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Weltanschauung
Ideologie; Wertauffassung; Weltsicht; Grundeinstellung; Philosophie (fachsprachlich); Lebensansicht; Weisheitsliebe; Glaube; Weltauffassung; Weltbild

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Welt|an|schau|ung ['vɛlt|anʃau̮ʊŋ], die; -, -en:
bestimmte Art, die Welt, die Natur und das Wesen des Menschen zu begreifen:
sie hat eine religiös bestimmte Weltanschauung.
Syn.: Denkart, Denkweise, Einstellung, Geist, Gesinnung, Ideologie, Mentalität.

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Wẹlt|an|schau|ung 〈f. 20Art u. Weise, wie jmd. die Welt u. ihren Sinn sowie sein Dasein betrachtet u. beurteilt

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Wẹlt|an|schau|ung , die [18. Jh., urspr. = subjektive Vorstellung von der Welt]:
Gesamtheit von Anschauungen, die die Welt u. die Stellung des Menschen in der Welt betreffen:
eine idealistische, marxistische W.;
seine W. verbietet es ihm, Gewalt anzuwenden;
Gewaltanwendung ist gegen seine W.

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Welt|anschauung,
 
von I. Kant in der »Kritik der Urteilskraft« in die philosophische Diskussion eingeführter Begriff, der die persönliche Zusammenfassung der Unendlichkeit der durch die Sinne erfassten Welt bezeichnet. Der Begriff Weltanschauung unterlag seitdem zahlreichen Veränderungen und dient heute als Sammelbezeichnung für alle religiösen, ideologischen, nationalökonomischen, politischen u. a. Leitauffassungen vom Leben und von der Welt als einem Sinnganzen sowie zur Deutung des persönlichen und gemeinschaftlichen Standortes für das individuelle Lebensverständnis. Der bisweilen relativistisch verwendete Begriff Weltanschauung wird von manchen Weltanschauungsrichtungen abgelehnt, weil sie selbst nicht unter die Vielzahl der Weltanschauung gerechnet werden wollen, sondern einen Absolutheitsanspruch erheben. Weltanschauungen sind keine wissenschaftliche Systeme, sondern Deutungsauffassungen in der Form persönlicher Überzeugungen von der Grundstruktur, Modalität und Funktion des Weltganzen. Sofern Weltanschauungen Vollständigkeit anstreben, gehören dazu Menschen- und Weltbilder, Wert-, Lebens- und Moralanschauungen. Früher wurde versucht, individuelle Weltanschauungstypen aufzustellen (z. B. von E. Spranger, W. Dilthey), heute werden Unterscheidungen nach den wichtigsten sechs Leitprinzipien der Weltanschauung vorgezogen: das Individuum (z. B. Humanismus), die Gemeinschaft (z. B. Sozialismus), die Zukunft (Leben der Nachkommen; utopische Weltanschauung), Allmacht (z. B. die Religionen), die Tat (z. B. Materialismus, Anarchismus), die Wirklichkeit (z. B. Pragmatismus, Monismus). Viele Weltanschauungen unterliegen derzeit einer Krise hinsichtlich ihrer Kohärenz und Überzeugungskraft, was zu einer Bewegung hin zu »privaten Weltanschauungen geführt hat «, die sich aus Bruchstücken der unterschiedlichsten Weltanschauungen zusammensetzen. Auf individuelle Motivationen und Orientierungen gegründete Wertordnungen werden sinnstiftend zur Lebensanschauung. Geblieben ist dabei das Bedürfnis nach »geistiger Geborgenheit« vermittels weltanschaulicher Erklärungen, durch Hilfestellungen und Beistand in der Lebensbewältigung, besonders in »Grenzsituationen« (K. Jaspers).
 
Literatur:
 
Hans Meyer: Gesch. der abendländ. Weltanschauung, 6 Bde. (1947-50);
 A. Busemann: Weltanschauung in psycholog. Sicht (1967);
 E. Spranger: Philosophie u. Psychologie der Religion (1974);
 
Kursbuch der Weltanschauung (1981);
 H. Benesch: Warum Weltanschauung (Neuausg. 1990);
 W. Dilthey: Ges. Schr., Bd. 8: W.-Lehre (61991);
 K. Jaspers: Psychologie der W. (Neuausg. 21994).

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Wẹlt|an|schau|ung, die [urspr. = subjektive Vorstellung von der Welt]: Gesamtheit von Anschauungen, die die Welt u. die Stellung des Menschen in der Welt betreffen: eine idealistische, marxistische W.; seine W. verbietet es ihm, Gewalt anzuwenden; Denn -en des 20. Jahrhunderts begnügen sich nicht damit, subjektive Anschauungen der Welt zu sein (profil 46, 1983, 10); politisch dagegen verfocht er eine durch und durch verbrecherische W. (Weber, Tote 193).

Universal-Lexikon. 2012.