Skan|di|na|vi|en; -s:
Teil Nordeuropas.
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Skandinavi|en,
Teil Nordeuropas; i. e. Skandinavien die Skandinavische Halbinsel mit Norwegen und Schweden; i. w. Skandinavien werden Dänemark, das den Übergang nach Mitteleuropa bildet, manchmal auch das mit Osteuropa zusammenhängende Finnland zu Skandinavien gezählt.
Die Skandinavische Halbinsel, mit rd. 750 000 km2 die größte Europas, erstreckt sich in nahezu nordsüdlicher Richtung über 1 800 km, 300-700 km breit. Ihr Ostteil wird vom Baltischen Schild eingenommen. Den Westen der Halbinsel durchziehen von der Skagerrakküste bis zum Nordkap die Skanden (1944 eingeführter Name); sie bestehen aus jüngeren (paläozoischen) Gesteinen, wurden im Zuge der kaledonischen Gebirgsbildung gefaltet, später emporgehoben und dabei über den Rand des östlich anschließenden Baltischen Schildes geschoben. Die Skanden, die überwiegend Mittelgebirgscharakter haben, erreichen in Norwegen eine Höhe von 2 472 m über dem Meeresspiegel (im Jotunheim), in Schweden eine von 2 117 m über dem Meeresspiegel (im Kebnekaise). Größte Plateaugletscher sind Jostedalsbre, Svartisen und Folgefonn. Die Rumpfflächen sind im Westen, wo die Skanden steil zum Meer abfallen, tief zertalt und besonders stark glazial überformt (Fjorde). Gesteinsserien des Mesozoikums finden sich in Schonen, auf Bornholm und im Bereich der Lofotinseln. - An der Ostsee ist die Schärenküste (Schären) charakteristisch.
Das Klima ist insgesamt viel wärmer, als nach der Breitenlage zu erwarten wäre. Die durch zahlreiche Fjorde und Inseln aufgelöste Westküste hat durch den Einfluss des Norwegischen Stromes ausgeglichenes, wintermildes, niederschlagsreiches Klima. Der Osten und das Innere weisen kontinentales Klima mit kalten Wintern auf; die Ostseeküste ist daher, besonders nördlich von Stockholm, bis sechs Monate durch Eis blockiert oder gefährdet, während die Häfen der Westküste bis in den Norden ganzjährig eisfrei sind. Groß sind die jahreszeitlichen Lichtunterschiede, besonders nördlich des Polarkreises; Strahlungsintensität und Sonnenscheindauer im Frühling und Sommer (Mitternachtssonne) stehen im Gegensatz zum winterlichen Dunkel (Polarnacht).
In der Pflanzenwelt herrscht Wald vor; der nordische Nadelwald (Fichten, Kiefern) dringt bis an die polare Baumgrenze vor. Im Süden wachsen auch Laubbäume (Eiche, Linde, Esche, in Schonen auch Rotbuche). Über der Nadelwaldstufe folgt eine Birkenstufe, die vom waldfreien Fjell abgelöst wird. In Südschweden wird der Wald von Kulturlandflächen unterbrochen.
Die Tierwelt besteht aus eurosibirischen, boreoalpinen und auch endemischen Arten. Vorherrschendes Raubtier ist der Vielfraß; außerdem finden sich Bär, Luchs und Wolf sowie der Polarfuchs im hohen Norden. Das Rentier kommt wild und halbzahm in großen Herden bis Südnorwegen vor. Berglemminge, Schneehasen und Schneehühner bevölkern die Fjelle. Im borealen Nadelwald leben Elche und Auerhühner. Die unzähligen Seen der Tundren sind reich an Fischen und eine ideale Region für Mücken und andere Insekten. Im Frühjahr finden sich dort riesige Schwärme von Wasser- und Sumpfvögeln, auch von Insekten fressenden Singvögeln ein. An der Westküste nisten Seevögel.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Wikinger: Im Drachenboot zu fernen Ufern
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Skan|di|na|vi|en; -s: Teil Nordeuropas.
Universal-Lexikon. 2012.