Kostarika (veraltet)
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Cọs|ta Ri|ca; - -s:
Staat in Mittelamerika.
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Cọsta Rịca
Fläche: 51 100 km2
Einwohner: (2000) 3,7 Mio.
Hauptstadt: San José
Amtssprache: Spanisch
Nationalfeiertag: 15. 9.
Zeitzone: 500 San José = 1200 MEZ
[spanisch »reiche Küste«], amtlich spanisch Repụ́blica de Cọsta Rịca, Staat in Zentralamerika zwischen Nicaragua und Panama, Karibischem Meer und Pazifischen Ozean, 51 100 km2 (etwas größer als Niedersachsen), (2000) 3,7 Mio. Einwohner. Hauptstadt ist San José, Amtssprache Spanisch. Währungseinheit: 1 Costa-Rica-Colón (C̸) = 100 Céntimos (c). Zeitzone: Central Standard Time (500 San José = 1200 MEZ).
Staat und Recht:
Nach der Verfassung von 1949 ist Costa Rica eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist der für 4 Jahre direkt gewählte Präsident (Wiederwahl nicht möglich). Ihm sind ein erster und ein zweiter Vizepräsident zur Seite gestellt; der Präsident ernennt und entlässt die Mitglieder des Kabinetts. Die Legislative liegt bei der Gesetzgebenden Versammlung, der 57 auf vier Jahre gewählte Abgeordnete angehören; allgemeine Wahlpflicht ab dem 18. Lebensjahr.
Parteien:
Im Rahmen eines Mehrparteiensystems treten v. a. der christlich-demokratische Partido de Unidad Social Cristiana (PUSC), der sozialdemokratische Partido de Liberación Nacional (PLN), der linksorientierte Partido Acción Ciudadana (PAC) und der liberale Movimiento Libertario (ML) hervor.
Die 283 Einzelgewerkschaften mit rund 153 000 Mitgliedern sind nur zum Teil in Dachverbänden zusammengeschlossen, von denen die Confederación Costaricense de Trabajadores Democráticos (CCTD) christdemokratisch und die Confederación Unitaria de Trabajadores (CUT) sozialdemokratisch orientiert sind.
Das 1848 eingeführte und seitdem mehrfach geänderte Wappen reflektiert die geographische Lage und Beschaffenheit des Landes. Es zeigt drei Vulkane (Symbol für den Chirripó Grande, Irazú und Poás) auf der mittelamerikanischen Landbrücke zwischen zwei Ozeanen; darüber sieben Sterne, die die Provinzen des Landes symbolisieren, ein Schriftband mit dem Landesnamen und zwei Myrtenzweige; ganz oben ein blaues Band mit der Inschrift »America Central«.
Nationalfeiertage:
Costa Rica ist zentralstaatlich organisiert; es bestehen sieben Provinzen, die in 81 Kantone unterteilt sind, welche wiederum in 424 Distrikte gegliedert sind. Die Gouverneure der Provinzen und die Verwaltungschefs der Kantone werden vom Präsidenten ernannt.
Höchste Gerichtsinstanz und gleichzeitig Verfassungsgericht ist der Oberste Gerichtshof (»Corte Suprema«), dessen 17 Mitglieder vom Parlament gewählt werden. Die Mitglieder der Untergerichte werden durch den Obersten Gerichtshof bestimmt. Es gibt Appellationsgerichtshöfe, Zivil- und Strafgerichte sowie Gerichte mit besonderen Zuständigkeiten.
Costa Rica unterhält statt einer regulären Armee (abgeschafft 1948/49) paramilitärische Sicherheitskräfte in einer Gesamtstärke von 9 500 Mann. Zur »Zivilgarde« (bestehend aus zwei leichten Infanteriebrigaden und einem Anti-Guerilla-Bataillon) gehören 6 000, zur »Ländlichen Garde« 3 500 Mann. Die Ausrüstung besteht aus leichten Waffen, einigen Flugzeugen und Hubschraubern sowie sechs Kleinen Kampfschiffen.
Landesnatur und Bevölkerung:
Costa Rica gliedert sich in drei Landschaftsräume: die tropischen Tiefebenen an der karibischen und pazifischen Küste, eine zentrale Hochebene und die kühle Hochgebirgsregion. Das Land wird von Nordwesten nach Südosten von den Kordilleren durchzogen, der Cordillera Guanacaste im Nordwesten mit sechs erloschenen Vulkanen (bis 2 000 m über dem Meeresspiegel), der Cordillera Central mit fünf aktiven Vulkanen (darunter der Irazú, 3 432 m über dem Meeresspiegel) und der Cordillera de Talamanca im Südosten (im Chirripó Grande 3 819 m über dem Meeresspiegel). Nach Süden geht die Cordillera Central in ein flaches Hochbecken (Meseta Central oder Valle Central, 1 100-1 500 m über dem Meeresspiegel) über, das klimabegünstigt und mit fruchtbaren vulkanischen Böden das Hauptsiedlungsgebiet des Landes ist (zwei Drittel der Bevölkerung auf etwa 5 % der Staatsfläche); hier liegt auch die Hauptstadt San José. Die karibische Küste ist wenig (mit Lagunen und Mangrovesümpfen), die pazifische reicher gegliedert, v. a. durch die Halbinseln Nicoya und Osa.
Klima und Vegetation:
Das tropische Klima ist gekennzeichnet durch hohe Niederschläge an der karibischen Küste (bis 6 000 mm jährlich unter dem Einfluss des Nordostpassats), wo immergrüner tropischer Regenwald wächst; geringere Niederschläge (2 000-3 000 mm jährlich) fallen an der pazifischen Küste mit wechselfeuchtem Klima und einer Trockenzeit von Januar bis April, hier gedeiht noch regengrüner Trocken- und Feuchtwald. Die Temperaturen (26-27 ºC) unterliegen im Tiefland geringen jahreszeitlichen Schwankungen und werden im Bergland, wie auch die Vegetationsformen, von der thermischen Höhenstufung bestimmt (Tierra).
Costa Rica hat als einziges Land Zentralamerikas eine überwiegend weiße Bevölkerung, 7 % sind Mestizen. Schwarze und Mulatten (an der karibischen Küste) sowie Indianer (kleine Gruppen in entlegenen Waldgebieten) machen zusammen nur etwa 4 % der Bevölkerung aus, 2 % sind Asiaten. Die weiße Bevölkerung (meist altspanischer Abkunft) spricht Spanisch, die Schwarzen oft Englisch, die Indianer zur Chibchagruppe zählende Sprachen. Bei einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von (2000) 72 Einwohner je km2 leben in der Provinz San José (Meseta Central) 237,0 Einwohner, in der pazifischen Küstenprovinz Guanacaste nur 25,3 Einwohner je km2. Das Bevölkerungswachstum beläuft sich (1994) auf 2,3 %; 35 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Rd. 49 % der Bevölkerung leben in Städten, 4/5 davon in der Metropolitanregion der Hauptstadt. San José allein hat 310 600 Einwohner (1993); die zweitgrößte Stadt ist das benachbarte Alajuela (166 800 Einwohner).
Über 98 % der Bevölkerung sind Christen; etwa 91 % gehören der katholischen Kirche (Kirchenprovinz San José), rd. 7 % verschiedenen, zum Teil stark charismatisch ausgerichteten protestantischen Kirchen und Gemeinschaften an (v. a. Methodisten, Baptisten und Pfingstkirchen); die rd. 0,2 % Anglikaner bilden eine Diözese der Protestant Episcopal Church. Es besteht eine religiöse Minderheit der Bahais. Daneben gibt es Anhänger des europäischen Spiritismus. Traditionelle indianische Religionen haben sich unter Teilen der indianischen Bevölkerung erhalten. Die katholische Konfession ist Staatsreligion; die Religionsfreiheit ist jedoch durch die Verfassung geschützt.
Der Schulbesuch (einschließlich Hochschule) ist kostenlos. Für Kinder von 6 bis 12 Jahren besteht Schulpflicht. Die Analphabetenquote beträgt 4,9 %. Neben den dominierenden staatlichen Schulen gibt es auch private (von der Kirche und Plantagengesellschaften). An die 6-jährige Grundschule schließt sich eine 5-jährige Sekundarstufe an (3 Jahre Allgemein-, 2 Jahre Fachausbildung).
Presse: Es besteht Pressefreiheit. Die in der Hauptstadt erscheinenden Tageszeitungen sind landesweit verbreitet: das konservative Morgenblatt »La Nación«, das Abendblatt »La Prensa Libre« und »La República«, ferner ein tägliches Amtsblatt und ein Staatsanzeiger. - Rundfunk: Das staatliche »Departamento Control Nacional de Radio-Televisión« übt die Aufsicht über alle Rundfunk- und Fernsehsender aus. Es gibt fünf nichtkommerzielle Sender, darunter »Radio Costa Rica«, das neben Eigenprogrammen den spanischen Dienst von »Voice of America« verbreitet, und »Radio Universidad de Costa Rica« mit einem klassischen Musikprogramm. Außerdem senden rd. 40 kommerzielle Stationen. Neben dem staatlichen Fernsehsender »Sistema Nacional de Radio y Televisión Cultural« (SINART) mit einem Kulturprogramm strahlen sechs kommerzielle TV-Stationen Sendungen aus.
Wirtschaft und Verkehr:
Costa Rica gehört mit einem Bruttosozialprodukt je Einwohner von (1994) 2 380 US-$ zu den ärmeren Ländern Lateinamerikas. Größtes Problem und hemmend für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist die sehr hohe Staatsverschuldung von (1993) 3,2 Mrd. US-$, das sind 1 000 US-$ pro Einwohner. 1993 waren das verarbeitende Gewerbe mit 25,9 %, Handel und Tourismus mit 20,1 % an der Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beteiligt. Costa Rica ist auch heute noch ein Agrarexportland, obwohl die landwirtschaftlichen Ausfuhren (Bananen, Kaffee, Rindfleisch u. a.) auf (1992) 54 % zurückgegangen sind. Das 1994 mit Mexiko unterzeichnete Freihandelsabkommen trat 1995 in Kraft.
Die Land- und Forstwirtschaft ist der wichtigste Sektor der Volkswirtschaft. 1993 waren immer noch 23 % der Erwerbstätigen in diesem Sektor tätig, der mit rd. 15 % (1993) zum BIP beitrug. 6 % der Landesfläche werden als Ackerland, 5 % für Dauerkulturen und 46 % als Weiden genutzt. Dabei entfallen 45 % der landwirtschaftlichen Produktion auf Bananen, die von Großbetrieben an der Pazifik- und Atlantikküste angebaut werden, und 14 % auf Kaffee, den kleinere und mittlere Familienbetriebe sowie einzelne Großbetriebe im zentralen Hochland produzieren. Viehzucht betreibt man v. a. im nordwestlichen Tiefland in der Provinz Guanacaste. In den Bergregionen gibt es zahlreiche Kleinstbetriebe, die intensiven Gemüseanbau betreiben, meist zur Selbstversorgung und Lokalmarktproduktion; sie bauen Reis, Mais, Bohnen und Kartoffeln an. Kakao wird im tropischen Tiefland an der Karibikküste angepflanzt, große Zuckerrohrplantagen (1992: 2,8 Mio. t Produktion) befinden sich im zentralen Hochland und im nördlichen Tiefland. Die Regierung bemüht sich um eine Verringerung der ungleichen Besitzstrukturen.
Weniger als ein Drittel der Landesfläche Costa Ricas ist mit Wald bestanden, 1982 war es noch die Hälfte. Holzeinschlag (1992: 4,3 Mio. m3), Brandrodung für Viehzucht und Ackerbau, Verkehrserschließung und touristische Nutzung sind v. a. für diese Entwicklung verantwortlich. Seit 1979 werden Wiederaufforstungen staatlich gefördert.
Der kleine Fischereisektor erbringt Fangmengen von etwa 18 000 t (1992), v. a. Thunfische und Hummer aus dem Pazifik.
Mit dem Abbau der Bauxitvorkommen in Verbindung mit Aluminiumindustrie wird begonnen. Neben Gold- und Silbererz wird u. a. Meersalz (Küste von Nicoya) gewonnen.
Die Energieversorgung erfolgt zu 85 % aus Wasserkraftwerken, zu 15 % auf Wärmebasis; installiert sind etwa 1 100 MW.
Dieser Wirtschaftssektor beschäftigt etwa 20 % der Arbeitskräfte in meist handwerklichen und kleingewerblichen Betrieben. Die Produktion basiert zur Hälfte auf der Verarbeitung landwirtschaftlicher Rohstoffe (rd. 70 % des Produktionswerts entfallen auf die Nahrungs- und Genussmittelindustrie). Hauptstandort ist das Gebiet um San José. Eine Erdölraffinerie steht im karibischen Limón und verarbeitet importiertes Erdöl. In freien Exportzonen und Lohnveredlungsbetrieben (»maquiladoras«) werden Elektroteile, chemische Produkte und Bekleidung gefertigt.
Mit etwa 35 Naturschutzparks (16 % des Staatsgebietes, darunter der 500 km2 große Chirripó-Nationalpark) bietet Costa Rica günstige Bedingungen für den Tourismus ökologischer Art. 1993 wurden 505 Mio. US-$ an Devisen erwirtschaftet; 610 000 Touristen besuchten das Land. Damit gilt dieser Sektor als dynamischer Wirtschaftszweig.
Die defizitäre Handelsbilanzsituation ist chronisch und betrug 1993 665 Mio. US-$. Die Exporterlöse von Bananen (25 % des Exportwertes), Kaffee (10 %) und von Industrieprodukten (36 %) können dabei nicht die Importausgaben für Industrieprodukte (35 %), Maschinen (16 %), Autos (10 %), Erdölderivate (10 %), chemische Produkte u. a. ausgleichen. Haupthandelspartner sind seit langem die USA (über 50 % des Warenaustauschs); daneben spielen Japan, Venezuela und Mexiko beim Import, Deutschland, Nicaragua, Italien und Belgien beim Export eine wesentliche Rolle.
Verkehr:
Ein ausreichendes Verkehrsnetz besteht bisher nur im zentralen Hochland. Wichtigster Verkehrsträger ist die Straße; Costa Rica verfügt über das dichteste Straßennetz (Streckenlänge 1992: 35 500 km) in Zentralamerika.Wichtigste Verbindung ist die »Carretera Interamericana«, die Costa Rica von La Cruz im Nordwesten an der Grenze zu Nicaragua über die Hauptstadt nach Neily im Südosten an der Grenze zu Panama durchquert. Ebenfalls bedeutend ist die Straße Puntarenas-San José-Limón, die die Karibik- mit der Pazifikküste verbindet. Wichtigste Seehäfen sind Puntarenas (Hafen am Pazifischen Ozean), Limón (Hafen am Karibischen Meer) und Caldera; die pazifischen Häfen Quepos und Golfito dienen nur dem Bananenexport. Die wichtigsten Städte des Landes sind durch Fluglinien miteinander verbunden. Costa Rica hat rd. 200 Flughäfen, darunter den internationalen Flughafen »Juan Santamaria« bei San José und die Regionalflughäfen von Liberia, Limón und Pavas.
Nach der Entdeckung der karibischen Küste Costa Ricas durch C. Kolumbus im Jahr 1502 eroberten die Spanier das Landesinnere in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Da keine Edelmetalle entdeckt wurden, schritt die Kolonisation langsam voran und beschränkte sich auf die landwirtschaftliche Erschließung der Region. Wichtigste überregionale Handelsware war der Kakao. Das dünn besiedelte Territorium bildete bis zum Ende der Kolonialzeit ein selbstständiges Gouvernement innerhalb des Jurisdiktionsbezirks des Generalkapitäns und der Audiencia von Guatemala. Nach der Loslösung des Generalkapitanats Guatemala vom spanischen Mutterland (Unabhängigkeitserklärung 15. 9. 1821) gehörte Costa Rica 1823-38 zu den Vereinigten Provinzen Zentralamerikas, verkündete aber nach dem Scheitern der Konföderation seine staatliche Souveränität (14. 11. 1838. Trotz vereinzelter liberaler Reformen veränderten sich nach der Unabhängigkeit die gesellschaftlichen Verhältnisse bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nur zögernd. Um die Macht im Staat rivalisierten die mächtigen Familien des Landes, die ihr Ziel teils mit konstitutionellen, teils mit militärischen Mitteln erreichten. Die Exportwirtschaft erhielt durch Kaffee- und Bananenpflanzungen sowie den Eisenbahnbau Auftrieb. Im Vergleich zu den übrigen zentralamerikanischen Staaten verlief die innere Entwicklung relativ stabil. Ethnischer Gegensätze, regionale Disparitäten und ökonomische Interessenkonflikte spielten in Costa Rica eine untergeordnete Rolle.
Mit einer Ausnahme (1917-19: Militärdiktatur von F. Tinoco Granades, * 1870, ✝ 1931) wurden in der Zeit von 1899 bis 1948 der Präsident und die Volksvertreter in verfassungsmäßigen Wahlen bestimmt. Für die demokratische Ordnung und eine behutsame Reformpolitik traten besonders die liberalen Präsidenten C. González Víquez (1906-10, 1928-32; * 1858, ✝ 1937) und R. Jiménez Oreamuno (1910-14, 1924-28, 1932-36; * 1859, ✝ 1945) ein. Wirtschaftlich geriet Costa Rica in den Bannkreis der USA, v. a. durch Niederlassung amerikanischer Bananenpflanzungsgesellschaften. Präsident R. Calderón Guardia (1940-44; * 1900, ✝ 1970) verbesserte durch Arbeits- und Sozialgesetze die Lage der unteren Schichten. Sein Versuch, nach einer knappen Wahlniederlage 1948 zum zweiten Mal Präsident zu werden, führte zum Bürgerkrieg, in dessen Verlauf J. M. Figueres Ferrer (Präsident 1952-58, 1970-74; * 1906, ✝ 1990) die Oberhand gewann und mit breiter politischer Unterstützung die demokratische Ordnung wieder herstellte. Seitdem lösen sich der von Figueres mitbegründete sozialdemokratische »Partido de Liberación Nacional« (PLN) und konservative Parteienbündnisse in der Regierung ab. Modernisierungen im Agrar- und Industriesektor sowie Verbesserungen der sozialen Verhältnisse zählen seit Ende des Bürgerkriegs zu den wichtigsten innenpolitischen Aufgaben, ihre Bewältigung wird aber durch die hohe Auslandsverschuldung erschwert. Außenpolitisch bemühte sich Costa Rica um Neutralität, jedoch unterstützte der konservative Präsident R. Carazo Odio (1978-82) die sandinistische Befreiungsbewegung in Nicaragua beim Sturz des Diktators A. Somoza. Im darauf folgenden Bürgerkrieg in Nicaragua wahrte Präsident L. A. Monge (PLN, 1982-86) eine neutrale Haltung. Präsident O. Arias Sánchez (PLN, 1986-90) erwarb sich bedeutende Verdienste um den Frieden in der Region. 1990-94 regierte der konservative PUSC unter Präsident R. A. Calderón Fournier), 1994 übernahm wiederum der PLN die Regierung, das Amt des Präsidenten hat J. M. Figueres inne. Seine Amtszeit war von Schwierigkeiten bei der strukturellen Modernisierung von Staatsapparat und Wirtschaft begleitet. Die Wahlen 1998 gewann die PUSC, Staats- und Regierungschef wurde M. A. Rodríguez Echeverría (PUSC). Die Zerstörungen durch den Hurrikan Mitch im Oktober 1998 brachten dem Land erhebliche Rückschläge in Wirtschaft und Infrastruktur. Aus den Präsidentschaftswahlen 2002 ging Abel Pacheco von der regierenden PUSC als Sieger hervor. - In der Außenpolitik spielt Costa Rica nach wie vor als Vermittler bei innerlateinamerikanischen Konflikten eine wichtige Rolle.
T. Altenburg: Wirtschaftl. eigenständige Regionalentwicklung. Fallstudien aus Peripherieregionen C. R.s (1992);
T. Soley Güell: Compendio de historia económica y hacendaria de C. R. (ebd. 21975);
C. Monge Alfaro: Historia de C. R. (ebd. 141976);
L. A. Bird: C. R., the unarmed democracy (London 1984);
M. Brixius: Externe Beeinflussungsfaktoren der Demokratie in C. R. (1993).
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Cọs|ta Ri|ca; - -s: Staat in Mittelamerika.
Universal-Lexikon. 2012.