Sọn|nen|kult 〈m. 1〉 Kult, bei dem die Sonne als göttl. Wesen verehrt wird, so bei den Inka od. den Azteken
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Sọn|nen|kult, der (Rel.):
Verehrung der Sonne als göttliches Wesen.
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Sonnenkult,
Religionswissenschaft: die kultische Verehrung der Sonne. Der Sonnenkult gehört in den Bereich der Astralmythologie und steht in enger Beziehung zur mythologischen Deutung des Lichtes und des Lebensprozesses. In vielen Religionen gilt die Sonne als Leben spendende Macht, deren Lauf kultisch aufrechterhalten beziehungsweise rituell begangen werden muss. V. a. die Sonnenwenden und der Stand der Sonne in den Wendekreisen bilden die kultischen Festzeiten schlechthin. Auch wird die Sonnenscheibe häufig zu einem beherrschenden Kultsymbol (Indien, Japan, Mexiko, Indogermanen, Ägypten) oder selbst als Gottheit personifiziert. Bekannte Sonnengottheiten sind der indische Surya, der sumerische Utu und der babylonische Schamasch. Im alten Ägypten wurde Re als Sonnengott verehrt, unter Amenophis IV. (Echnaton) der Gott Aton. Dem griechischen Helios entsprach der römische Sol, dessen Kult in der Kaiserzeit zum Teil in Verschmelzung mit dem syrischen Elagabal als Sol invictus, Sol aeternus (»ewige Sonne«) und Sol divinus (»göttliche Sonne«) weit verbreitet war. Im alten Mexiko wurde Tonatiuh von den Azteken als Sonnengott verehrt; auch Itzamná, der Hauptgott der Maya, trug solare Züge. Im Pantheon der Inka nahm der Sonnengott Inti den ersten Platz ein. - Bekannte Sonnengöttinnen sind die baltische Saule, die japanische Amaterasu, die hurritische Hepat und die südarabischen Schams.
Troels-Lund: Himmelsbild u. Weltanschauung im Wandel der Zeiten (51929);
H. von Stietencron: Ind. Sonnenpriester (1966);
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Sọn|nen|kult, der (Rel.): Verehrung der Sonne als göttliches Wesen.
Universal-Lexikon. 2012.