Ober|hau|sen:
Stadt im Ruhrgebiet.
* * *
Oberhausen,
kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen, 30 m über dem Meeresspiegel, im westlichen Ruhrgebiet, nördlich der Ruhr und beiderseits von Emscher und Rhein-Herne-Kanal, 222 300 Einwohner; Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie; Stranski-Institut für Metallurgie, Bodenschutzzentrum des Landes Nordrhein-Westfalen; Theater, Ludwig Galerie Schloss Oberhausen (v. a. Kunst des 20. Jahrhunderts), Rheinisches Industriemuseum, Tennismuseum; Stadion Niederrhein. Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen finden jährlich seit 1955 statt (zunächst »Westdeutschen Kurzfilmtage«). Der einst bedeutende Steinkohlenbergbau wurde 1992 eingestellt. Nur noch wenige Stahl- und Walzwerke sind in Betrieb; heute herrschen Stahl-, Maschinen-, Fahrzeug- und Kraftwerksbau vor; daneben chemische Industrie.
Das für die Stadt namengebende Schloss Oberhausen wurde 1806-18 errichtet. R. Schwarz und J. Bernard erbauten 1957/58 die katholische Pfarrkirche Heilige Familie. Das Rathaus (1930) steht in der Tradition des Bauhauses. Zu den bedeutenden Industriedenkmälern der Region gehören Lagerhaus und Verwaltungsgebäude III der Gutehoffnungshütte (1920-25, von P. Behrens) sowie das als ein Wahrzeichen der Stadt geltende Gasometer (1929 erbaut, 117 m hoch; jetzt Ausstellungsraum). Mit der »Neuen Mitte« und dem »CentrOberhausen«, Europas modernstem Einkaufs- und Freizeitzentrum (1996 eröffnet), erhielt die Stadt ein neues Gepräge.
Im Gebiet der heutigen Stadt lag der Herrensitz Holten, um den eine 1310 mit Stadtrecht versehene Siedlung entstand. Im heutigen Stadtteil Osterfeld wurde 1758 die erste Eisenhütte des Ruhrgebiets errichtet, weitere Hütten folgten und lösten einen Bevölkerungszuzug aus. Durch Zusammenlegung mehrerer Ortschaften entstand 1862 die Gemeinde und Bürgermeisterei Oberhausen 1874 erhielt Oberhausen Stadtrecht. Die Großstadt entstand 1929 durch Zusammenlegung von Oberhausen mit Sterkrade (seit 1913 Stadt) und Osterfeld (seit 1921 Stadt).
Statist. Jb. der Stadt O. (1951 ff.);
Geschichtl. Atlas der Rheinlande, hg. v. F. Irsigler, Beiheft 4, Tl. 5: W. Krötz: Die Industriestadt O. (1985);
H. Reif: Die verspätete Stadt. Industrialisierung, städt. Raum u. Politik in O. 1846-1929, 2 Bde. (1992-93);
Werner H. Schmidt: Neue Mitte O. (1995);
Ursprünge u. Entwicklung der Stadt O., hg. v. der Histor. Gesellschaft O. e. V., 5 Bde. (1991-96).
Universal-Lexikon. 2012.