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Baltimore
I
Baltimore
 
['bɔːltɪmɔː], größte Stadt in Maryland, USA, an der weit landeinwärts reichenden Chesapeakebai des Atlantiks, (1990) 736 000 Einwohner (1970: 905 800, 1980: 786 800 Einwohner), als Metropolitan Area 2,38 Mio. Einwohner. Als wichtiges Kulturzentrum besitzt Baltimore zahlreiche Bildungseinrichtungen, darunter die Johns Hopkins University (gegründet 1876) und die University of Baltimore (gegründet 1925). Baltimore ist Sitz eines katholischen Erzbischofs und eines anglikanischen Bischofs.
 
Wirtschaft:
 
Baltimore ist einer der größten Seehäfen der USA und ein alter Handelsplatz (besonders Sitz des Versicherungsgewerbes), der sich im 20. Jahrhundert auch zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelte: Schiffbau und -reparatur, Kupfer- und Erdölraffinerien, Maschinenfabriken, Stahl-, Konserven-, chemischer Industrie.
 
Stadtbild:
 
Die »Basilica of the Assumption« (1806-21) war die erste katholische Kirche in den USA. Das Peale Museum (1813) ist eine der ältesten Kunstsammlungen Amerikas. Washington Monument (1815-42) in Form einer dorischen Säule.
 
Geschichte:
 
Baltimore, 1729 gegründet und nach Cecil Calvert Lord Baltimore benannt, war 1776/77 für zwei Monate Tagungsort des Kontinentalkongresses. 1796 wurde es, durch Handel und Schifffahrt rasch gewachsen, zur Stadt erhoben. 1827 wurde von Baltimore nach Westen die erste Eisenbahn der USA gebaut.
 
II
Baltimore
 
['bɔːltɪmɔː],
 
 1) David, amerikanischer Mikrobiologe, * New York 7. 3. 1938; Professor am Krebsforschungszentrum des »Massachusetts Institute of Technology« in Cambridge (Massachusetts); erhielt 1975 mit H. Temin und R. Dulbecco für seine Arbeiten über die Wechselwirkung von Krebs erregenden Viren und genetischem Material bei der Krebsentstehung den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
 
 2) George Calvert ['kælvət], 1. Baron of Baltimore, englischer Politiker und Kolonisator, * Kipling (Yorkshire) um 1580, ✝ London 15. 4. 1632; war 1619-25 Staatssekretär unter Jakob I., konvertierte zum Katholizismus. Nach der Gründung einer Kolonie auf Neufundland (Avalon, 1621-29) bemühte er sich um einen Freibrief für eine südlichere Kolonie, den kurz nach seinem Tod sein Sohn Cecil (* um 1605, ✝ 1675), 2. Baron of Baltimore, erhielt. Dieser gründete 1634 Maryland.

Universal-Lexikon. 2012.