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Curaçao
1Cu|ra|çao [kyra'sa:o ]; -s:
Insel der Antillen.

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I
Curaçao
 
[kyra'saːo] der, -(s)/-s, in vielen Farben hergestellter, als »Triple Sec« klarer Fruchtaromalikör, aromatisiert mit Auszügen aus den Schalen der Curaçaopomeranze (Citrus aurantium var. curassariensis) und feinen Gewürzen; v. a. für Cocktails.
II
Curaçao
 
[kura'sao, kyraː'sɔu̯], die größte Insel der Niederländischen Antillen (Inseln unter dem Winde), vor der Nordküste von Venezuela, 444 km2, (1993)146 800 Einwohner; Hauptstadt (zugleich die der Niederländischen Antillen) ist Willemstad. - Curaçao besteht aus kreidezeitlichem Grundgebirge (bis 375m über dem Meeresspiegel) mit randlichen Kalküberdeckungen und Korallenriffen; das Klima ist tropisch (Jahresmittel 27 ºC) und sehr trocken (Jahresniederschlag 500 mm); spärliche Vegetation aus Kakteen, Agaven und Dornsträuchern. Wirtschaftlich bedeutend sind eine venezolanische Raffinerie, der Tourismus und Offshorebanken. Die Bevölkerung (meist Schwarze und Mulatten, wenige Weiße) spricht Niederländisch, in der Mehrzahl aber Papiamento, ein Kreol mit portugiesischen, spanischen, englischen, niederländischen und afrikanischen Einflüssen.
 
Geschichte:
 
Curaçao wurde um 1499 von Alonso de Ojeda entdeckt und 1527 von den Spaniern besetzt. 1634 kam die Insel unter die Verwaltung der niederländischen Westindischen Kompanie. Im 17. und 18. Jahrhundert war Curaçao wichtiger Umschlagplatz für Schmuggelwaren und Sklaven. Die Zuckerwirtschaft endete im vorigen Jahrhundert, die Sklaverei wurde 1863 aufgehoben. 1954 wurde Curaçao Teil der selbst verwalteten Antillen-Föderation im Königreich der Niederlande. Die Unabhängigkeit wurde 1993 durch Volksentscheid abgelehnt.
 
Literatur:
 
C. C. Goslinga: A short history of the Netherlands Antilles and Surinam (Den Haag 1979);
 J. P. de Palm: Encyclopedie van de Nederlandse Antillen (Zutpehn 21985).

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1Cu|ra|çao [kyra'sa:o]; -s: Insel der Antillen.

Universal-Lexikon. 2012.