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Antisense-Technologie
Antisense-Technologie
 
[æntɪ'sens-, englisch], Verfahren zur Unterdrückung der Ablesung der genetischen Information der Zelle durch die Einführung einer natürlichen oder synthetischen Nukleotidsequenz, die komplementär zur Nukleinsäuresequenz des Zielgens ist. Die Vorstellungen zur Wirkung sind u. a., dass 1. die Antisense-Sequenz an die m-RNA (Botenmolekül zur Übertragung der genetischen Information vom Zellkern in das Zytoplasma) bindet, die dadurch nicht mehr abgelesen werden kann, 2. eine vorzeitige Degradation der m-RNA stattfindet oder 3. ein vorzeitiger Ablesestopp bei der Synthese der m-RNA erfolgt. Diese Art der Genregulation ist für Prokaryonten nachgewiesen. Offen ist, ob diese Methode als therapeutischer Ansatz in der Humanmedizin einsetzbar ist, da es zu einer Vielzahl von nicht vorhersagbaren Wechselwirkungen in der Zelle (z. B. Modifikation anderer Zellfunktionen durch Bindung an Proteine) kommen kann. Im Unterschied dazu wurden bei der Analyse von Genfunktionen der Zelle außerhalb des lebenden Organismus bereits erfolgreiche Untersuchungen durchgeführt.

Universal-Lexikon. 2012.