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Hauch [hau̮x], der -[e]s (geh.):1.
a) sichtbarer oder fühlbarer Atem:
in der Kälte war der Hauch zu sehen.
b) leichter Luftzug:
es wehte ein sanfter, kühler Hauch.
Zus.: Abendhauch, Frühlingshauch, Lufthauch, Windhauch.
c) kaum wahrnehmbarer Geruch:
ein Hauch von Weihrauch hing in der Luft.
2. <mit Attribut>
a) besondere Atmosphäre, bestimmter Eindruck:
ein Hauch des Orients; ein Hauch von Hollywood.
b) leise Spur von etwas, zaghafte Regung:
sie hatte nur einen Hauch [von] Rouge aufgetragen; über ihr Gesicht huschte der Hauch eines Lächelns.
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Hauch 〈m. 1〉
1. Atemstrom beim Ausatmen
2. feiner Luftzug, leichtes Wehen (Luft\Hauch, Wind\Hauch)
3. leichter, kaum wahrnehmbarer Duft
4. feiner Dunst, Schleier, feuchter Niederschlag (Nebel\Hauch)
5. zarte, feine Schicht
6. 〈poet.〉 leise geistige od. seelische Berührung
● einen \Hauch Puder auftragen ● jmds. \Hauch verspüren jmds. Duft wahrnehmen, erkennen ● einen \Hauch dunkler, heller tönen; der letzte \Hauch eines Sterbenden; den letzten \Hauch von sich geben 〈poet.〉 sterben ● ein \Hauch von Farbe, Parfüm; einen \Hauch von jmds. Geist, Genie wahrnehmen 〈fig.〉; ein \Hauch von Rosen lag über dem Garten; ein \Hauch von Schwermut umgibt die Gruppe; man kann den \Hauch vor dem Mund sehen (so kalt ist es) [→ hauchen]
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1.
a) sichtbarer od. fühlbarer Atem:
der letzte H. (Atemzug) eines Sterbenden;
den H. eines andern in seinem Gesicht spüren;
man sah den H. vor dem Mund;
Ü der göttliche H.;
b) leichter Luftzug:
der kühle H. des Abendwindes;
die Sonne brannte heiß, kein H. war zu spüren;
c) kaum wahrnehmbarer Geruch, leichter Duft:
ein H. von Weihrauch.
2. sehr dünne, schleierartige o. Ä. Schicht:
Raureif lag als zarter H. auf den Ästen;
einen H. Rouge auftragen.
3.
a) besondere Atmosphäre; entstehender, sich ausbreitender Eindruck; Flair:
der H. des Orients;
ein H. von Hollywood;
b) zaghafte Regung von etw., Anflug, leise Spur:
ein H. von Melancholie;
der H. eines Lächelns;
c) geringstes Anzeichen, Andeutung, Schimmer:
sie hatte nicht den H. einer (ugs.; nicht die geringste) Chance.
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Hauch
[hau̯g], Carsten, dänischer Schriftsteller, * Fredrikshald (heute Halden, Norwegen) 12. 5. 1790, ✝ (Selbstmord) Rom 4. 3. 1872; befreundet mit A. G. Oehlenschläger, der ihn mit den Ideen der Romantik vertraut machte (beeinflusst auch von F. W. J. von Schelling); lehrte in Kiel nordische Sprachen und Literatur, war dann Professor für Ästhetik in Kopenhagen; nahm sich während einer Italienreise das Leben; schuf mehr lyrische als dramatische Bühnenstücke, Romane, die unter dem Einfluss W. Scotts stehen, und volksliedhaft schlichte Naturlyrik sowie antiken Vorbildern verpflichtete Oden.
Werke: Vilhelm Zabern (1834; deutsch Wilhelm Zabern); En polsk familie, 2 Teile (1839; deutsch Eine polnische Familie); Slottet ved Rhinen (1845; deutsch Das Schloß am Rhein); Die nordische Mythenlehre nach einer Reihe von Vorlesungen dargestellt (1847); Robert Fulton, 2 Teile (1853).
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Hauch, der; -[e]s, -e [rückgeb. aus ↑hauchen] (geh.): 1. a) sichtbarer od. fühlbarer Atem: der letzte H. (Atemzug) eines Sterbenden; -e wehten von Mund zu Mund (Kaiser, Villa 13); den H. eines andern in seinem Gesicht spüren; man sah den H. vor dem Mund; Sie verstand nicht, was er sagte. Sie fühlte nur ... den H. (das Hauchen) seines Atems (Bieler, Mädchenkrieg 529); Ü der göttliche H.; unterm sengenden H. des Todes (Hesse, Narziß 289); b) leichter Luftzug: der kühle H. des Abendwindes; die Sonne brannte heiß, kein H. war zu spüren; Vom Gletscher her weht ein eisiger H. zu uns herüber (Hartlaub, Muriel 138); c) kaum wahrnehmbarer Geruch, leichter Duft: ein H. von Weihrauch; Ein H. von Teer, von Salz, von Seewind kam herein (Zuckmayer, Herr 152). 2. sehr dünne, schleierartige o. ä. Schicht: Raureif lag als zarter H. auf den Ästen; einen H. Rouge auftragen. 3. a) besondere Atmosphäre; entstehender, sich ausbreitender Eindruck; Flair: ein H. des Orients; ein H. von Hollywood; Wer einen H. fremder Länder in sein Zuhause holen will (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 41); die roten Teppiche, die ja Staatsbesuchen stets einen H. von Pracht verleihen (Saarbr. Zeitung 12./13. 7. 80, 16); b) zaghafte Regung von etw., Anflug, leise Spur: ein H. von Melancholie; der H. eines Lächelns; Ihm schien, als ginge ein H. von Geborgenheit von dieser Frau aus (Weber, Tote 242); Über meinem Leben hat ein H. Frömmigkeit gelegen (Brückner, Quints 206); c) geringstes Anzeichen, Andeutung, Schimmer: von all dem drang nicht ein H. in Loests Erlebniswelt hinüber (Loest, Pistole 48); dem wäre wohl jeder H. Fußballverstand abgesprochen worden (Freie Presse 21. 8. 89, 5); Gegen Wimbledonsieger John McEnroe ... hatte sein Landsmann ... nicht den H. einer (ugs.; nicht die geringste) Chance (Badische Zeitung 12. 5. 84, 13).
Universal-Lexikon. 2012.