Algeciras
[alxe'θiras], Hafen- und Garnisonstadt in Südspanien, Provinz Cádiz, an der Bucht von Algeciras gegenüber von Gibraltar, 103 000 Einwohner;
Erdölraffinerie, Stahlwerk im Bau; Winterkurort mit schönen Stränden;
Verkehr:
größter Personenhafen Spaniens (Autofähren nach Ceuta und Tanger), drittgrößter Fischereihafen. Im Handelshafen v. a. Erdölimport; Ausfuhr: Kork, Früchte, Eisenerz.
Kirche Nuestra Señora de la Palma (1722); Barockkapelle Nuestra Señora de Europa (1704). Im Südwesten, jenseits des Río Miel, erstrecken sich die Ruinen des alten Algeciras, der arabischen Neugründung (seit 711) an der Stelle einer punischen und römischen Siedlung. Außerhalb der Stadt befinden sich ein arabisches Aquädukt und römische Öfen. 10 km nordöstlich die Ruinen der phönikischen Gründung Carteya, der späteren ersten römischen Kolonie Spaniens, mit Resten eines römischen Amphitheaters, der Thermen und eines Aquädukts.
Zur Maurenzeit war Algeciras bedeutende Hafenstadt, sie wurde 1344 von Alfons XI. erobert, 1368 von Mohammed V. von Granada zerstört. Das moderne Algeciras wurde erst nach 1704 von spanischen Gibraltaremigranten besiedelt und 1775 zur Stadt erhoben.
Im 1897 erbauten Rathaus tagte 1906 die Algeciras-Konferenz.
Universal-Lexikon. 2012.