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Unna
Ụnna,
 
1) Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen, im östlichen Ruhrgebiet, 96 m über dem Meeresspiegel, am Hellweg, 67 500 Einwohner; Maschinen-, Rohrleitungs- und Apparatebau, Baustoff-, Stahl-, Elektro-, Metallwaren- und Textilindustrie, Kunststoffbau; wegen verkehrsgünstiger Lage Standort mehrerer Distributionsbetriebe (Zentrallager).
 
Stadtbild:
 
Evangelische Stadtkirche (Chor 1396 geweiht, Turm und West-Partie 1407-79); ehemalige Burg (im Kern spätes 14. Jahrhundert, heute Hellweg-Museum); Fachwerkbauten (16.-18. Jahrhundert). In U.-Lünern evangelische Pfarrkirche (12.-15. Jahrhundert, 1873/74 Erweiterung) mit flämischem Schnitzaltar (um 1520) und Taufstein (12. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
U., 1032 als Kirchort genannt, erhielt frühzeitig eigene Gerichtsbarkeit und ist seit 1290 als Stadt bezeugt. Als Mitglied der Hanse erlangte U. als 2. Vorort der märkischen Hansestädte eine regional herausragende Stellung. 1614 kam U. mit der Grafschaft Mark an Brandenburg, wurde 1807 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen und fiel 1815 an Preußen. 1930 wurde U. Kreisstadt.
 
 2) Kreis im Regierungsbezirk Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, 543 km2, 430 200 Einwohner. Das untere Sauerland mit dem Lauf der Ruhr bildet den südlichen Rand des Kreisgebietes. Es erstreckt sich über die fruchtbare Hellwegzone mit der Haar und dem Kamener Hügelland und senkt sich nach Norden über die Lippe zum Münsterland. Die günstige Verkehrslage am Ostrand des Ruhrgebiets (vier Autobahnkreuze, Datteln-Hamm-Kanal, Flugplatz) hat die wirtschaftliche Entwicklung begünstigt. Die Wirtschaft des Kreises wird bestimmt von Bergbau, Maschinenbau, Eisen- und Stahl-, chemische u. a. Industrie sowie vom Dienstleistungsgewerbe.
 

Universal-Lexikon. 2012.