Chro|ma|tik 〈[ kro-] f. 20; unz.〉
1. 〈Mus.〉
1.1 die Erhöhung od. Erniedrigung der Stammtöne einer Tonleiter um einen halben Ton
1.2 durch Halbtonfolgen charakterisierte Musik; Ggs Diatonik (2)
2. 〈Phys.〉 Farbenlehre
[zu grch. chroma „Farbe“]
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Chro|ma|tik [österr. auch: …'mat…], die; -:
1. [zu griech. chrõma = chromatische Tonleiter, eigtl. etwa = Färbung] (Musik) Veränderung der sieben Grundtöne [durch ein Versetzungszeichen] um einen halben Ton nach oben od. unten.
2. (Physik) Farbenlehre.
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Chromatik
[k-, griechisch] die, Musik: die durch Versetzungszeichen (#, ♭) bewirkte Erhöhung oder Erniedrigung der Stammtöne einer Tonart. Die chromatische Fortschreitung ist die Halbtonfortschreitung zu oder von einem nicht leitereigenen, durch Erhöhung oder Erniedrigung abgeleiteten Ton, in C-Dur z. B. f-fis-g. Chromatische Intervalle nennt man alle übermäßigen (z. B. die übermäßige Quarte c-fis) und verminderten (z. B. die verminderte Quarte e-as) Intervalle. Als chromatische Tonleiter (Zwölftonleiter) wird eine diatonische Tonleiter mit zwölf Halbtönen in der Oktave bezeichnet, die in steigender Richtung mit # (leittönig), in fallender Richtung mit ♭ als Vorzeichen (gleittönig) notiert werden (Leitton).
Chromatische Tonleitern:
(Chromatische Tonleiter aufwärts)
(Chromatische Tonleiter abwärts)
Die Chromatik kam in der abendländischen Musik seit Mitte des 16. Jahrhunderts auf und wurde in der Musik des 19. Jahrhunderts, v. a. in Spätromantik und Impressionismus, ein wesentliches Ausdrucksmittel. A. Schönberg und M. Hauer begründeten auf der Chromatik die Zwölftonmusik. In der populären Musik ist Chromatik relativ selten anzutreffen, häufiger lediglich in einigen Jazzstilen (Swing, Bebop, Modern Jazz) sowie im Schlager. Gehäufte Anwendung wirkt oft sentimental und kitschig.
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Universal-Lexikon. 2012.