Pa|ru|sie 〈f. 19; unz.〉
1. 〈Rel.〉 Wiederkunft Christi zum Jüngsten Gericht
2. 〈Philos.; bei Plato〉 Gegenwart der Ideen in den Dingen
[<grch. parusia „Gegenwart, Anwesenheit“]
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Pa|r|u|sie, die; - [griech. parousi̓a] (christl. Rel.):
Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag.
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Parusie
[griechisch »Gegenwart«, »Ankunft«] die, -,
1) Philosophie: die ständig wechselnde Gegenwart der Ideen in den wahrnehmbaren Dingen (Platon, Aristoteles).
2) Theologie: die auf die Ankunft eines endzeitlichen Herrschers (Messias, Menschensohn) oder auf das Kommen des »Reiches Gottes« gerichtete Hoffnung der frühchristlichen Gemeinden. Im Anschluss an Vorstellungen aus der jüdischen Apokalyptik und die Verkündigung Jesu deutete die christliche Urgemeinde Kreuzigung und Auferstehung Jesu als Anfang des Abbruchs der Geschichte. Die Vollendung sah sie in der unmittelbar bevorstehenden, plötzlich eintretenden Parusie des zu Gott erhöhten Christus als eschatologischer Richter der Welt (Naherwartung). Das Ausbleiben der Parusie (Parusieverzögerung) und die damit verbundene Enttäuschung verursachten eine tiefe Krise, der die zweite Generation der Christen mit einer »konsequenten Eschatologie« (A. Schweitzer) begegnete. Die Ansage der nicht datierbaren, aber bevorstehenden Parusie und die Spannung zwischen eschatologischer Freiheit (deutlich in Galaterbrief 3, 28) und Bindung an die Welt ist ein konstitutives Element der neutestamentlichen Verkündigung.
O. Cullmann: Heil als Gesch. (21967);
E. Grässer: Das Problem der P.-Verzögerung in den synopt. Evangelien u. in der Apostelgesch. (31977);
W. Radl: Ankunft des Herrn (1981);
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Pa|ru|sie, die; - [griech. parousía]: 1. (christl. Rel.) Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag. 2. (Philos.) Anwesenheit, Gegenwart, Dasein der Ideen in den Dingen.
Universal-Lexikon. 2012.