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Ptolemäer
Pto|le|mä|er 〈m. 3Angehöriger einer ägypt. Herrscherfamilie (323-30 v. Chr.)

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Ptolemäer
 
[nach dem Herrschernamen Ptolemaios], Ptolemaier, Lagiden [nach Lagos, dem Vater Ptolemaios' I.], die makedonische Dynastie, die seit dem Tod Alexanders des Großen Ägypten beherrschte (323-30 v. Chr.) und von diesem Kern aus das Ptolemäerreich errichtete. Ihre Herrschaft bedeutete innenpolitisch die Fortführung der alten sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, jedoch bei verstärkter Zentralisierung von Landbesitz, Einkünften und Staatsverwaltung in königlicher Hand mithilfe einer griechischen Bürokratie. Umfassende staatliche Monopolwirtschaft und zielbewusste Förderung von Produktion sowie Handel (Ausbau der Residenz Alexandria zum Wirtschaftszentrum des Mittelmeerraumes, Expeditionen zur Erschließung von Seewegen und von Materialquellen besonders in Innerafrika) verstärkten die Einflussmöglichkeiten der Ptolemäer in außerägyptischen Ländern. Die Errichtung großer Kulturinstitutionen in Alexandria machten es zum wichtigsten Zentrum hellenistischer Bildung und Wissenschaft (alexandrinisches Zeitalter). Außenpolitisch folgte auf eine maßvolle Expansion bis etwa zur Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. (Ptolemäerreich) eine Periode der Schwäche, die zur Anlehnung an Rom führte und etwa seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. den Fortbestand des Reiches in römisches Belieben stellte. Dynastie und Reich endeten 30 v. Chr. mit dem Tod Kleopatras und ihres Sohnes (Kaisarion).
 
Literatur:
 
A. Bouché-Leclercq: Histoire des Lagides, 4 Bde. (Paris 1903-07, Nachdr. Aalen 1978);
 T. C. Skeat: The reigns of the Ptolemies (München 21969);
 H. Bengtson: Griech. Gesch. (71986).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Ägypten zur Zeit der Pharaonen
 
Hellenismus: Griechische Zivilisation weltweit
 

Universal-Lexikon. 2012.