ma|g|ne|ti|sches Di|pol|mo|ment, ma|g|ne|ti|sches Mo|mẹnt: ↑ Dipolmoment (2).
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magnetisches Momẹnt,
das magnetische Dipolmoment eines Magneten, definiert durch das in einem homogenen Magnetfeld im Vakuum auf den Magneten wirkende Drehmoment MD. Da zur Angabe des Magnetfeldes im leeren Raum entweder die magnetische Flussdichte B oder die magnetische Feldstärke H verwendet wird, kann das magnetische Moment gemäß 1) MD = μ × B oder 2) MD = m × H definiert werden. Das Drehmoment ist maximal, wenn das magnetische Moment senkrecht zum Magnetfeld steht; bei dieser Orientierung gilt für die Beträge 1) μ = MD / B (Einheit: A · m2) und 2) m = MD / H (Einheit: Wb · m). Nach der ersten Definition ist das magnetische Moment das Volumenintegral der magnetische Polarisation J:
nach der zweiten Definition das Volumenintegral der Magnetisierung M:
Zur Unterscheidung wird das magnetische Moment im ersten Fall auch als elektromagnetisches Moment (oder amperesches magnetisches Moment) bezeichnet, im zweiten Fall als magnetisches Dipolmoment im engeren Sinn (oder coulombsches magnetisches Moment). - Ursprünglich wurde das magnetische Moment in Analogie zum elektrischen Dipolmoment als das Produkt aus magnetischer Polstärke und Abstand der Pole eines magnetischen Dipols definiert. Da aber keine magnetische Ladungen oder Monopole existieren, verzichtete man auf diese Definition.
Die magnetischen Momente der Atome (Atomhülle) rühren vom Bahndrehimpuls und/oder Eigendrehimpuls (Spin) der Elektronen her (Atommoment). Die Quantenmechanik zeigt, dass magnetische Momente in atomaren Systemen stets an die Existenz von Drehimpulsen gekoppelt sind (Bahnmagnetismus, Landé-Faktor). Atomkerne und Elementarteilchen, die einen von null verschiedenen Spin besitzen, verfügen auch über ein magnetisches Moment, dessen Achse in der Spinrichtung liegt (Kernmomente). Die magnetischen Momente von Protonen, Neutronen und Atomkernen (Naturkonstanten, Tabelle) lassen sich z. B. mit der Atomstrahlresonanzmethode oder durch NMR-Spektroskopie bestimmen. Als Einheit des atomaren magnetischen Moments wird das bohrsche Magneton verwendet, als Einheit der Kerndipolmomente das Kernmagneton (Magneton).
Universal-Lexikon. 2012.