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Porter
Pọr|ter 〈m. 3starkes engl. Bier [engl.; zu porter „Lastenträger“ (da es früher bes. von diesen getrunken wurde)]

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Pọr|ter, der; auch, bes. österr.: das; -s, - [engl. porter, wohl gek. aus: porter's beer, eigtl. = Dienstmannsbier; weil es früher bevorzugt von Dienstmännern getrunken wurde]:
dunkles, obergäriges [englisches] Bier.

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I
Pọrter
 
[englisch, wohl gekürzt aus porter's beer, eigentlich »Dienstmannsbier«] der, auch (besonders österreichisch) das, -s, ein englisches, dunkelbraunes obergäriges Bier mit 12 % Stammwürzegehalt. Deutscher Porter hat einen Stammwürzegehalt von 18 %, er entspicht dem englischen Stout.
 
II
Porter
 
['pɔːtə],
 
 1) Cole, amerikanischer Komponist, * Peru (Indiana) 9. 6. 1891, ✝ Santa Monica (Calif.) 15. 10. 1964; studierte u. a. bei V. d'Indy in Paris. Porter, der auch seine Texte selbst verfasste, gilt neben I. Berlin und G. Gershwin als einer der bedeutendsten Musicalkomponisten Amerikas (u. a. »Paris«, 1928; »Jubilee«, 1935; »Let's face it«, 1941; »Kiss me, Kate«, 1948, nach Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung«; »Can-Can«, 1953). Viele seiner Songs (»Night and day«, »Begin the beguine«, »I get a kick out of you«, »I've got you under my skin«) sind Evergreens geworden und gehören zum Grundrepertoire des Jazz.
 
 2) Sir (seit 1972) George, britischer Chemiker, * Stainforth (Metropole County South Yorkshire) 6. 12. 1920; ab 1955 Professor in Sheffield, seit 1966 Professor und Direktor der Royal Institution in London. Arbeitete v. a. über Reaktionskinetik, Photochemie und freie Radikale; er entwickelte mit R. G. W. Norrish spektroskopisches Verfahren zur Untersuchung schnell ablaufender chemischer und biochemischer Reaktionen. Hierfür erhielt er mit Norrish und M. Eigen 1967 den Nobelpreis für Chemie.
 
 3) Hal, australischer Schriftsteller, * Melbourne 16. 2. 1911, ✝ ebenda 29. 9. 1984. Seine Kurzgeschichten gelten als Meisterwerke des geschliffenen literarischen Stils und wenden sich oft dem Leben im ländlichen Australien zu, das er mit atmosphärischer Dichte schildert; sie behandeln jedoch auch kosmopolitische Themen. Seine dreibändige Autobiographie gewinnt in der Reflexion über Zufall, Zeit, Erinnerung und Wahrheit eine philosophische Dimension (»The watcher on the cast-iron balcony«, 1963; »The paper chase«, 1966; »The extra«, 1975).
 
Weitere Werke: Romane: A handful of pennies (1958); The tilted cross (1961); The right thing (1971).
 
Kurzgeschichten: A bachelor's children (1962); The cats of Venice (1965); Mr. Butterfry and other tales of New Japan (1970); Fredo Fuss love life (1974); The clairvoyant goat and other stories (1981).
 
 4) Katherine Anne, amerikanische Schriftstellerin, * Indian Creek (Texas) 15. 5. 1890, ✝ Silver Spring (Maryland) 18. 9. 1980; nach längeren Aufenthalten in Mexiko und Europa Dozentin an verschiedenen Universitäten. Ihre Kurzgeschichten spielen oft im texanisch-mexikanischen Grenzgebiet, reflektieren eigene Erfahrungen und zeichnen sich durch genaue psychologische Charakterisierung und geschliffene Prosa aus. Ihr bekanntestes Werk, der Roman »Ship of fools« (1962; deutsch »Das Narrenschiff«; verfilmt), entwirft anhand einer Schiffsreise von Veracruz nach Bremerhaven im Jahre 1931 ein ironisierendes und allegorisierendes Bild menschlicher Beziehungen vor dem Hintergrund der Verhältnisse in Deutschland.
 
Weitere Werke: Kurzgeschichten: Flowering Judas (1930; deutsch Unter heißem Himmel; auch unter dem Titel Blühender Judasbaum); Pale horse, pale rider (1939; deutsch Fahles Pferd und fahler Reiter; auch unter dem Titel Das dunkle Lied); The leaning tower (1944; deutsch Der schiefe Turm; auch unter dem Titel Das letzte Blatt).
 
Essays: The days before (1952; deutsch Was vorher war).
 
Ausgaben: The collected essays and occasional writings (Neuausgabe 1970); Collected stories (Neuausgabe 1985).
 
Literatur:
 
K. A. P. A collection of critical essays, hg. v. R. P. Warren (Englewood Cliffs, N. J., 1979);
 J. Givner: K. A. P.: A life (Neuausg. London 1983);
 
K. A. P., hg. v. H. Bloom (New York 1986);
 W. u. G. Hendrick: K. A. P. (Neuausg. Boston, Mass., 1988);
 D. H. Unrue: Understanding K. A. P. (Columbia, S. C., 1988).
 
 5) Peter Neville Frederick, englischer Lyriker australischer Herkunft, * Brisbane 16. 2. 1929; schrieb zunächst sozialsatirische, später formal komprimierte und intellektuell-reflexive Gedichte, die u. a. die Verantwortung des Dichters gegenüber der Kunst und der Gesellschaft behandeln. Die Sammlung »The cost of seriousness« (1978) ist eine Auseinandersetzung mit dem Tod.
 
Weitere Werke: Lyrik: Once bitten, twice bitten (1961); Poems, ancient and modern (1964); The last of England (1970); Living in a calm country (1975); English subtitles (1981); Collected poems (1983); The automatic oracle (1987); Possible words (1989); The chair of Babel (1992); Millennial fables (1994).
 
Ausgabe: A Porter selected. Poems 1959-1989 (1989).
 
Literatur:
 
B. Bennett: Spirit in exile. P. P. and his poetry (Oxford 1991).
 
 6) Rodney Robert, britischer Biochemiker, * Newton-le-Willows (County Lancashire) 8. 10. 1917, ✝ Winchester 7. 9. 1985; 1960-67 Professor an der Saint Mary's Hospital Medical School der Londoner Universität, danach in Oxford. Porter befasste sich besonders mit der Strukturanalyse der an der Immunabwehr beteiligten Antikörper. Unabhängig von G. M. Edelman, mit dem er 1972 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt, wies Porter nach, dass das Molekül eines Antikörpers aus zwei Kettenpaaren aufgebaut ist.
 
 7) William Sidney, eigentlicher Name des amerikanischen Schriftstellers O. Henry.

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Pọr|ter, der; auch, bes. österr.: das; -s, - [engl. porter, wohl gek. aus: porter's beer, eigtl. = Dienstmannsbier; weil es früher bevorzugt von Dienstmännern getrunken wurde]: dunkles, obergäriges [englisches] Bier.

Universal-Lexikon. 2012.