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Betastrahlung
Be|ta|strah|lung, β-Strah|lung, die (Kernphysik):
Strahlung (1 b) von Betastrahlen.

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Betastrahlung,
 
β-Strahlung, ursprünglich nur Bezeichnung für eine der drei bei der natürlichen Radioaktivität auftretenden Strahlenarten (neben der Alphastrahlung und der Gammastrahlung), und zwar für diejenige, die aus energiereichen, schnellen Elektronen besteht; heute allgemeiner jede stark ionisierende Teilchenstrahlung, die beim radioaktiven Betazerfall bestimmter natürlicher oder künstlicher Radionuklide, den Betastrahlern, auftritt und aus elektrisch geladenen Betateilchen, entweder Elektronen (e-, β-) oder Positronen (e+, β+), mit Energien bis zu mehreren Megaelektronvolt (MeV) besteht, die von den zerfallenden Atomkernen der Betastrahler emittiert werden. Die Betastrahlung, deren Intensität wie bei allen radioaktiven Zerfällen nach einem exponentiellen Zerfallsgesetz entsprechend einer bestimmten, für den emittierenden Betastrahler charakteristische Halbwertszeit abnimmt, besitzt ein kontinuierliches Energiespektrum, das Betaspektrum, mit einer ebenfalls für den Betastrahler charakteristische Maximalenergie. Daneben gibt es auch Betastrahlung, die aus Konversionselektronen (innere Konversion) besteht und ein diskretes Energiespektrum aufweist.
 
Die durch elektrische und magnetische Felder ablenkbare und mit Betaspektrometern in ihrer Energie- und Impulsverteilung analysierbare Betastrahlung schwärzt fotograf. Schichten, ionisiert durch Bildung von Sekundärelektronen (Deltastrahlen) und regt Leuchtstoffe zur Fluoreszenz an. Ihre Reichweite beträgt in Luft bis zu mehreren Metern, in festen Stoffen höchstens einige Millimeter, in Abschirmstoffen sehr viel weniger; sie ist aber meist von Gammastrahlung begleitet, die eine wesentlich größere Reichweite beziehungsweise Eindringtiefe hat. Betastrahlung kann je nach ihrer Intensität verschieden starke Strahlenschädigungen im menschlichen Körper hervorrufen, wird aber auch zu strahlentherapeutischen u. a. Zwecken eingesetzt (Betastrahler). Da sie aus geladenen Teilchen besteht, bildet sie beim Durchgang durch Materie Ionen, sodass die Teilchenspuren mit Nebel-, Blasen- und Funkenkammern sowie in Kernspuremulsionen sichtbar gemacht werden können. Zum Nachweis dienen außerdem Ionisationskammern, Zählrohre u. a. Teilchendetektoren.

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Be|ta|strah|lung, β-Strah|lung, die (Kernphysik): Strahlung (b) von Betastrahlen.

Universal-Lexikon. 2012.