* * *
Ried 〈n. 11〉
1. = Schilf (2)
2. = Moor
[<ahd. (h)riot, engl. reed <germ. *hreuca-; zu idg. *kreut- „schütteln, schwingen, lebhaft bewegen“]
* * *
a) Gesamtheit von Riedgräsern u. Schilf:
das R. rauscht;
mit R. bestandene Teiche;
b) mit 1Ried (a) bewachsenes, mooriges Gebiet:
im R. spazieren gehen.
2Ried, die; -, -en, Riede, die; -, -n [mhd. riet = gerodetes Stück Land, zu: rieten = ausrotten] (österr.):
Nutzfläche in den Weinbergen.
* * *
I Ried,
1) Biologie: auf durchnässtem Moorboden wachsende Sumpfformationen, z. B. holarktische Niedermoorsümpfe und Großseggenriede, aber auch die Formationen der Everglades in Florida sowie tropischer Riedsümpfe der Seen, Fließ- und Brackwasser. (Moor)
Ried,
Rieth, Ryed, Benedikt, auch Meister Bẹnedikt, Steinmetz und Baumeister, * Piesting (bei Wiener Neustadt) (?) um 1454, ✝ Prag 30. 10. 1534; in Prag erstmals 1489 nachweisbar. Ried nahm am Wiederaufbau der böhmischen Kirchen und Schlösser nach den Hussitenkriegen teil und war auch in Sachsen und Schlesien tätig. In Prag schuf er v. a. den kühn gewölbten Wladislawsaal (1486-1502) im Königspalast auf dem Hradschin, ferner das königliche Oratorium im Sankt-Veits-Dom (1490-93). Von ihm stammt auch der Entwurf zum oberen Teil des Langhauses (ausgeführt zwischen 1512 und 1536) und zum Mittelschiffgewölbe (ausgeführt 1540-48) der Sankt-Barbara-Kirche in Kuttenberg. - Ried knüpfte an die Tradition der süddeutschen Spätgotik an, setzte sich aber auch mit den wohl in Ungarn empfangenen Eindrücken der italienischen Renaissance auseinander.
* * *
1Ried, das; -[e]s, -e [mhd. riet, ahd. (h)riot, urspr. wohl = das Sichschüttelnde, Schwankende]: a) Riedgräser u. Schilf: das R. rauscht; mit R. bestandene Teiche; b) mit Ried (a) bewachsenes, mooriges Gebiet: im R. spazieren gehen.
————————
Universal-Lexikon. 2012.