ist ein Verzeichnis im Windows-Systemordner (meist »C:Windows«, »C:Win«, »C:Winnt« o. Ä.) oder bei Mehrbenutzervarianten im Profiles-Verzeichnis des aktuellen Benutzers. Darin befinden sich diejenigen wichtigen Verknüpfungen, die bei Systemstart oder dann, wenn alle Programme minimiert sind, vor dem Hintergrundbild eingeblendet sind. Eine Ebene unter dem Desktop liegen der Arbeitsplatz, die Netzwerkumgebung, der Papierkorb und der Aktenkoffer. Im Arbeitsplatz schließlich sind u. a. die Stammverzeichnisse aller Festplatten, verbundenen Netzlaufwerke und Datenträger zu finden. Die rechte Hälfte der Ansicht listet die Dateien des aktuellen Ordners auf, dabei kann zwischen verschiedenen Darstellungsarten (grafische Symbole, Listen,. ..) und Sortierungen gewählt werden.
Die andere, einfache Erscheinungsform des Explorers findet sich im Arbeitsplatz sowie immer dann, wenn von hier aus oder vom Desktop aus ein Ordner geöffnet wird. In diesem Fall erscheint nur des rechte Fenster des Explorers mit den Dateien und Unterverzeichnissen dieses Ordners. Wenn man in solch einem Ordnerfenster die Taste Backspace betätigt, gelangt man zwar - wie im vollständigen Explorer - vom aktuellen ins nächsthöhere Verzeichnis, aber nicht über den Arbeitsplatz hinaus.
Der Explorer ist eng mit der grafischen Benutzeroberfläche von Windows verknüpft, mit ihm waren erstmals auch unter Windows vom Mac altbekannte Funktionen wie Drag and Print u. Ä. (also der Aufruf von Systemfunktionen, indem ein Dateisymbol auf das Systemsymbol gezogen wird) verfügbar.
Anders als ein Commander hat der Windows-Explorer keine zwei gleichberechtigten Ordnerfenster, zwischen denen mit Funktionstasten kopiert, verschoben usw. werden kann. Das Explorer-Konzept sieht stattdessen vor, Verknüpfungen zu oft benutzten Verzeichnissen oder auch Netzlaufwerken im Desktop, im Startmenü oder (besser noch und) im Favoritenverzeichnis abzulegen. Auf diese Weise sind wichtige Ordner ständig erreichbar, man kann ohne weiteres drei oder vier Ordnerfenster während der Arbeit offen halten und auf die darin aufgelisteten Dateien zugreifen. Kopieren und Verschieben von Dateien erledigt man dabei am besten über die Zwischenablage, also mit Strg+c, Strg+x und Strg+v; zwischen den einzelnen Ordnerfenstern und den Anwendungsprogrammen wechselt man mit der Maus oder mit Alt+Tab.
Auch an verschiedenen anderen Stellen des Betriebssystems treten einem Explorer-Funktionen entgegen. So kann das Dialogfeld »Datei öffnen« bei vielen Windows-Programmen wie ein kleines Ordnerfenster bedient werden, man kann darin sogar Dateien löschen oder umbenennen. Auch Microsofts Web-Browser, der Internet Explorer, baut auf dem Konzept des Windows-Explorers auf.
TIPP:
Die Suche nach einer Datei oder einem Ordner im Fenster des Windows-Explorers lässt sich vereinfachen: Geben Sie auf der Tastatur den bzw. die Anfangsbuchstaben des Datei- oder des Ordnernamens ein.
Universal-Lexikon. 2012.