»co op«-Gruppe,
konsumgenossenschaftlich orientierte Unternehmensgruppe des Groß- und Einzelhandels, die unter dem einheitlichen Symbol und Kurzwort co op (aus englisch cooperation = Genossenschaft) auftrat und aus 40 selbstständigen Konsumgenossenschaften sowie aus der 1974 gegründeten »co op« AG (Sitz: Frankfurt am M.) bestand. Ein Konkurs des hoch verschuldeten Unternehmens konnte 1988/89 nur durch einen außergerichtlichen Vergleich der 143 Gläubigerbanken verhindert werden, die dabei auf 75 % ihrer ungesicherten Forderungen in Höhe von 1,8 Mrd. verzichteten. Ende 1989 wurde ein Sanierungskonzept wirksam, das mit Schließung zahlreicher Läden, Personalreduzierung sowie Veräußerung von Unternehmensbereichen und Beteiligungen verbunden war. 1990 wurde die von rd. 11 Mrd. DM auf 4 Mrd. DM Umsatz und von 46 000 auf 18 000 Beschäftigte zurückgegangene co op-Gruppe an die Asko Deutsche Kaufhaus AG (eine Tochtergesellschaft der Metro-Gruppe) verkauft; die »co op« AG wurde 1992 in Deutsche SB-Kauf AG umbenannt. Eine Schadensersatzforderung der Deutschen SB-Kauf AG in Höhe von 394 Mio. DM gegen die BGAG Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften AG wegen des 1984/85 erfolgten Verkaufs ihrer »co op« AG-Aktien (39 %) an von der »co op« AG beherrschte Gesellschaften wurde im Januar 1994 in einem außergerichtlichen Vergleich über eine Schadensersatzleistung von 25 Mio. DM abgegolten. - Im Februar 1992 wurde gegen sechs ehemalige »co op«-Manager eines der bisher umfangreichsten Wirtschaftsstrafverfahren wegen des Verdachts auf Untreue, Bilanzfälschung und Kreditbetrug eröffnet, das sich aufgrund der Komplexität und der schwierigen Beweislage langwierig und kompliziert gestaltete. Nachdem vom Hauptverfahren fünf Verfahren abgetrennt worden waren, in denen die Angeklagten Teilgeständnisse ablegten, wurden gegen vier der ehemaligen »co op«-Manager (darunter Bernd Otto, *1940) sowie gegen den früheren »co op«-Aufsichtsratsvorsitzenden und Vorstandsvorsitzender der BGAG Alfons Lappas (* 1929) u. a. wegen Vermögensgefährdung, Untreue oder Beihilfe zur Untreue mehrjährige Freiheitsstrafen (zum Teil auf Bewährung) verhängt.
Universal-Lexikon. 2012.