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schlep|pen ['ʃlɛpn̩]:1. <tr.; hat
a) (etwas Schweres) schleppend (1 b) irgendwohin befördern:
Pakete zur Post schleppen; er schleppte seinen Koffer nach Hause.
Zus.: herbeischleppen, mitschleppen, wegschleppen.
b) (etwas Schweres) unter großer Anstrengung, Mühe tragen:
schwere Kisten schleppen; die Schulanfänger schleppen in ihren Ranzen zu viele und zu schwere Bücher.
c) (besonders von Fahrzeugen) etwas von großem Gewicht hinter sich herziehen, durch Zugkraft fortbewegen:
ein Dampfschiff schleppt die Kähne stromaufwärts; das Segelflugzeug wird bis auf eine bestimmte Höhe geschleppt.
Syn.: schleifen, ↑ ziehen.
2. <+ sich> sich mühsam, schwerfällig, mit letzter Kraft fortbewegen, irgendwohin bewegen:
sich gerade noch zum Bett schleppen können; ein schleppender Gang.
Syn.: ↑ schleichen.
3. <tr.; hat (ugs.) jmdn. [gegen dessen Willen] mittels Überredung an einen bestimmten Ort bringen oder mitnehmen:
jmdn. mit nach Hause, ins Kino schleppen.
Zus.: mitschleppen.
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1 die Bergung eines aufgelaufenen Schiffes n
2 das aufgelaufene Schiff (der Havarist)
3 die Schlickbank; auch: der Mahlsand
4 das offene Wasser
5 der Schlepper
6-15 Schleppgeschirre n
6 das Schleppgeschirr für die Seeverschleppung
7 die Schleppwinde
8 die Schlepptrosse (Trosse)
9 das Schleppkäpsel
10 der Kreuzpoller
11 die Schleppklüse
12 die Ankerkette
13 das Schleppgeschirr für den Hafenbetrieb
14 der Beistopper
15 die Trossenrichtung bei Bruch m des Beistoppers m
16 der Schlepper (Bugsierschlepper) [Aufriss]
17 der Bugfender
18 die Vorpiek
19 die Wohnräume m
20 der Schottel-Propeller
21 die Kort-Düse
22 der Maschinen- und Propellerraum
23 die Schaltkupplung
24 das Peildeck
25 die Feuerlöscheinrichtung
26 der Stauraum
27 der Schlepphaken
28 die Achterpiek
29 der Heckfender (die КтMausКр)
30 der Manövrierkiel
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schlẹp|pen 〈V.; hat〉
I 〈V. tr.〉
2. hinter sich herziehen, nachschleifen lassen (Fischernetz)
3. mit dem Schlepper ziehen, abschleppen
● ein Kleidungsstück \schleppen 〈umg.〉 sehr lange tragen, sehr oft anziehen u. abnutzen; Lastkähne (stromaufwärts) \schleppen; 〈umg.; scherzh.〉 jmdn. an einen Ort, zu jmdm. \schleppen trotz Widerstandes mitnehmen; er hat mich durchs Museum, durch die ganze Stadt geschleppt; jmdn. mit ins Kino, zu Freunden \schleppen; jmdn. vor den Richter \schleppen
III 〈V. refl.〉
1. sich \schleppen sich mühsam fortbewegen
2. sich mit etwas \schleppen 〈regional〉 etwas lange u. mühsam tragen, sich mit etwas (ab)plagen
● ich kann mich selbst kaum noch \schleppen (vor Erschöpfung); der Verwundete konnte sich gerade noch bis zum nächsten Haus \schleppen; sich mit einer Erkältung, Grippe \schleppen; ich habe mich die ganze Zeit mit der bleischweren Tasche geschleppt
[<mhd. slepen „am Boden hinziehen“, daneben u. häufiger „angestrengt ziehen, schwer tragen“ <mnddt. slepen „schleifen“]
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schlẹp|pen <sw. V.; hat [mhd. (md.) slepen < mniederd. slēpen, niederd. Entsprechung von ↑ 2schleifen]:
1.
a) [unter großem Kraftaufwand] langsam hinter sich herziehen:
der Trawler schleppt ein Netz;
der Kahn wird von einem anderen Schiff geschleppt;
b) schleppend (1 a) irgendwohin bewegen:
einen defekten Wagen in die Werkstatt s.;
ein Segelflugzeug auf eine bestimmte Höhe s.
2. (ugs.)
a) jmdn. [gegen dessen Willen] irgendwohin bringen, irgendwohin mitnehmen:
jmdn. ins Kino, zum Arzt s.;
jmdn. mit zu einer Party s.;
jmdn. zum Polizeirevier s. ([unter Anwendung von Gewalt] dorthin führen);
b) (Flüchtlinge, Asylsuchende, Arbeitskräfte) gegen Bezahlung illegal von einem Land in ein anderes bringen:
er soll geschleppt haben;
<subst.:> er ist beim Schleppen erwischt worden.
das lange Kleid schleppt [auf dem/am Boden].
4.
a) (etw. Schweres) unter großer Anstrengung, Mühe tragen:
schwere Säcke s.;
b) (etw. Schweres) schleppend (4 a) irgendwohin befördern:
Pakete zur Post s.;
sie schleppten den Verletzten zu zweit zum Auto;
Ü jetzt schleppe ich den Brief schon seit drei Tagen durch die Gegend (ugs.; trage ihn mit mir herum);
c) <s. + sich> sich durch Schleppen (4 a) in einen bestimmten Zustand versetzen:
ich habe mich an dem Kasten [halb] zu Tode geschleppt.
5. (landsch.) (ein Kleidungsstück) [über eine lange Zeit immer wieder] tragen:
wie lange willst du den Anzug noch s.?
6. <s. + sich>
a) sich mühsam, schwerfällig, mit letzter Kraft fortbewegen, irgendwohin bewegen:
sich gerade noch zum Bett s. können;
Ü mühsam schleppt sich der Lastwagen über die Steigung;
b) sich über eine bestimmte Zeit, Dauer hinziehen:
der Prozess schleppt sich nun schon über drei Jahre.
7. <s. + sich> (landsch.) sich schleppend (4 a) mit etw. abmühen:
ich musste mich allein mit dem Gepäck s.;
Ü mit diesem Kummer schleppt er sich schon seit Jahren.
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Schleppen,
der Transport nicht angetriebener Wasserfahrzeuge durch Schlepper oder andere Wasserfahrzeuge über längere Strecken; zum Schleppen wird ein Schleppgeschirr verwendet, das von dem Schleppbock (Stahlkonstruktion) getragen wird. Stahltrossen (Stahlseile), auf See auch Kombinationen von Schlepptrosse und Ankerkette des geschleppten Fahrzeugs, dienen als Schleppverbindung.
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schlẹp|pen <sw. V.; hat [mhd. (md.) slepen < mniederd. slēpen, niederd. Entsprechung von 2↑schleifen]: 1. a) [unter großem Kraftaufwand] langsam hinter sich herziehen: der Trawler schleppt ein Netz; der Kahn wird von einem anderen Schiff geschleppt; Langsam bekam der Tertianer wieder Farbe, musste aber beim Zurückschwimmen geschleppt werden (Grass, Katz 69); der Mann, ... den ich unlängst mit einem Gespann hatte Holz s. sehen (Kunze, Jahre 122); b) ↑schleppend (1 a) irgendwohin bewegen: einen defekten Wagen in die Werkstatt s.; einen Lastkahn stromauf s.; ein Segelflugzeug auf eine bestimmte Höhe s.; Dann spannte sich eine ... Güterzuglok davor und schleppte uns im Schneckentempo ... aus der Stadt (Lentz, Muckefuck 191). 2. (ugs.) a) jmdn. [gegen dessen Willen] irgendwo hinbringen, irgendwohin mitnehmen: jmdn. ins Kino, ins Museum, zu einer Kunstausstellung, zum Arzt, zum Friseur s.; jmdn. mit zu einer Party, zu Freunden s.; Fünf Stunden lang schleppte er den zierlichen Mann mit sich, über Felder und Wiesen ..., erbarmungslos (Fallada, Herr 183); auch wenn es einer Frau gelänge, ihn zum Standesamt zu s. (Hörzu 40, 1974, 106); jmdn. zum Polizeirevier, aufs Schafott s. ([unter Anwendung von Gewalt] dorthin führen); jmdn. vor den Richter/Kadi s. (gegen jmdn. einen Prozess anstrengen); b) (Flüchtlinge, Asylsuchende, Arbeitskräfte) gegen Bezahlung illegal von einem Land in ein anderes bringen: er soll geschleppt haben; <subst.:> er ist beim Schleppen erwischt worden. 3. (selten) 2↑schleifen (2 a): das lange Kleid, der Säbel schleppt [auf dem/am Boden]; der Anker schleppt [auf dem Grund]. 4. a) (etw. Schweres) unter großer Anstrengung, Mühe tragen: schwere Säcke, Kisten, Möbel s.; sie schleppte ihre Koffer selbst; Sie schleppen ihre Habseligkeiten ... auf dem Rücken mit sich (Remarque, Westen 168); <auch o. Akk.-Obj.:> sie sparte sich einen Träger und schleppte viel zu schwer (Frisch, Homo 135); Es war, als schleppe er an einer mörderischen Last (Kirst, 08/15, 720); b) (etw. Schweres) ↑schleppend (4 a) irgendwohin befördern: Pakete zur Post s.; sie schleppten den Verletzten zu zweit zum Auto; der Fuchs schleppte die Gans zu seinem Bau; Ü jetzt schleppe ich den Brief schon seit drei Tagen durch die Gegend (ugs.; trage ihn mit mir herum); Ein Vermögen haben wir schon zum Optiker geschleppt (ugs.; beim Optiker ausgegeben; Kempowski, Tadellöser 202); c) <s. + sich> sich durch Schleppen (4 a) in einen bestimmten Zustand versetzen: sich müde s.; ich habe mich an dem Kasten [halb] zu Tode geschleppt. 5. (landsch.) (ein Kleidungsstück) [über eine lange Zeit immer wieder] tragen: den Mantel schleppt er schon seit drei Jahren; wie lange willst du den Anzug noch s.?; während sie ein Kleid aus dem alten Rock ihrer Mutter schleppte (Remarque, Obelisk 291). 6. <s. + sich> a) sich mühsam, schwerfällig, mit letzter Kraft fortbewegen, irgendwohin bewegen: sich gerade noch zum Bett s. können; dass sie nicht mehr gehen kann, sondern sich auf Händen und Füßen mühsam durchs Zimmer schleppt (Thieß, Legende 108); Abgeschlagen schleppte er sich ins Ziel, ausgepumpt und zu Tode enttäuscht (Loest, Pistole 61); Ü mühsam schleppt sich der Lastwagen über die Steigung; der Schlusschorus schleppt sich belanglos ins Finale (Fries, Weg 149); b) sich über eine bestimmte Zeit, Dauer hinziehen: der Prozess schleppt sich nun schon über drei Jahre, ins dritte Jahr. 7. <s. + sich> (landsch.) sich ↑schleppend (4 a) mit etw. abmühen: Sie konnte sich natürlich nicht eigenhändig mit Möbelstücken s. (Muschg, Gegenzauber 127); Ü mit diesem Kummer schleppt er sich schon seit Jahren; Und es ist sehr unklug, sich lange mit so einem Funde zu s. (sich so eines Fundes nicht schnellstens wieder zu entledigen; Th. Mann, Krull 160).
Universal-Lexikon. 2012.