Phos|gen 〈n. 11; unz.; Chem.〉 giftiges, farbloses Gas, chem. Kampfstoff, wichtige Chemikalie für zahlreiche Synthesen [<grch. phos „Licht“ + gennan „erzeugen“, eigtl. „durch Licht erzeugt“]
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Phos|gen [↑ phos- (1) u. ↑ -gen (wegen der Herst. aus CO u. Cl2 im Sonnenlicht)], das; -s; Syn.: (veraltet:) Kohlensäuredichlorid, Kohlenoxid[di]chlorid, (systematisch:) Carbonyldichlorid: O=CCl2; von IUPAC nicht empfohlener Trivialname für das farblose, süßlich-muffig riechende, giftige, leicht verflüssigbare Gas, Sdp. 7,6 °C, das aufgrund seiner Reaktionsbereitschaft für org. Synthesen, insbes. zur Herst. von Isocyanaten, viel eingesetzt wird. Im 1. Weltkrieg diente P. auch als Kampfstoff.
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Phos|gen, das; -s [engl. phosgene, zu griech. phõs = Licht u. engl. -gene < griech. -gene̅̓s, ↑ -gen]:
farbloses, sehr giftiges Gas mit charakteristischem, muffigem Geruch.
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Phosgen
[englisch, zu griechisch phõs »Licht«], Carbonyldichlorid, Kohlenoxidchlorid, COCl2, farbloses, äußerst giftiges Gas (MAK-Wert 0,4 mg/m3 beziehungsweise 0,1 ppm) mit süßlichem bis muffigem Geruch, das bei Belichtung eines Gemisches von Kohlenmonoxid und Chlor entsteht und technisch durch Umsetzung von Kohlenmonoxid mit Chlor an Holzkohle als Katalysator hergestellt wird. Phosgen ist sehr reaktionsfähig und wird zur Erzeugung von Zwischenprodukten für Arzneimittel, Farbstoffe, Kunststoffe (besonders von Diisocyanaten für Polyurethane) u. a. verwendet. Im gewerblichen Bereich kann Phosgen durch Zersetzung von Halogenkohlenwasserstoffen bei Kontakt mit offenen Flammen oder glühendem Metall (z. B. beim Schweißen) frei werden. - Phosgen wurde im Ersten Weltkrieg als Grünkreuzkampfstoff eingesetzt.
Bei Einatmen von Phosgen kommt es nach mehrstündiger Latenzzeit zu einer Schädigung des Lungenepithels und gegebenenfalls zu einem tödlichen Lungenödem. Behandlung durch hoch dosierte Zufuhr von Hexamethylentetramin (oral und intravenös) in der Latenzphase, um die Entstehung eines Lungenödems zu verhindern.
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Universal-Lexikon. 2012.