Bad Godesberg,
Stadtbezirk (seit 1969) von Bonn, Kur- und Kongressort am linken Rheinufer gegenüber dem Siebengebirge. In Bad Godesberg haben zahlreiche Bundes- und Landesbehörden, Verbände und Organisationen ihren Sitz: Bundesministerien, zahlreiche diplomatische Vertretungen, Bundesamt für Zivilschutz, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Bundesbeauftragter für den Datenschutz, Bundesakademie für öffentliche Verwaltung, Bundesamt für Naturschutz, Bundeshauptkasse, Bundesinstitut für Berufsbildung, Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, zahlreiche Bundesverbände aus Handel und Industrie, Studienstiftung des Deutschen Volkes, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Wissenschaftszentrum - Gemeinsame Dienste e. V., Hochschulrektorenkonferenz, Alexander-von-Humboldt-Stiftung u. a. - Die Heilquellen (Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Säuerlinge) werden gegen Kreislaufleiden, Erkrankungen der Atmungsorgane und der Harnwege, Durchblutungsstörungen u. a. angewendet. - Die Ruinen der Godesburg wurden 1960 von G. Böhm mit einem Sichtbeton-Hotelbau verbunden. In der Michaelskapelle hochbarocke Stuckaturen, Deckengemälde (1697-99) und Hochaltar. Im klassizistischen Kurhaus (Redoute) mit stuckiertem »Beethovensaal« (um 1790) finden wichtige Empfänge statt; ehemaliges Hoftheater (1790-92), daneben gleichzeitig entstandene Gästehäuser (jetzt Rathaus); zahlreiche Villen der Gründerzeit. - Das 772 erstmals erwähnte Godesberg bestand ursprünglich aus zwei Stiftshöfen, die sich zu einem Dorf ausweiteten. 1210 ließ Erzbischof Dietrich I. von Köln oberhalb des Ortes die Godesburg anlegen (im 14. Jahrhundert erweitert, 1583 von bayerischen Truppen gesprengt). Ende des 18. Jahrhunderts gewann Godesberg durch den Kurbetrieb neue Bedeutung. 1815 fiel es an Preußen. Seit 1926 Bad Godesberg, erhielt es 1935 Stadtrecht. Am 1. 8. 1969 wurde die Stadt mit umliegenden Gemeinden zur neuen kreisfreien Stadt Bonn zusammengeschlossen.
Universal-Lexikon. 2012.