Os|zil|la|tor 〈m. 23; Phys.〉
1. 〈i. w. S.〉 schwingendes System
2. 〈i. e. S.〉 Gerät zum Erzeugen von (elektromagnet.) Schwingungen
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Gerät zur Erzeugung von [elektrischen] Schwingungen.
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I Oszillator
der, -s/...'toren,
1) Elektronik: Schaltung (auch ein Gerät, das eine solche enthält), mit der man elektrische Schwingungen erzeugen kann. Ein Oszillator ist eine mitgekoppelte Linearschaltung, die im Prinzip aus einem Verstärker mit einem frequenzabhängigen Rückkopplungsnetzwerk besteht; im einfachsten Fall oder bildlich ausgedrückt: ein Schwingkreis, der mithilfe eines Verstärkers entdämpft wird.
Wenn die Eingangsspannung des Verstärkers U1 ist und seine Ausgangsspannung, die auch am Eingang des Rückkopplungsnetzwerks anliegt, U2, dann gilt zwischen beiden die Beziehung U2 = A · U1, wenn A der Verstärkungsfaktor ist (durch den Unterstrich werden die Größen als komplex gekennzeichnet). Bei der Verstärkung tritt eine parasitäre Phasenverschiebung α auf. - Oszillatoren werden in Sendern, Rundfunk- und Fernsehempfängern, Messgeneratoren u. a. verwendet. Je nach Art des Rückkopplungsnetzwerks spricht man von LC-Oszillator (z. B. Meißner-Oszillator, Huth-Kühn-Oszillator; Dreipunktschaltung), RC-Oszillator (Wien-Robinson-Oszillator) und Quarzoszillator (Clapp-Oszillator, Pierce-Oszillator), nach der Kurvenform der Schwingung z. B. von Sinusoszillator, Rechteck- oder Sägezahngenerator. (Generator)
2) Physik: schwingungsfähiges physikalisches System (Schwingung), im einfachsten Fall ein um seine Gleichgewichtslage schwingender Massenpunkt (z. B. Pendel, Dipol). Wird der Schwingungszustand durch zeitliche Änderung nur einer einzigen physikalischen Größe beschrieben, so liegt ein linearer Oszillator vor. Ein wichtiger Spezialfall ist der harmonische Oszillator.
II
Oszillator
[lat. »Schwingender«] der, in der EDV eine elektronische Schaltung, die Schwingungen erzeugt. Oszillatoren spielen v. a. zur Klangerzeugung bei elektronischen Musikinstrumenten wie Synthesizern eine Rolle. Die Klangerzeuger bei Soundkarten, Musikcomputern und neueren elektronischen Instrumenten nennt man ebenfalls Oszillatoren, obwohl in diesen Geräten gar keine Schwingungen erzeugt werden. Vielmehr werden die Schwingungsformen der Klänge digital errechnet und dann über einen Digital-Analog-Wandler in Audiosignale umgeformt.
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Universal-Lexikon. 2012.