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Neologie
Neo|lo|gie 〈f. 19
I 〈unz.; Theol.〉 aufklärerische, rationalistische Richtung der evang. Theologie des 18. Jh., die die theol. Lehre den Erkenntnissen der damaligen Wissenschaften anzupassen suchte
II 〈zählb.; veraltetNeuerung, bes. sprachl. Neubildung
[<grch. neos „neu“ + logos „Wort, Rede, Kunde“]

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Neologie
 
[zu griechisch lógos »Wort«, »Rede«, »Vernunft«] die, -, von der Aufklärung geprägte Richtung innerhalb der deutschen evangelischen Theologie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Ziel der Neologen war, die Erkenntnisse der Wissenschaft in die Theologie (im Sinne der historischen Exegese besonders in die Bibelwissenschaft) einzubringen und eine dem Anspruch des Rationalismus genügende Dogmatik zu entwickeln. Zu den Hauptvertretern zählen Johann Joachim Spalding (* 1714, ✝ 1808), Johann August Ernesti (* 1707, ✝ 1781) und J. S. Semler.
 
Literatur:
 
E. Hirsch: Gesch. der neueren ev. Theologie, Bd. 4 (3 1964, Nachdr. 1984);
 
Profile des neuzeitl. Protestantismus, hg. v. F. W. Graf, Bd. 1 (1990).
 

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Ne|o|lo|gie, die; -, -n [↑-logie]: 1. Neuerung (bes. auf religiösem od. sprachlichem Gebiet). 2. <o. Pl.> aufklärerische Richtung der evangelischen Theologie des 18. Jh.s, die die kirchliche Überlieferung rein historisch deutete, ohne die Offenbarung selbst zu leugnen.

Universal-Lexikon. 2012.