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fangen
fassen; erwischen; ergreifen; packen (umgangssprachlich); festnehmen; arripieren (veraltet); verhaften; greifen; ertappen; (jemandes) habhaft werden; schnappen (umgangssprachlich); am Schlaffitchen zu fassen kriegen (umgangssprachlich); aufgreifen; haschen (umgangssprachlich); schnappen; auffangen

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fan|gen ['faŋən], fängt, fing, gefangen:
1.
a) <tr.; hat ein Tier [verfolgen und] zu fassen kriegen, als Beute bekommen:
Vögel, Fische fangen.
b) jmdn. [verfolgen und] zu fassen kriegen, in seine Gewalt bekommen:
einen Dieb fangen; er wurde nach dem Krieg noch vier Jahre gefangen gehalten; heute wurden drei feindliche Offiziere gefangen genommen; diese Musik hat mich ganz gefangen genommen (hat mich stark beeindruckt).
Syn.: aufgreifen, beim Wickel kriegen (ugs.), ergreifen, festnehmen, festsetzen, schnappen, verhaften (ugs.).
2. <tr.; hat etwas, was geworfen o. Ä. wird, mit der Hand ergreifen und festhalten:
einen Ball fangen.
Syn.: auffangen, greifen.
3. <+ sich>
a) wieder ins Gleichgewicht kommen; die Balance wiedergewinnen:
fast wäre ich gestürzt, aber ich fing mich im letzten Augenblick.
b) sein seelisches Gleichgewicht zurückgewinnen, in seinen ursprünglichen Zustand zurückgelangen:
nach dem Tod des Ehemannes hat sie sich jetzt endlich gefangen; sein Zeugnis in der 9. Klasse war katastrophal, aber er hat sich wieder gefangen.

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fạn|gen 〈V. 132; hat
I 〈V. tr.〉
1. nach etwas od. jmdm. jagen u. es od. ihn erfassen, ergreifen, packen
2. erbeuten (Tiere)
● fang mich!; du wirst dir gleich eine \fangen! 〈umg.〉 eine Ohrfeige bekommen ● einen Ball \fangen; einen Dieb, Verbrecher \fangen festnehmen; Feuer \fangen zu brennen beginnen; 〈fig.〉 sich für etwas zu begeistern beginnen; 〈fig.〉 sich verlieben; Fische, Fliegen, Vögel \fangen; Grillen \fangen 〈fig.〉 verdrießlich sein, grübeln; die Katze fängt Mäuse ● Fangen spielen ein Spiel spielen, bei dem einer davonläuft u. die andern ihn zu greifen versuchen ● jmdn. durch geschickte Fragen \fangen in Widersprüche verwickeln u. zum Geständnis zwingen ● gefangen (kriegsgefangen) (im Krieg) festgenommen u. entwaffnet; 〈fig.〉 in den Bann gezogen; von ihren Reizen gefangen; sich gefangen geben sich festnehmen (u. entwaffnen) lassen
II 〈V. refl.〉 sich \fangen
1. nicht weiterkönnen, an ein Hindernis geraten (Rauch, Wind)
2. 〈fig.〉 sich zusammennehmen, eine Erschütterung überwinden, sein seelisches Gleichgewicht wiederfinden
● er hat sich noch nicht gefangen
[<ahd. fahan, got. fahan <germ. *fanh- <idg. *pank-; Grundbedeutung: „festmachen“; verwandt mit Fach, fügen]

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fạn|gen <st. V.; hat [nach dem Vorbild von mniederd. vangen rückgeb. aus dem Prät. u. 2. Part. von mhd. vā(he)n, ahd. fāhan, eigtl. = greifen, fassen]:
1.
a) (ein Tier [das man verfolgt, gejagt hat]) ergreifen, zu fassen bekommen; in seine Gewalt bekommen u. der Freiheit berauben:
Vögel, Fische f.;
die Katze hat eine Maus gefangen;
drei Affen im Käfig gefangen halten;
b) jmdn. (der gesucht, verfolgt wird) festnehmen, fassen:
alle wollten helfen, den Dieb zu f.;
<meist im 2. Part.:> die gefangenen Soldaten;
jmdn. viele Jahre gefangen (in Gefangenschaft) halten;
er wurde von einem Stoßtrupp gefangen genommen;
jmdn. gefangen setzen (geh. veraltend; festnehmen u. festsetzen);
Ü so leicht lasse ich mich nicht f. (ugs.; überlisten);
ihre Erzählung hatte uns ganz gefangen (in ihren Bann geschlagen, gefesselt);
die Musik, ihr Anblick, die Aufgabe nahm ihn ganz gefangen;
c) <f. + sich> in eine Falle, an ein Hindernis geraten u. nicht mehr loskommen:
der Fuchs hat sich im Tellereisen gefangen;
der Wind fängt sich im Schornstein;
er hat sich in der eigenen Schlinge gefangen (hat sich selbst überführt, kann sich nicht mehr herausreden).
2. nach etw., was geworfen o. Ä. wird, greifen u. es festhalten:
einen Ball f.;
Ü (ugs.:) eine [Ohrfeige] f. (eine Ohrfeige bekommen).
3. <f. + sich> wieder ins Gleichgewicht, in die normale Lage kommen:
ich stolperte, konnte mich aber gerade noch f.;
Ü sie hat sich endlich wieder gefangen (hat endlich ihr seelisches Gleichgewicht zurückgewonnen).

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Fạngen,
 
Ronald, norwegischer Schriftsteller, * Kragerø (Provinz Telemark) 29. 4. 1895, ✝ (Flugzeugunglück) Fornebu (heute zu Oslo) 22. 5. 1946; Publizist, seit 1935 führendes Mitglied der Oxfordgruppenbewegung (Moral. Aufrüstung), 1940-41 von der Gestapo in Haft gehalten. Seine von christlich-moralischen und antimarxistischen Ideen getragenen Romane enthalten ausgedehnte weltanschauliche Auseinandersetzungen. Seine frühen Dramen sind vom deutschen Expressionismus beeinflusst, später kam er zu realistischer Darstellungsweise.
 
Werke: Romane: Erik (1931); Mannen som elsket rettferdigheten (1934; deutsch Der Mann, der die Gerechtigkeit liebte); En lysets engel (1945); Presten (1946).
 
Drama: Syndefald (1920).

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Fạn|gen, das; -s: Kinderspiel, bei dem ein Kind den anderen nachlaufen muss, bis es eines von ihnen erreicht u. mit einem leichten ↑Schlag (1 a) berührt: F. spielen.

Universal-Lexikon. 2012.