Me|ga|lith|kul|tur 〈f. 20; unz.〉 jungsteinzeitl. Kultur mit Großsteingräbern u. Schnurkeramik
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Me|ga|lith|kul|tur , die:
Kultur der Jungsteinzeit, für die Monumente aus Megalithen u. Ornamente an Keramikgefäßen typisch sind.
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Megalịthkultur,
Sammelbezeichnung für europäische Kulturgruppen des ausgehenden 5., v. a. aber des 4. und 3. Jahrtausends v. Chr., die durch Errichtung von Großsteinbauten charakterisiert sind: Steinreihen (z. B. in Carnac), Steinkreise (englisch Cromlechs), Hengemonumente, Steinsäulen (Menhire) und v. a. Megalithgräber. Im weiteren Sinn werden auch verschiedene archäologische und ethnologische Kulturen außerhalb Europas als Megalithkultur bezeichnet. Aus den gemeinsamen Grundzügen wird weitgehend auf einheitliche Glaubensvorstellungen geschlossen. Die megalithischen Bodendenkmale sind sichtbarer Ort eines differenzierten Totenkults, dem wohl ein entwickelter Jenseitsglaube zugrunde liegt.
Bedeutende megalithische Kulturen finden sich auf der Iberischen Halbinsel, den Britischen Inseln, im nördlichen Mitteleuropa und in Südskandinavien (Trichterbecherkultur) sowie in Frankreich. - Megalithische Kulturen folgen in ihren jeweiligen Verbreitungsgebieten auf mittelsteinzeitliche (so auf den Britischen Inseln und im nördlichen Europa) oder frühneolitischen Kulturen, sie sind dementsprechend als früh- oder mitteljungsteinzeitlich, zum Teil sogar schon als kupferzeitlich anzusprechen. Die Megalithbauweise ist bereits für das 4. Jahrtausend v. Chr. auf der Iberischen Halbinsel nachweisbar, von wo aus sie sich allmählich über Westeuropa bis zu den Britischen Inseln, Norddeutschland und Südskandinavien ausgebreitet haben soll. Neueste Forschungsergebnisse lassen jedoch Zweifel an dieser Theorie aufkommen. Mithilfe der Radiokarbonmethode konnten einige der ältesten in der Bretagne entdeckten Megalithgräber auf 4500 v. Chr., die ältesten megalithischen Bauten auf den Britischen Inseln auf 4000 v. Chr. datiert werden, was mindestens für eine »zeitgleiche« Entwicklung zu sprechen scheint.
Im außereuropäischen Raum finden sich Megalithdenkmäler stets in Verbindung mit Ahnenverehrung und hierarch. Gesellschaftsordnung, besonders in Nord- und Westafrika, Vorder- und Ostasien, Indien, Indonesien und Ozeanien.
In Amerika sind im Gebiet von den Großen Seen bis nach Mittelchile in einem Zeitraum von über 2 000 Jahren megalithische Steinsetzungen und monolithische Skulpturen erstellt worden. Es gibt Fundorte mit mehr als 100 Statuen (z. B. La Venta in Mexiko, San Agustín in Kolumbien und Chavín de Huántar in Peru) und sogar Fundgebiete mit mehr als 2 000 skulptierten Monolithen (z. B. um Mercedes in Costa Rica und um Huaraz in Peru). Die Formen der megalithischen Konstruktionen und die Motive der bildnerisch gestalteten Monolithen zeigen über weite Räume bemerkenswerte Übereinstimmungen, die sich nur durch einen kulturellen Zusammenhang erklären lassen.
J. Habel: Von den Megalithkulturen über die Kelten zu König Artus (1987);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Megalithkultur in Europa: Großsteinbauten und Steinsetzungen
Megalithtempel in Malta
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Me|ga|lith|kul|tur, die <o. Pl.>: Kultur der Jungsteinzeit, für die Monumente aus Megalithen u. Ornamente an Keramikgefäßen typisch sind.
Universal-Lexikon. 2012.