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Verschuldungsgrad
Verschuldungsgrad,
 
Verschuldungsko|effizient, Betriebswirtschaftslehre: Kennzahl für die Kapitalstruktur eines Unternehmens als Quotient aus Fremd- und Eigenkapital. Der Verschuldungsgrad kann auf der Basis der Bilanzdaten zu Buchwerten oder bei börsennotierten Gesellschaften über die Börsenkurse zu Marktwerten ermittelt werden. Er beeinflusst v. a. das Risiko und die erwartete Rendite der Eigenkapitalgeber und spielt zusätzlich für die Prüfung der Kreditwürdigkeit durch die Gläubiger eine wichtige Rolle. Seine Festlegung stellt neben den Entscheidungen über die Ausschüttungspolitik und die jeweilige Form des Eigen- und Fremdkapitals eine strategische Finanzierungsentscheidung und eine Kernfrage der Finanzierungstheorie dar. Die Existenz eines optimalen Verschuldungsgrads für Unternehmen ist umstritten (Modigliani-Miller-Theorem). In der Realität zeigen sich Abhängigkeiten des Verschuldungsgrads von Wachstum, Gewinnsituation, Größe und Industriezweig der Unternehmen. Unterschiede im internationalen Vergleich sind zusätzlich auf steuerliche Aspekte und institutionelle Unterschiede (z. B. Rolle der Banken) zurückzuführen.

Universal-Lexikon. 2012.