* * *
Mei|o|se, die; -, -n [griech. mei̓ōsis = das Verringern] (Biol.):
(bei der Zellteilung) in zwei unterschiedlichen Prozessen verlaufende Reduktion des bei der Befruchtung verdoppelten Bestandes an Chromosomen um die Hälfte, um so ihre Zahl pro Zelle konstant zu halten; Reduktionsteilung; Reifeteilung.
* * *
Meiose
[griechisch »das Verringern«, »das Verkleinern«] die, -/-n,
1) Biologie: Meiosis, Reduktionsteilung, Reifeteilung, Teilungsvorgang im Verlauf der Gametenbildung, in dem in zwei aufeinander folgenden Kern- und Zellteilungen die diploide Chromosomenzahl auf die Hälfte, zur haploiden, reduziert wird. Sie kann in einer Zygote (zygotische Meiose), in einer Gametenbildungszelle (gametische Meiose) oder in einer Sporenbildungszelle (intermediäre Meiose) erfolgen. Die Meiose stellt eine der entscheidenden Voraussetzungen für die Evolution der Organismen dar, da hier die freie Kombination von Genen, die auf verschiedenen Chromosomen liegen, und die Rekombination gekoppelter Gene durch Crossing-over erfolgt; dadurch wird gewährleistet, dass in den Produkten der Meiose immer neue Genkombinationen vorliegen.
Typisch für die erste meiotische Teilung (M I) sind die Chromosomenreduktion und die Paarungen zwischen den homologen Chromosomen, eine Voraussetzung für den Austausch von Genen. Die DNA muss vor den beiden meiotischen Teilungen verdoppelt werden, und die Austauschvorgänge bedingen eine im Vergleich zur normalen Zellteilung verlängerte Prophase, die in die folgenden Stadien untergliedert ist: Leptotän: die Chromosomen werden als einzelne, feine Fäden im Zellkern erkennbar. Zygotän: homologe Chromosomen paaren sich abschnittweise durch reißverschlussartiges Zusammenlagern von fadenförmigen Proteinachsen der Chromosomen; es bildet sich eine leiterartige Struktur aus (synaptischer Komplex); die Paarung ist hochspezifisch und erfolgt auch zwischen homologen Chromosomenabschnitten, die auf verschiedenen Chromosomen liegen; die gepaarten homologen Chromosomen werden als Bivalent bezeichnet. Pachytän: Stadium der zunehmenden Verkürzung und Spiralisierung der Chromosomen. Die beiden Schwesterchromatiden eines Chromosoms bilden eine Tetrade mit denen des homologen Chromosoms. Zwischen den homologen Nichtschwesterchromatiden erfolgt der Austausch des genetischen Materials an Verdickungen (Rekombinationsknoten) des synaptischen Komplexes. Die Austauschvorgänge zwischen Nichtschwesterchromatiden bilden das Crossing-over und sind morphologisch als Chiasmata zu erkennen. Diplotän: Trennung der homologen Chromosomen bis auf den Bereich der Chiasmata; in Eizellen kann dieses Stadium Monate oder Jahre andauern, da in dieser Phase Chromosomen dekondensieren und RNA-Synthese stattfindet, um Speichermaterial für die Eizelle bereitzustellen. Diakinese: Kontraktion der Chromosomen; Auflösung der Kernhülle und Aufbau des Spindelapparates zur Verteilung der Chromosomen auf die Tochterzellen.
Auf die meiotische Prophase folgen die Metaphase und Anaphase der ersten meiotischen Teilung und, unterbrochen durch ein kurzes, unterschiedlich ausgeprägtes Ruhestadium (Interkinese), die zweite meiotische Teilung (M II), die ähnlich wie eine normale Zellteilung abläuft. Am Ende der zweiten meiotischen Teilung sind vier haploide Zellen entstanden, die sich im männlichen Geschlecht zu vier funktionsfähigen Gameten (Spermatozoen) entwickeln, während im weiblichen Geschlecht eine haploide Eizelle und drei nicht funktionsfähige Pol- oder Richtungskörper entstehen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
Chromosomen · Gene · Nukleinsäuren · Rekombination · Zellteilung
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Zellteilung (Meiose)
* * *
Mei|o|se, die; -, -n [griech. meíōsis = das Verringern] (Biol.): (bei der Zellteilung) in zwei unterschiedlichen Prozessen verlaufende Reduktion des bei der Befruchtung verdoppelten Bestandes an Chromosomen um die Hälfte, um so ihre Zahl pro Zelle konstant zu halten; Reduktionsteilung; Reifeteilung.
Universal-Lexikon. 2012.